Die Weihnachtstanne

Samstag, 24.12.2022

Ihr Lieben,

vor ein paar Jahren habe ich eine Weihnachtsgeschichte geschrieben, die mich selbst auch heute immer noch bewegt. Es geht um einen großen Wunsch, Nächstenliebe und das Loslassen...
Vielleicht schenkt ihr eurem Weihnachtsbaum heute und die nächsten Tage besonders viel Aufmerksamkeit.

Ich unterbreche hiermit meinen Reisecontent für diese Geschichte:

 

Die Weihnachtstanne

Es war einmal in einem Wald, da warf eine ältere Tanne ihre Zapfen ab und freute sich auf ihren Nachwuchs. Schon bald sprossen einige ihrer Jungtannen aus dem feuchten Waldboden und wuchsen schnell heran. Eine der Kleinen wuchs besonders eng an der älteren Tanne, und ganz heimlich wurde sie zu ihrem Lieblingskind. Sie war etwas kleiner und schmächtiger, als die anderen, sie bekam einfach nicht so viel Licht ab, weil sie etwas versteckt unter den dichten Zweigen der Muttertanne wuchs, aber trotzdem hatte sie ihren eigenen Kopf und streckte sich unaufhaltsam der Sonne entgegen.

Als der Winter kam, wurde der älteren Tanne wieder weh ums Herz. Sie wusste, dass jetzt wieder die Menschen mit ihren Äxten und Sägen kamen und sich geeignete Bäume für den Weihnachtsabend aussuchten. Sie selbst war zu groß und alt dafür, aber sie hatte schon viele Jung-Tannen gehen sehen. Es schneite dicke Flocken, als eine kleine Familie mit dem Förster des Weges kam und Ausschau nach einem Baum für Weihnachten hielt.
„Wer sind die Leute, Mama?“, fragte die kleine Tanne.
„Die kommen, um sich einen Baum auszusuchen!“, erklärte die Muttertanne.
„Einen Baum? Für was denn?“
„Jedes Jahr, wenn es kälter wird und der Schnee fällt, dann feiern die Menschen Weihnachten. Der Sohn ihres Gottes wurde da geboren. Dafür wird ein Tannenbaum geschmückt, mit leuchtenden Kugeln und Kerzen und mit einer goldenen oder silbernen Spitze. Die Menschen legen sich gegenseitig Geschenke unter den Baum und singen Lieder.“
„Wow, das klingt toll!“, die kleine Tanne war beeindruckt und beäugte aufmerksam die kleine Familie, die immer näher kam.
„Es klingt vielleicht toll“, erwiderte die Mutter, „aber es müssen jedes Jahr tausende von Bäumen sterben. Das ist sehr traurig.“
„Hm, kommen die Tannen nie mehr zurück?“
„Nein!“
Die kleine Tanne lächelte jedoch, so traurig es auch klang. „Mama, ich möchte mal ein Weihnachtsbaum werden! Ich will geschmückt werden und ich will leuchten und ich will auf die Geschenke aufpassen, die mir anvertraut werden!“
Der älteren Tanne schnürte es das Herz zusammen, sie wollte ihre Lieblingstanne nicht verlieren. „Du bist noch viel zu klein dafür!“
„Aber ich werde wachsen und ich werde die schönste Tanne hier werden, und dann sucht mich eine Familie aus und ich kann ihnen eine Freude zu ihrem Fest machen!“
Die Familie stapfte an den beiden vorbei und entschied sich für einen circa 1,80 Meter großen Baum in der Nähe. Die anderen Bäume sahen zu, wie die Tanne gefällt wurde.
„Tut das weh?“, fragte die kleine Tanne.
„Ich weiß es nicht“, antwortete die Muttertanne wahrheitsgemäß.

In den folgenden Monaten beschloss die ältere Tanne, ihrem Lieblingskind das Licht zu nehmen, damit sie langsamer oder vielleicht gar nicht mehr wachsen würde. Anfangs bemerkte es die kleine Tanne nicht, redete immer wieder davon, ein Weihnachtsbaum werden zu wollen und streckte sich täglich, um etwas schneller zu wachsen. Doch ihr fehlte das Licht und ihre Nadeln wurden blässer und verloren an Stärke.
„Mama, ich brauche mehr Licht, ich möchte doch wachsen!“ Die kleine Tanne war verzweifelt.
„Aber Kind, es ist doch so schön hier im Wald, wieso willst du fort von hier?“
„Ich will ein Weihnachtsbaum werden, es ist mein größter Wunsch!“

Nach einigen Wochen merkte die ältere Tanne, dass die kleine Tanne immer stiller und trauriger wurde und ihre Äste hängen ließ. Ihr wurde klar, dass sie ihr Kind jetzt so oder so verlieren würde, denn der Wunsch ein Weihnachtsbaum zu werden, war einfach zu groß. Weil sie ihr Kind aus tiefstem Herzen liebte, und nur wollte, dass es glücklich war, wuchs sie absichtlich in die andere Richtung, damit ihre kleine Tanne mehr Sonnenschein und Regen abbekam. Die Nadeln der kleinen Tanne wurden wir kräftiger und grüner, ihre Äste wurden dicker und sie wuchs stetig der Sonne entgegen.

„Schau mal, Mama, wie ich wachse, bald kann ich ein Weihnachtsbaum sein!“ Die kleine Tanne war wieder glücklich.

Jahr für Jahr, als es kälter wurde, fragte die kleine Tanne ihre Mutter, ob sie den jetzt bereits groß genug war, aber jedes Mal antwortete die Mutter, dass es bestimmt noch ein Jahr dauern würde. Geduldig wartete die kleine Tanne, war bedacht darauf, dass ihre Äste gleichmäßig wuchsen, ihre Spitze gerade blieb und sie genug Sonne abbekam.

Und dann war es endlich soweit. Eine Familie mit zwei kleinen Kindern kam zielstrebig auf die kleine Tanne zu und wollte sie haben. Es dauerte nicht lange und der Förster hatte den wunderschönen Baum gefällt.
„Mama, es hat nur ganz kurz weh getan! Endlich geht mein Traum in Erfüllung. Lebe wohl!“
„Lebe wohl, mein Kind! Du wirst der schönste Weihnachtsbaum von allen werden! Ich wünschte, ich könnte dich sehen! In Gedanken bin ich immer bei dir!“

Zwei Wochen später.

Das Glöckchen ertönte und die kleine Tanne streckte sich stolz. Ihre Äste waren geschmückt mit roten, gelben und blauen Kugeln, dazwischen hingen Strohsterne und kleine Engel. Das silberne Lametta glitzerte im Schein der Kerzen, die den ansonsten dunklen Raum erleuchteten. Auf dem Haupt der kleinen Tanne thronte eine goldene Spitze, zu ihren Füßen lagen viele bunte Geschenke. Über einer kleinen Krippe breitete sie schützend ihre Äste aus. Es roch nach Glühwein und Bratäpfeln und auch etwas nach Wald und frisch geschnittenen Zweigen. Die Augen der kleinen Kinder leuchteten und die kleine Tanne freute sich sehr, als die Mutter zum Vater sagte, dass sie noch nie einen so schönen Weihnachtsbaum gehabt hätten.
„Mama, ich wünschte, du könntest mich sehen! Es ist noch viel toller, als ich es mir vorgestellt habe!“, rief die kleine Tanne in die Nacht.

Draußen im dunklen Wald spürte eine ältere Tanne genau in diesem Moment, wie unendlich glücklich ihr Kind gerade war. Sie bewegte sich leicht mit dem Wind und lächelte.

Frohe Weihnachten und alles Liebe!

Island - Heimreise - Fazit

Freitag, 12.08.2022

Nach einem komplett verregneten Tag, den wir in unserem gemütlichen Holzhäuschen verbrachten, fuhren wir innerhalb der nächsten zwei Tage die komplette Strecke wieder zurück bis zu dem kleinen Ort in der Nähe des Flughafens. Hier noch ein paar Impressionen:

Einmal für immer bitte diese Aussicht!

Die Schafsgruppe hatte es überhaupt nicht eilig die Straße freizumachen. 😆

Jeden Morgen mit diesem Ausblick aufwachen? Jaaaaa, bitteeee! 🤩

Im Hotel gaben wir unser Auto zurück und am nächsten Tag um 5.45 Uhr brachte uns das Shuttle zum Flughafen. Beim Check-In am Terminal gab es mal wieder Probleme 🤣 Wir wurden aber freundlich vom Personal unterstützt und hielten dann glücklich unsere Bordkarten in Händen. Kurz nochmal zittern bei der Sicherheitskontrolle - wir wurden beide zum Drogentest (ich glaube zumindest, dass mit dem Abstrich nach Drogen gesucht wird) ausgewählt, aber alles war gut. Sogar Carlos 🐸 wurde getestet, da er in der Tasche ganz oben drauf war... 🤣🤣 

Wir flogen ohne Zwischenfälle nach Hamburg und sogar unsere Koffer kamen gleichzeitig mit uns dort an. 😅 In Hamburg verbrachten wir noch drei schöne Tage und besuchten zwei Musicals und ein Theaterstück. Auch der ICE nach München hatte am Ende nur 30 Minuten Verspätung 😉, so dass es von der Heimreise nichts weiter zu berichten gibt - Gott sei Dank.

Mein Fazit zu Island:

Mir hat es wieder sehr sehr gut gefallen, das konnte man wahrscheinlich auch aus meinen Blogbeiträgen herauslesen. 😅 Insgesamt haben wir mit unserem Mietwagen 2200 Kilometer zurückgelegt. Mit so viel hätte ich irgendwie gar nicht gerechnet. Der Liter Benzin hat umgerechnet ca. 2,50 EUR gekostet. Apropos Kosten: Wenn man, wie wir, eine Unterkunft mit eigenem Bad und einer Küchenzeile haben will, dann muss man meistens etwas tiefer in die Tasche greifen und pro Nacht mit über 200 EUR (insgesamt) rechnen, zumindest in der Hauptsaison. Somit war das Ganze kein günstiger Urlaub - aber für mich dennoch jeden Cent wert. 🥰

Unser Auto hätte ich am liebsten mit nach Hause mitgenommen. 😁 Nicht nur die Optik hat mir sehr gut gefallen, sondern auch die elektronischen Details. Vorallem das Zusperren, wenn ich ihm nur zärtlich über den Türgriff streichen musste. 😅 

Ich habe schon jetzt den großen Wunsch, diese wunderschöne Insel ein weiteres Mal zu besuchen. Es gibt noch so viele Ecken, die ich unbedingt sehen will. 😍

Danke, Island! 💚

Und wer noch mehr Geschichten von meinen Reisen lesen möchte 😁:

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Ich war auch dabei! 🐸

Samstag, 06.08.2022

Jetzt sind schon so viele Blogbeiträge vom Island-Urlaub geschrieben worden und ich wurde tatsächlich in keinem Einzigen erwähnt. 🤨 Ich finde, das geht gar nicht. Das fanden auch ein paar Leser, denn es wurde bereits mehrmals nach mir gefragt. Und hier ist er, mein ganz eigener Beitrag. 😁

Für alle, die mich noch nicht kennen: Ich bin der Carlos, ein kleiner Laubfrosch, und der Mitbewohner von der Beate. Ich wohne schon einige Jahre bei ihr und seit 2017 bin ich auf jeder Reise und fast jedem Ausflug mit dabei. Natürlich gebe ich auch vor der Kamera eine sehr gute Figur ab, wie ich finde. Und deswegen hüpfe ich oft ins Bild. Meine Mitbewohnerin fotografiert mich aber auch sehr gerne. 

In Island war ich schon zweimal und ich habe mich sehr aufs dritte Mal gefreut.

Gestartet wurde traditionell in Reykjavik bei einer meiner liebsten Kirchen:

Funfact: Meine Reisemädels haben den Umriss der Kirche erst für einen Seehund gehalten, der einen Ball auf der Nase balanciert. 🤣

Ich bin zu Wasserfällen, über Wiesen und durch Steinwüsten gehüpft. Sogar am Gletscher war ich mit meinem eigenen Eispickel unterwegs. Dort hats mir auch besonders gut gefallen. Das Eis war ganz hart gefroren und rutschig, aber ich habs mit meinen großen Füßen dennoch gut hinbekommen. 😄 

Besonders schön fand ichs auch in unserem kleinen Holzhäuschen am Fjord. Da saß ich ganz lange am Fenster und habe die Vögel beobachtet und den Ausblick genossen. 

Das ist eines meiner Lieblingsbilder. Es ist am Diamondbeach entstanden. Ist das nicht eine tolle Eisformation? 😃

Hier posiere ich am Studlagil-Canyon. Ein ganz besonderer Ort.

Und sieht das hier nicht fantastisch aus?! Die schwimmenden Eisberge in der Gletscherlagune Jökulsárlón. 😍

Island war wieder soooooo toll! 💚 Ich hoffe, dass ich diese wunderschöne Insel irgendwann nochmal besuchen kann. Denn es gibt tatsächlich noch Ecken, in denen wir noch nicht waren.

So, das wars von mir.

Viele liebe Grüße!

Euer Carlos

Studlagil - Ein Canyon der besonderen Art

Mittwoch, 27.07.2022

Tag 11 - Montag, 18.07.2022

Was waren wir für Glückskinder, denn am Morgen begrüßte uns wieder strahlender Sonnenschein. Genau richtig für unseren letzten geplanten Ausflug zu einer weiteren "natürlichen" Sehenswürdigkeit: Der Studlagil-Canyon. Wir hatten im Internet schon viele Bilder gesehen und wollten da unbedingt hin. Ich hatte bisschen schiss vor der ,,dreistelligen Straße". Denn in Island kann man anhand der Straßennummern ein bisschen auf den Zustand derselbigen schließen. Die Ringstraße, auf der man einmal um die ganze Insel kommt, ist die "1". Auch die "zweistelligen Straßen" sind geteert und mit einem gewöhnlichen PKW sehr gut zu befahren. Die Straßen mit der dreistelligen Nummer sind teilweise geteert, aber meistens Schotterstraßen. Und davon gibt es bessere, zum Teil mit fest gefahrener Erde und Steinen, aber auch welche mit vielen Schlaglöchern und lockererem Gestein. Da wirds mit nem PKW schon schwierig. Hat die "dreistellige Straße" noch ein "F" davor, darf/sollte sie nur mit einem Fahrzeug mit Vierradantrieb befahren werden. Dort kann es auch sein, dass man durch einen Fluss muss.

Die Straße zum Parkplatz, von wo aus man zum Canyon laufen kann, war gut befahrbar, meine Sorgen waren unbegründet. Trotzdem ließen wir unseren Fuchur am ersten Parkplatz stehen, denn die sehr schlechte Straße, die zum weiteren Parkplatz führte, wollte ich ihm und mir nicht antun. Natürlich zuckelten und ruckelten viele mit ihren kleinen PKWs oder Campern den Weg entlang - Hauptsache man muss nicht so viel zu Fuß laufen. 🙄 Hätten sie bis direkt zum Canyon fahren können, hätten sie wahrscheinlich auch das gemacht. Bei meiner Recherche vor einiger Zeit, wie man zu dem Canyon gelangt, war von dem zweiten Parkplatz noch keine Rede und es wurde sogar von einer Flussdurchquerung zu Fuß geschrieben. Tja, mittlerweile ist der Fußweg zum Canyon sehr gut ausgebaut und mit Kies aufgeschüttet, über den Fluss führt quasi eine Brücke - das Wasser wird mit Rohren unter dem Weg durchgeleitet - und am Parkplatz steht sogar ein Imbisswagen. Ich hatte mir das Ganze noch ursprünglicher vorgestellt. 🙈 Einerseits "beschweren" sich die Isländer wohl, dass so viele Leute in der Natur rumtrampeln und  andererseits machen sie es den Touris sehr leicht, dorthin zu kommen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass vom ersten Parkplatz, so wie es früher war, nicht so viele Leute hingelaufen sind. Das passt also für mich nicht so zusammen. Aber ich steck da ja auch nicht drin und weiß zu wenig, um das abschließend beurteilen zu können. 

Zumindest waren wir auf der richtigen Seite des Flusses, so dass wir bis ans Wasser und in den Canyon hinunterklettern konnten. Auf der anderen Seite kann man tatsächlich mit dem Auto bis dorthin fahren, kann dann aber nur von oben über eine Plattform einen Blick erhaschen und nicht mal in das schönste Stück des Canyons hineinschauen. Das würde ich nicht empfehlen. 

Wir waren natürlich nicht die Einzigen dort, trotzdem verlief es sich recht gut. Wir kletterten in den Canyon rein und dort weit nach hinten, so dass wir mit zwei Pärchen ganz alleine waren. Was soll ich sagen, es war magisch. 🤩 Es war sehr ruhig, da es vom Ufer abgeschirmt war. Die Basaltsäulen wirken wie versteinerte Bäume am Fluss. Wir saßen eine ganze Weile auf den Steinen und ließen den Ort auf uns wirken. Aber seht selbst:

Als wir zurück geklettert waren, waren grad keine Leute zu sehen und ich freute mich, dass ich auch von dort noch ein Foto machen konnte. Erst zuhause hab ich festgestellt, dass doch ein Mensch auf dem Foto war. Wer sieht ihn? 😆

Auf Umwegen über weitere "dreistellige Straßen" fuhren wir zu unserer Unterkunft zurück. Der Ausflug hatte sich auf alle Fälle rentiert! 

Seydisfjördur - Fast allein am Fjord

Dienstag, 19.07.2022

Tag 10 - Sonntag, 17.07.2022

Wir verließen unser kleines Apartment gegen 10 Uhr und machten uns auf den Weg zu unserer neuen Station ganz im Osten der Insel: Seydisfjördur. An diesem kleinen Ort legen die Fähren an, die z.B. aus Dänemark kommen. Wir hatten für den Tag nichts weiter geplant, der Weg sollte das Ziel sein und wir wollten halten, wo es uns gefällt. Wieder und wieder schüttelte sich mein Kopf von alleine, angesichts der Schönheit, die Island zu bieten hat. Wir hatten wieder Glück mit dem Wetter und in den Bergen hatten sich nur vereinzelte Wolken verfangen. So hatten wir eine gute Sicht. 

Nach ein paar Stopps kamen wir wohlbehalten in dem kleinen Küstenort an. Als erstes schossen wir Fotos von der bekannten Regenbogenstraße, die auf die Kirche zuführt.

Danach machten wir uns auf den Weg zu unserer Unterkunft: Ein kleines gelbes Holzhäuschen ziemlich alleine am Fjord gelegen. Ein Traum!

Blick aus dem Fenster! 🥰 Ist es nicht wunderschön?!

💚 Island - Meine ganz große Liebe 💚

Montag, 18.07.2022

Tag 9 - Samstag, 16.07.2022 - Regen und somit Ruhetag

 

Island, du ziehst mich in deinen Bann. Deine Vielfältigkeit und Schönheit macht mich immer wieder sprachlos und unendlich glücklich. 

Ich liebe deine rauhen Berge, die oft in den verschiedensten Farben leuchten, und deine Täler, die unterschiedlicher nicht sein können. Mal saftige Wiesen, in denen sich die Gräser sanft im Wind wiegen, und mal graue, rote oder schwarze Steinwüste. Manchmal hellgrün bemoost, oft karg. Du hast Flüsse und Seen, oft so klar und blau leuchtend, dass ich an der Echtheit zweifle. Die Kraft vieler deiner mächtigen Wasserfälle schenkt mir Energie und ich könnte stundenlang zuschauen, wie sich die Flüsse mutig in die Tiefe stürzen.

Ich liebe deine Gletscher, die auf deinen Bergen leuchten und an vielen Stellen bis ins Tal reichen und die Lagunen, in denen das Eis weiß und blau schimmert und vom Wind hin und hergetrieben wird.

Ich liebe deine Schafe, die überall anzutreffen sind und auch die Straßen als ihr Revier betrachten. So oft lachen wir über die weißen Woll-Popos, wenn sie dann doch wieder in die Wiese hüpfen.

Ich beobachte liebend gern deine Papageientaucher, Brachvögel und alle anderen gefiederten Gesellen, die so unterschiedlich klingen, dass man manchmal denkt, man ist in den Tropen. Ich mag sogar deine Unberechenbarkeit, was das Wetter anbelangt. Sonne, Wolken, Regen und Wind sind in stetem Wechsel, nichts bleibt länger, es kommt und geht. Ich liebe deine natürliche Stille, die einen an so vielen Orten einlullt und richtig andächtig macht. Es ist in unserer hektischen und lauten Welt mittlerweile so ungewohnt geworden, nichts zu hören.

Es ist fast unmöglich, dich zu beschreiben, wie du wirklich bist. Man muss dich mit eigenen Augen sehen und fühlen, riechen und erleben um dich halbwegs begreifen zu können.

Island, ich liebe dich! 💚

Stokksness - Vernebelte Aussichten

Montag, 18.07.2022

Tag 8 - Freitag, 15.07.2022

Die Sonne strahlte in der Früh schon und schleckte nach und nach die Wolkenfetzen von den umliegenden Bergen. Wir machten uns am frühen Vormittag auf nach Stokksness, zahlten den Eintritt und marschierten los. Wir hätten auch mit dem Auto in das Gelände fahren können, entschieden uns aber, alles zu Fuß zu laufen. Da die markanten Berggipfel noch immer in den Wolken versteckt waren, liefen wir zuerst zur Küste, da man dort Seelöwen beobachten kann. Und tatsächlich lagen einige faul auf einem Felsen in der Sonne. Neben uns saß eine deutsche Familie auf den Klippen und der Vater erzählte seiner Tochter, dass er grad einen Wal gesehen hätte. Mischi und ich sahen uns an - ja, genau, ein Wal! 🤪 Dann fiel uns auf, dass ein anderes Pärchen aufgeregt mit dem Fernglas aufs Wasser schauten und plötzlich sahen wir es auch: Zwei Wale, ein größerer und ein kleinerer, zogen ihre Bahnen in der Bucht. Man sah immer wieder den Blas und die Rückenflossen. Krass, so nah an der Küste hätte ich nie und nimmer Wale erwartet. 😃

In der Zwischenzeit waren alle Wolken von den Bergen verschwunden und wir liefen ein Stück zurück, um an den Sandstrand zu gelangen. Das Meer zog sich gerade zurück - in der Bucht sind Ebbe und Flut gut zu erkennen - und im verbleibenden Wasser auf dem Strand spiegelte sich die gesamte Bergkette. 🥰 

Wir wanderten den gesamten Strandabschnitt entlang und waren irgendwann ganz alleine. Wie so oft, wenn man ein bisschen zu Fuß Strecke machen "muss". Wir waren froh, dass wir das Auto am Eingang stehen hatten, sonst hätten wir alles zurück gemusst. 😅 Irgendwann fiel uns auf, dass der Strand dampfte und mit der Hand konnte man die Wärme fühlen, die emporstieg. Die vulkanischen Aktivitäten ließen grüßen.

Wir marschierten noch weiter bis zu einem kleinen verlassenen Häuschen, in das ich mich sofort schockverliebte. Was es wohl für Geschichten erzählen könnte? Wer hat hier gewohnt? Was ist hinter der Tür und den Gardinen, die noch immer hängen, passiert? Welche freudigen Ereignisse wurden gefeiert und welche Sorgen geteilt? Ach könnte ich dich doch nur verstehen...

Auf einem Felsen machten wir Pause und genossen die Stille. 

Dann traten wir den Rückweg an, ein Teil davon ging wieder über den Strand. Es war direkt etwas unheimlich und mystisch, denn der Wasserdampf wurde immer mehr und wir waren definitiv die Einzigen, die noch dort unterwegs waren. Ich musste an "Fünf Freunde im Nebel" denken und hoffte, dass wir uns nicht auch in der Gruselheide verlaufen würden. 😆

Alles ging gut. Wir schauten noch bei einem Wikingerdorf vorbei, das extra für Filmdreharbeiten gebaut wurde. Dann liefen wir zum Auto.

So hatten wir fast den ganzen Tag in dieser Bucht verbracht. Dass das möglich ist, hatten wir so gar nicht erwartet.

Fjallsárlón und Jökulsárlón - Im Diamantenfieber

Samstag, 16.07.2022

Tag 7 - Donnerstag, 14.07.2022

Wir packten unsere sieben Sachen, denn es stand ein Unterkunftswechsel an. Und auf dem Weg dorthin erwarteten uns weitere Highlights unserer Reise. Wir waren spät dran und ich musste ein bisschen Gas geben, damit wir rechtzeitig am Treffpunkt waren. Wir hatten nämlich eine Bootstour zu einer Gletscherabbruchkante gebucht. 

Beim Fjallsárlón angekommen bekamen wir warme Jacken und eine Rettungsweste und dann gings auf ein Schlauchboot, auf dessen Rand wir uns setzten. Unser Guide schipperte uns erst durch die treibenden Eisberge auf dem See und dann näher heran an die Abbruchkante. Wir befinden uns immer noch beim Vatnajökull, dem großen Gletscher Islands. Und es war mal wieder atemberaubend. Ein strahlend blauer Himmel trohnte über dem Gletscherausläufer, das Eis glitzerte in der Sonne und sah mal weiß, mal blau und mal durchsichtig aus. Ich hätte mir gewünscht, noch näher an die Kante heranzukommen, aber klar, da man nie weiß, wo das Eis abbricht, wäre das zu gefährlich. Im Moment verliert der Gletscherausläufer im Jahr rund 50 Meter an Eis. Das Bild der Lagune wird sich wohl dadurch in den nächsten Jahren verändern. 

Unsere zweite Station an diesem Tag war der "Diamond-Beach". Dieser Strand zählt für mich zu einem der schönsten und besondersten, an dem ich je war. Aus der Eislagune Jökulsárlón werden die kleinen Eisberge aufs offene Meer getrieben und mit den Wellen wieder an den Strand geschwemmt. Dort glitzern und funkeln sie wie Diamanten in der Sonne, bis sie geschmolzen sind. Es ist so schön dort - einmal für immer zum Mitnehmen, bitte. 🥰

Ein Spaziergang an der Eislagune darf natürlich auch nicht fehlen. Einatmen - ausatmen - genießen! Ich lass am besten die Bilder für sich sprechen. 🤩

Unsere Unterkunft ist ganz in der Nähe unseres nächsten Programmpunktes, so dass wir am Abend dort noch spontan vorbeifuhren. Da es jedoch Eintritt kostete, verschoben wir den Besuch doch auf den nächsten Tag. Ein paar Models standen aber noch für uns parat. 😉

Reynisfjara/Vik - Versteinerte Trolle

Samstag, 16.07.2022

Tag 6 - Mittwoch, 13.07.2022

An diesem Tag stand der "Black Sand Beach" (Reynisfjara) auf dem Programm, den wir zwei Tage vorher wegen des schlechten Wetters ausgelassen hatten. Auf dem Weg dorthin machten wir noch einen Abstecher zu der Schlucht Fjaðrárgljúfur (Bitte 3x hintereinander ganz schnell aussprechen 😆). Auch dieser Ort hat durch das Justin Bieber Video an Bekanntheit gewonnen. Bei strahlendem Sonnenschein wanderten wir den befestigten Weg oberhalb der Schlucht entlang. Mal wieder war ich hin und weg, was die Natur so zustande bringt. 

Dann gings ca 1,5 Stunden quasi wieder zurück nach Vik, einem kleinen Fischerort, an dem der Black Sand Beach gelegen ist. Kleines Wahrzeichen ist das Kirchlein, das über dem Ort wacht.

Natürlich waren wir nicht die einzigen Touris, denn der Strand zählt zu den Hotspots im Süden - aber zurecht! Von National Geographic wurde der Strand 1991 unter die Top 10 der nicht-tropischen Strände gewählt, die man auf der Welt besuchen kann. Gleich am Zugang zum Strand wird man mehrfach vor den sogenannten Sneakerwellen gewarnt. Diese können sogar völlig unerwartet an ruhigen Tagen auftauchen. Da es keine großen Landmassen zwischen der Antarktis und den Stränden von Reynisfjara gibt bedeutet das, dass die Wellen eine riesige Strecke zurücklegen und sich entsprechend aufbauen können. Deshalb sollte man dem Meer niemals den Rücken zuwenden und einen Sicherheitsabstand einhalten. Leider sind hier schon einige Menschen ums Leben gekommen, weil sie von einer Welle erfasst und aufs offene Meer gezogen wurden. Es gibt natürlich immer ein paar Leute, die ihr Glück herausfordern müssen und barfuß im Wasser entlang waten... 🙄

Wir liefen mit genügend Abstand bis zum Ende des Strandes, an dem die Felsen im Wasser stehen, die auch Reynisdrangar genannt werden. Lt. einer isländischen Sage waren dies Trolle, die versucht hatten, Schiffe vom Meer ans Land zu ziehen. Sie gingen jedoch zu spät in der Nacht hinaus und die Dämmerung verwandelte sie in festen Stein.

Dort setzten wir uns auf einen sonnengewärmten Felsen und ließen uns von den steten Wellen, die mal größer und mal kleiner an den Strand rollten, hypnotisieren. Wunderschön! Erst als der Wind stärker wurde und unangenehm an den Jacken zerrte, marschierten wir zurück zum Auto.

Skaftafell/Vatnajökull - Ice Age

Donnerstag, 14.07.2022

Tag 5 - Dienstag, 12.07.2022

Für diesen Tag war eine fünfstündige Gletscherwanderung geplant. Wir fuhren bei ziemlich tiefhängenden Wolken und ein paar Regentropfen los und waren pünktlich um 10 Uhr am Treffpunkt. Dort bekamen wir einen Klettergurt, Helm, Steigeisen und einen Eispickel. In einer Auto-Kolonne gings zu einem Ausläufer des Vatnajökull. Dies ist der größte Gletscher Europas und der drittgrößte weltweit. Vor uns lag mit dem Ausläufer ja nur ein kleiner Teil und der wirkte schon so groß. Ich war sofort fasziniert von seinen bizarren Eisformationen, die schon von unten zu erkennen waren. Wir wurden in zwei 6er-Gruppen eingeteilt und unser Guide war eine kleine drahtige Mexikanerin namens Sam. Sie ist vor ca. 4 Jahren nach Island ausgewandert und ihre Liebe zur Natur war in ihren Erklärungen zu hören und ihren strahlenden Augen zu sehen.

Zuerst gings über Stock und Stein zum Fuße des Gletschers. Unten ist er mit Erde und Asche bedeckt, so dass wir die ersten Höhenmeter noch ohne Steigeisen zurücklegen konnten. Dann zeigte uns Sam, wie wir sie anlegen und wir bekamen eine kurze Einweisung, wie man damit geht und wie man den Eispickel hält und benützt. Am Anfang stakste ich etwas vorsichtig und unsicher aufs Eis, aber die Steigeisen greifen sicher und ein Wegrutschen ist vollkommen ausgeschlossen, wenn man richtig auftritt. So kann man sehr steile Gefälle rauf- und runterlaufen, ein bisschen kamen wir uns wie Spiderman vor. 😆 

Wir liefen hintereinander, waren aber nicht durch ein Seil gesichert. Da im Sommer kein Schnee auf dem Gletscher liegt, sind alle Spalten deutlich zu erkennen und Sam führte uns im Zickzack immer weiter nach oben. Wir waren eine homogene Gruppe und ich konnte das Tempo sehr gut mithalten. Je höher wir kamen, desto schöner wurde es. Hier hatte das Wasser ein Loch in das Eis gegraben, das blau schimmerte, dort tat sich eine große Spalte auf, in die wir vorsichtig hinspähten und da drüben türmten sich verschiedenste Eisskulpturen auf. Es roch frisch und kalt und nach Eis und Schnee. Hin und wieder war ein Grollen zu hören, wenn sich der Gletscher bewegt. Das war fast ein bisschen unheimlich. Sind wir doch nur so kleine verletzliche "Punkte" inmitten der rauhen Natur. 

An unserem höchsten Punkt machten wir eine kurze Mittagspause. Da wir so flott unterwegs waren, hatten wir es höher geschafft als viele andere Gruppen. Wir waren ganz allein mitten im Eis und wenn alle ruhig waren, war es still. Eine Stille, die man in unserer Welt eigentlich fast nicht mehr kennt. Ich atmete tief ein und mich durchströmte eine unbeschreibliche Dankbarkeit genau jetzt hier zu sein.

Dann ging es leider wieder etwas abwärts - ich wäre am liebsten noch viel höher gestiegen. Sam meinte, sie hätte eine Idee, weil wir so gut in der Zeit wären. Wir querten den Ausläufer von rechts nach links in einen Teil, in dem viele breite Gletscherspalten waren. Von einem höher gelegenen Eisfeld schauten wir darauf herab. Sam holte Karabiner und ein Seil aus ihrem Rucksack, befestigte einen Haken im Eis und dann seilte sie uns nacheinander die ca. 8-10 Meter auf die darunter liegende Ebene ab. Das war echt ein Erlebnis und so etwas hatte ich überhaupt nicht erwartet. 😃 

Danach gings leider wieder nach unten, ich hätte noch ein paar Stunden im Eis verbringen können. Übrigens war es richtig schwer, den Pickel so ins Eis zu schlagen, dass er auch hält - es ist sehr komprimiert und hart. Hätte ich nicht gedacht. Vom Parkplatz schauten wir nochmal nach oben und Sam zeigte mir, wie hoch wir genau waren, da man das überhaupt nicht einschätzen kann, wenn man mitten im Berg ist. Man sieht im Ausläufer links die kleine braune Schleife und wir waren fast an deren oberen Ende - nur etwas weiter rechts im Eisfeld. Also so ziemlich in der Bildmitte. 🙂

Anschließend fuhren wir noch zum Skaftafell Zentrum und von dort wanderten wir zum Svartifoss, einem Wasserfall. Seinen Basaltsäulen soll die Kirche in Reykjavik nachempfunden sein. Der Weg dorthin war ziemlich steil und da uns die Gletscherwanderung durchaus in den Knochen steckte, konnte man uns ein bisschen fluchen hören. 😅

Es war ab Beginn der Wanderung dann den ganzen Tag über trocken geblieben und als wir vom Wasserfall zurück zum Auto liefen, riss es richtig auf und die Sonne zeigte uns ihr Strahlen. So kam es, dass wir die Umgebung von unserer Unterkunft zum ersten Mal richtig sehen und wahrnehmen konnten, weil die Wolken nicht bis zum Boden hingen - und wir waren begeistert!

Den Tag rundeten wir mit einem Besuch in einem Restaurant ab. Lecker wars!

Reykjavik --> Seglbudir - Auf den Spuren vom Bieber

Montag, 11.07.2022

Tag 4 - Montag, 11.07.2022

Der Wecker läutete um kurz vor 6 Uhr und normalerweise schlüpft Mischi schnell und leise ins Bad. Ich bin ein kleines Morgenmüffelchen und brauch nach dem Aufwachen noch paar Minütchen für mich. 🙈 Heute jedoch: "Beate, ich brauch dich schon! Um 0.00 Uhr hat Icelandair geschrieben, sie bringen die Koffer heute in die neue Unterkunft und wollten die Adresse bestätigt haben." Juhu, also nochmal einen ganzen Tag in den gleichen Klamotten. 🤪 Zumindest kommunizierte Icelandair mit uns.

Um kurz nach 7 Uhr fuhren wir los zum Einkaufen und danach gings auf die Ringstraße Richtung Süden. Irgendwie machte sich erst jetzt das Urlaubsgefühl in uns bemerkbar. Die Anspannung der letzten Tage fiel ab, wir sangen "unser" Lied "An guten Tagen" und freuten uns auf die Sehenswürdigkeiten, die alle an der Strecke zu unserer nächsten Unterkunft lagen.

Der 1. Stopp war der Wasserfall Seljalandsfoss. Das Besondere ist hier, dass man hinter dem Wasserfall entlang gehen kann. Vor drei Jahren war das für uns nicht möglich, was wir sehr bedauerten, da genau an dem Tag dort ein Film gedreht wurde. 

Wir waren natürlich nicht die Einzigen, aber daran müssen wir uns zur Hauptreisezeit wohl gewöhnen. Auf der Fahrt schüttete es kurz vorher noch, aber als wir ausstiegen wars wieder halbwegs trocken. Typisches Islandwetter.

In Reih und Glied stiegen wir die in den Fels eingelassenen Metallstufen nach oben, die uns neben den Wasserfall führten. Der Wind trieb die Gischt genau in unsere Richtung und wir waren im nullkommanix komplett nass. 😆 Gut, dass wir für solche Fälle die Regenjacken dabei hatten - nicht. Achso, die sind ja in den Koffern. 🙄 Es war faszinierend hinter den Wassermassen entlang zu spazieren.

Danach gings weiter zum Skogafoss, dem nächsten Wasserfall. Auf dem Weg dorthin kamen wir am Eyjafjallajökull vorbei. Wer erinnert sich daran, wann und warum der Name weltweit in den Schlagzeilen war?! 😁

Am Skogafoss erklommen wir den Berg, um von der Aussichtsplattform dem Fluss von oben zuzuschauen, wie er sich in die Tiefe stürzt.

Auch von unten ist er sehr schön anzusehen. Da unsere Jacken gerade wieder trocken waren, blieben wir jedoch in "sicherer" Entfernung. 

Als nächstes Stand das Flugzeugwrack von Solheimasandur auf dem Programm. Die Maschine der US Army musste 1973 am Strand notlanden. Der Besatzung ist nichts passiert. Die Army hat die wichtigen Teile mitgenommen und durfte den Rest nach Absprache mit Island liegenlassen. Lange Zeit war das Wrack nur Insidern bekannt, aber nachdem Justin Bieber 2015 einen Videoclip dort drehte, wurde es weltweit berühmt. Von der Ringstraße führt eine ca. 4 km lange Offroadpiste dorthin. Karg, karger, "Steinwüste". Kein Baum, kein Strauch, kein Hügel... Und als wir dort entlang marschierten, ging ein starker Wind mit Böen, die uns teilweise aus dem Gleichgewicht brachten. 😂 Wir hätten auch ein Bus-Shuttle nehmen können, sparten uns aber das Geld. Beim Flugzeug war leider gerade recht viel los, als wir ankamen. Eine Gruppe junger Asiaten dachte wohl, sie hätte den Ort für sich alleine gebucht. 🙄 Posierten ewig und liefen einem danach dann auch noch ständig durchs Bild. Irgendwann fing es zusätzlich zum Wind auch noch an zu Regnen. 😆Als das nächste Shuttle kam, ging ein großer Schwung Leute und das war DIE Chance. Wir waren noch zu fünft, der Regen hatte wieder aufgehört und jeder wollte ein Bild vom Flugzeug in der Landschaft, ohne selbst davor zu posieren und wir achteten aufeinander. So macht fotografieren Spaß! 🙂🙃

Eigentlich wäre noch ein Strand auf dem Programm gestanden, aber da es wieder anfing zu schütten, fuhren wir bis zur Unterkunft durch. Von unseren Koffern hatten wir bis dahin nichts mehr gehört. Als wir in die kleine Straße einbogen, die zu unserem Apartment führte, kam uns ein kleiner weißer Lieferwagen entgegen. Und kurze Zeit später erhielr ich von unserer neuen Gastgeberin folgende Nachricht:

48 Stunden später und es war schon da! Uns fiel ein riesen Stein vom Herzen! 😅

Reykjavik - Mit Vollgas durch die Wellen

Sonntag, 10.07.2022

Tag 3 - Sonntag, 10.07.2022

Um 10 Uhr marschierten wir los zum Hafen. Eine Waltour stand auf dem Programm. Ich freute mich sehr darauf, gehören doch die Wale zu meinen Lieblingstieren. Außerdem steht auf der Wunschliste noch ein springender Buckelwal. 😁

Die ersten Touren am Morgen waren wegen zu schlechter Verhältnisse abgesagt worden. Sollte das bedeuten, dass uns endlich wieder dir Glückssträhne erreicht hatte?!

Wir bekamen dicke, gelbe Overalls und ergatterten die vordersten Plätze im RIB-Boat. Das ist ein schlauchbootartiges Schnellboot mit Zweierreihen. Man sitzt wie auf einem Pferd und hat einen Haltebügel vor sich. In Hafennähe war das Wasser noch ziemlich flach, aber je weiter wir rauskamen, desto höher wurden die Wellen. Unser Kapitän gab Gas und wir flitzen übers Wasser. Ein paar Mal war das Boot im freien Flug und der Aufprall auf dem Wasser war dementsprechend hart. Das tat weh, kam aber Gott sei Dank nicht zu häufig vor. Ich war mal wieder bei Seegang auf dem Wasser - ich liebs! 😃

Einen Zwischenstop machten wir noch bei der Puffininsel. Island beheimatet 60% der gesamten weltweiten Puffinpopulation. Die sind sooooo süß!

Weiter draußen am Meer orientierten wir uns an einem anderen Boot und tatsächlich sahen wir weiter weg den Blas und die Fluke eines Buckelwals. Jippie, wir hatten sie gefunden. Allerdings war das Wasser sehr unruhig und dementsprechend schwer war es, die Meeressäuger zu erspähen. Und trotzdem hatte ich so ein großes Glück, dass ich genau in dem Moment in die richtige Richtung blickte: Ein Buckelwal schoss aus dem Meer und mit einem lauten PLATSCH verschwand er in selbigem wieder. Ich riss noch die Kamera hoch, konnte aber nur noch das spritzende Wasser einfangen.

Ich habe jedoch diesen kurzen Moment in meinem Herzen gespeichert. Ein Haken auf meiner Wunschliste. Nächster Wunsch: Einen springenden Buckelwal fotografieren. 🙂

Obwohl man sie eigentlich seltener zu Gesicht bekommt, begegnete uns mehrmals ein Minkwal:

Wir sahen noch ein paar Wale, aber leider immer sehr weit weg. Ich will mich jedoch nicht beschweren, der eine Springende wog alles wieder auf.

Unser Guide zeigte kurz später auf ein größeres Schiff, das an uns vorbei aufs offene Meer fuhr: Ein Walfänger. 😳 Und mit etwas Abstand folgte ein Boot von Greenpeace, die aufpassen, dass die Regeln eingehalten werden. 200 Finnwale dürfen dieses Jahr gejagt werden. ☹️ Es besteht aber wohl der Plan, dass der Walfang ab nächstem Jahr komplett eingestellt wird. Hoffentlich!

Die Zeit war rum und es ging zurück. Regen setzte ein. Er peitschte uns ins Gesicht und prickelte unangenehm auf der Haut. Also Kopf nach unten, am Bügel festkrallen und es einfach nur geschehen lassen und annehmen. Ich musste so lachen und ich wusste, dass es Mischi neben mir ebenso ging. Wohlbehalten kamen wir in den Hafen zurück. 

Anschließend waren wir noch im Walmuseum. Dort hängen in einer großen Halle sämtliche Wale und Delfine aus Kunststoff in Lebensgröße von der Decke. So faszinierend, wie riesig manche tatsächlich sind.

Und weils gleich daneben war, statteten wir noch dem "Fly over Iceland" einen Besuch ab. Das ist ein 4D-Kino mit beweglichen Sitzen (die Beine baumeln)  und gerundeter Leinwand und der Effekt ist so genial, dass man wirklich meint, man würde fliegen. Was bedeutet 4D? Gerüche und Wassernebel sind inklusive. 😆 Wir flogen über die genialsten Landschaften, Island hat einfach so viel zu bieten. Am liebsten würde ich all diese Orte besuchen! Mich durchströmte das reinste Glücksgefühl!

Sollte das jetzt heißen, dass unsere Pechsträhne ein Ende hat?! Leider nicht ganz. Wir warteten ja noch auf unsere Koffer. Die gute Nachricht: Sie sind mittlerweile in Island angekommen. Die Schlechte: Der Zustellort passt nicht. Es ist bereits die Unterkunft angegeben, zu der wir erst am Montag fahren. Als Zustelldatum ist jedoch, wenn wir es richtig lesen, der Sonntag. Das passt nicht zusammen. 😭 Beim Lieferservice haben wir telefonisch niemanden mehr erreicht. Die Email blieb unbeantwortet. Wir haben die neue Unterkunft verständigt und hoffen, dass wir spätestens am Montag endlich unsere Koffer in Empfang nehmen können. Wir laufen dann halt noch einen Tag in den gleichen Klamotten rum. 🤣

Müchen - Zürich - Reykjavik --> Himmelhoch jauchzend zu Tode betrübt

Sonntag, 10.07.2022

Nach der Nacht im Flughafenhotel gönnten wir uns ein leckeres Frühstück und um 9.30 Uhr holte uns das Shuttle ab. Auf ein Neues! 😅 Wir waren guter Dinge und checkten uns am Lufthansaterminal selbst ein. Unsere Flugverbindung wurde gefunden, es kam die Bordkarte für München-Zürich und dann noch ein kurzer Vermerk, dass wir uns wegen Zürich-Reykjavik an den Lufthansaservice wenden sollen. Er verschwand, bevor wir zu Ende lesen konnten. Der freundliche Automat lud dann schon den nächsten Reisenden ein, seinen Ausweis einzuscannen... Ging das Ganze jetzt wieder von vorne los?! 😳 Also noch mit den Koffern an der Lufthansa-Info angestellt und bestimmt 5x vom dortigen Personal darauf hingewiesen worden, dass sie nicht der Check-In seien. Jaahaaaa, wir hattens verstanden. 🤪 Als wir endlich dran waren erklärte uns die Dame etwas arrogant und herabschauend, dass es klar sei, dass keine Bordkarten kämen, weil Lufthansa mit Icelandair keine Kooperation (oder ähnliches) hat. Danke, woher sollen wir das wissen?! Sie lenkte danach etwas ein, als wir ihr das gesagt hatten. Wir gaben noch die Koffer auf und waren froh über das KEF (Flughafen Reykjavik) auf dem Gepäckband. Die Koffer hatten also wenigstens schon ihre Bordkarten bis Island. Bei der Sicherheitskontrolle war nichts los und wir schlenderten gemütlich zu unserem Gate. Auch das Boarding begann relativ pünktlich. Das war gut so, denn wir hatten in Zürich nur 40 min zum Umsteigen. Aber uns wurde versichert, dass das reichen würde. Ja, und dann saßen wir da im Flieger und warteten. Es war ein kleines Flugzeug mit nur 4 Leuten (2x2) in einer Reihe. Die größeren Handgepäckstücke mussten also auch in den "Bauch". Die Stewardess teilte uns mit, dass noch kein Kofferpersonal da wäre und der Pilot persönlich gerade das Handgepäck verlädt. Es ist echt Wahnsinn, was an den Flughäfen gerade los ist. Wieder einige Zeit später kam die Info, dass jetzt endlich Personal da wäre und unsere großen Koffer verladen werden. Ja, und danach warteten wir noch auf die Starterlaubnis. Eigentlich sollte ich mal die Stunden zusammenzählen, die wir die letzten zwei Tage mit warten verbracht hatten. Ja, und die Zeit tickte und wir bangten um den Anschlussflug. Zustand Nervenkostüm: Sehr dünn! 

Endlich hoben wir ab und unser Pilot gab richtig Gas - oder wie heißts beim Flugzeug 😆, dass wir nahezu pünktlich in Zürich landeten. Natürlich nicht direkt am Gate, wir brauchten noch den Bus. Als wir in diesem waren, erspähte Mischi unsere Koffer auf einem Gepäckwagen mit nur wenigen anderen. Das waren bestimmt die Anschlussflügekoffer und wir waren guter Dinge. Der Züricher Flughafen ist wirklich nicht groß, das Gate war gleich gefunden und wir bekamen die Bordkarten. Mit einem Schmunzeln sagte der Mitarbeiter: "Sie haben ein Upgrade und fliegen Business." 😃 Super, nehmen wir. Dass wir auch in Zürich nicht ganz pünktlich loskamen nahmen wir gelassen. Ich freute mich über viiiiel Beinfreiheit und den Businessclass-Service.

Nach einem ruhigen Flug landeten wir trotzdem relativ pünktlich gegen 16.00 Uhr in Reykjavik. Das Wetter begrüßte uns typisch isländisch mit Wolken fast bis zum Boden, Wind, Nieselregen und 11 Grad. 😅 Aber das ist uns bewusst und wir haben uns vor der Abreise schon geschworen, dass wir uns kein einziges Mal über das Wetter beschweren werden. Trotzdem freuen wir uns natürlich über jeden Sonnenstrahl, der vorbeischaut. ☀️ 

Ich hatte den Flughafen gar nicht so groß in Erinnerung, es war sehr voll und wir liefen ewig bis zur Gepäckausgabe. Ja, und dann warteten wir wieder. Und warteten und warteten und warteten - vergeblich. Unsere Koffer waren dann wohl noch in Zürich. 😭😭😭 Nervenkostüm: Fast nicht mehr vorhanden. Laune: Im Keller. Ich muss eigentlich nicht erwähnen, dass wir auch an der Koffervermisstenstelle wieder warteten. Das junge freundliche Mädel machte uns Mut, dass die Koffer am nächsten Tag abends nachkommen. Zwei Flüge werden aus Zürich erwartet. Ihre Worte in Gottes Ohr! 🙏 

In der Ankunftshalle warteten wir dann aufs Shuttle zur Mietwagenfirma. Mir graute etwas vor dem Gedanken, mich jetzt noch mit einem fremden Auto vertraut machen zu müssen und zur Unterkunft zu fahren. Aber dann riss ich mich am Riemen. Wir sind endlich hier, sind gesund und haben den ganzen Urlaub noch vor uns! Ab jetzt kann es doch nur noch gut laufen! Ich freute mich so sehr auf Island, das wollte ich mir nicht kaputt machen lassen.

Wir bekamen recht unkompliziert und ohne Einweisung einen kleinen grauen SUV von Toyota. Für uns mit Technik hoch 10. 😆😅 Anstatt dem Zündschloss fand ich einen Startknopf usw. Aber ich hab ihn anbekommen und wir sind wohlbehalten in unserer Unterkunft angekommen. Achja, jedes Auto hat bei uns einen Namen. Wir haben ihn "Fuchur" getauft, einen Glücksdrachen können wir gebrauchen. 

Zum Auspacken gabs nicht viel 🤪 und wir spazierten noch zur bekannten Kirche und durch die Fußgängerzone. Vor der Kirche verdrückte ich dann doch noch ein Tränchen, aber vor Dankbarkeit, dass ich endlich wieder hier sein darf. 

München - Island --> Ein Unglück kommt selten allein

Freitag, 08.07.2022

Ja, endlich war er da, der Tag an dem wir in den Urlaub fliegen sollten...

Wir waren am Freitag überpünktlich um 11.00 Uhr, extra drei Stunden vor Abflug, am Flughafen und befanden uns am Check-In trotzdem ziemlich weit hinten in einer ewig langen Schlange. Nichts ging vorwärts - wie auch, es war ein einziger Schalter offen und gefühlt war diese Mitarbeiterin besonders langsam. Nach 1,5 Std, in denen wir uns vielleicht 10 Meter bewegt hatten, bekam sie Hilfe von einem jungen Mann. Mischis Kommentar "Wahrscheinlich geht sie jetzt in Mittag!" erheiterte die um uns stehenden Leute. Ab da gings schneller und wir hielten gegen 13.15 Uhr endlich unsere Bordkarten in den Händen. Noch schnell durch die Sicherheitskontrolle und ab zum Gate, da das Boarding um 13.25 Uhr starten sollte. Um 13.50 Uhr standen wir da immer noch, und dann kam sie, die Durchsage: "Wir müssen ihnen leider mitteilen, dass der Flug storniert wurde!" 😳 Hui, da schießt einem mal kurz das Adrenalin durch den Körper... Kurze Aufruhr vorm Gate, jeder redete durcheinander, zückte das Handy, gestikulierte. Ein kleines blondes Mädchen fing zum Weinen an, nachdem der Vater ihr erklärte, dass wir nicht fliegen werden. Es machte die Runde, dass beim letzten Flug der Maschine ein Vogel dagegen geflogen wäre und das Flugzeug erst geprüft werden müsse. Obs stimmt?! Nach einer geraumen Zeit wurde uns lapidar mitgeteilt, dass wenn man direkt umgebucht wurde, man eine SMS oder Email erhalten hätte, und wer keine bekommen hat, solle sein Gepäck wieder holen und den Sicherheitsbereich verlassen. Die Fluggesellschaft würde nichts weiter tun. Um einen Ersatzflug müsste man sich selbst kümmern. WHAT?! Mischi hatte währenddessen schon unser Reisebüro an der Strippe und er buchte uns für abends einen Flug über Düsseldorf nach Island. Zwar auf eigene Kosten, aber zumindest würden wir am gleichen Tag noch ankommen. Denn Hotel, Mietwagen und Ausflüge fürs Wochenende waren ja auch bereits gebucht und gezahlt. Also ab zur Kofferausgabe. Mischis Koffer war bald gefunden, von meinem keine Spur. Plötzlich wieder ein Anruf vom Reisebüro: Düsseldorf -Island wäre wohl ebenfalls storniert worden, er könne es nicht mehr buchen. Nächste Alternative am Sonntag Nachmittag. Hurra! 😭 Urlaubsfreude fühlt sich anders an. Außerdem war ich immer noch auf der Suche nach meinem Koffer. Der ganze Raum stand voller Gepäck, das wohl noch nicht weitertransportiert werden konnte. Chaos pur am Flughafen. Ich fand eine Gruppe Leute, die beim Island-Gepäck standen, wo mein Koffer aber eben nicht dabei war, die mit einem Angestellten sprachen. Er wüsste nicht, wo die restlichen Koffer seien, wir sollen nach draußen gehen und unser Gepäck als vermisst werden. Plötzlich stand Mischi neben mir, das Handy am Ohr: "Wir können doch schon morgen über Zürich fliegen und ich muss JETZT ja oder nein sagen!" Ich war in dem Moment total überfordert, denn was ist, wenn bis dahin mein Koffer nicht aufgetaucht ist?! 😱😰😫 Aber meine Intuition sagte "buchen". Als nächstes raus aus dem Sicherheitsbereich zur "Vermisstenstelle". Die etwas mürrische Dame schickte mich gleich zu einer Gruppe, die ebenfalls ihr Gepäck von diesem Flug oder besser gesagt "Nicht-Flug" vermissten. Ca 20 min später bekamen wir ein Einlassticket, um erneut den Sicherheitsbereich betreten zu dürfen - und fanden uns in der gleichen Gepäckausgabehalle wieder wie zuvor und von unseren Koffern nach wie vor keine Spur. Man wusste langsam echt nicht mehr, ob man lachen oder weinen sollte. Immerhin waren wir zu siebt: Drei Deutsche, ein Israeli und drei Amerikaner. Wir riefen unsere Mitreisenden an, die draußen warteten. Die informierten sich wieder bei der Vermisstenstelle und wir bekamen die Info, dass wir einfach warten sollten. Eine Stunde verging... 🍂 Wir sieben tauschten Handynummern aus und zwei verließen den Sicherheitsbereich, sie hatten keinen Nerv mehr zu warten. Und zwei Minuten später plötzlich ein Schrei hinter mir: "Aaaah, da auf dem Band, mein Koffer!" Ich blickte auf und: "Jaaa, meiner ist auch dabei!" 😅 Ich glaub, ich war noch nie so froh, meinen Koffer zu sehen. Was für ein Glücksgefühl. Wir telefonierten mit den beiden, die bereits draußen waren und anhand der Kofferanhänger fanden wir die richtigen Gepäckstücke und nahmen sie mit. Die beiden durften nämlich natürlich den Sicherheitsbereich nicht wieder betreten...

Wir haben uns jetzt ein Hotelzimmer in der Nähe vom Flughafen gebucht. Heimfahren hätte sich total falsch angefühlt, außerdem ist es so weniger stressig. Davon hatten wir heute genug. Wir fliegen also morgen mit der Lufthansa (von der man ja gerade auch ganz tolle Geschichte hört 😆) nach Zürich, haben 40 (!) Minuten Umsteigezeit und sind dann hoffentlich gegen 16.00 Uhr in Reykjavik. Bitte Daumen drücken!

Ich bin durch für heute... Gute Nacht! 🥱😴

Coming soon -----》Island

Dienstag, 28.06.2022

Bald geht es wieder los! 😀 Am 8.7. gehts nach Island und ich werde wieder regelmäßig berichten! Ich freu mich riesig, innerhalb von zwei Wochen die Südküste zu bereisen. Der Wettergott ist bereits angefunkt, die Bergstiefel geputzt und die Akkus geladen! Ich kanns kaum erwarten! 😎

Dies und Das – Anekdoten von Bord

Sonntag, 30.07.2017

Es waren bei dieser Fahrt ca. 2100 Passagiere an Bord, so dass es zwangsläufig zu netten, lustigen oder auch negativen Begegnungen kam. Manchen Leuten begegnete man immer wieder, andere sah man tatsächlich nur einmal – was je nach Charakter schade oder auch gut war. ?

 

Der Erste, der uns aufgefallen und der uns auch immer wieder begegnet ist, bekam den Spitznamen „Der Kloa“. Er sah aus wie 16, musste aber bereits die 18 überschritten haben, sonst hätte er bei den Trinkspielchen nicht mitmachen dürfen. Er war relativ klein und schmächtig, kam dem Dialekt nach zu urteilen aus der Schweiz, und war mit Mutter und Bruder an Bord. Man sah ihn aber fast nie mit der Familie, sondern immer allein oder in Begleitung von anderen Jugendlichen. Aufgefallen ist er uns, weil er bei Allem vorne mit dabei war. Egal, ob es ums „Nageln“ am bayerischen Abend ging, wenn der Event-Manager einen Freiwilligen für die Bühne suchte oder der Zauberer einen Tester für seinen aus Wasser verwandelten Absinth suchte – der Kloa meldete sich und war zur Stelle. Sehr köstlich das zu beobachten!

 

Mein absoluter Liebling war der „Bub“, richtiger Name leider unbekannt. Das erste Mal aufgefallen ist er uns nach ein paar Tagen der Reise, als wir gemeinsam am gleichen Tisch zu Kaffee und Kuchen saßen. Er ist um die 7-8 Jahre alt und reiste mit Oma und Opa. Es gab an diesem Tag Donuts und er musste schon mindestens einen Donut verspeist haben, als wir an den Tisch kamen, denn sein Mund war in einem größeren Radius mit Schokolade beschmiert. Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen und beobachtete den kleinen Kerl, der weitere Donuts vertilgte. Irgendwann fing er meinen Blick auf, grinste erst zurück und schaute dann etwas verschämt auf seinen Teller. Ich schaute in die Luft und tat absichtlich übertrieben so, als hätte ich gar nichts gesehen. Er machte mich nach und danach grinsten wir uns noch doller an – ein Charmebolzen, wie er im Buche steht. Der Opa bemerkte unser Spielchen und fragte zwinkernd:

„Schäkert ihr zwei?“

„Och, ein bisschen!“, gab ich zu und dann lachten wir alle.

Kurz darauf trafen wir den Kleinen im Gang, sie hatten ihre Außenkabine ganz in der Nähe von Unserer. Wir sahen die Großeltern mit ihrem Enkel von da an häufiger und amüsierten uns köstlich, was für ein „Süßer“ der Kleine war. In der Früh half der Opa beim Beschmieren der kleinen Pfannkuchen mit Nutella und auch abends ging der erste Weg zum Nachspeisenbuffet. Wir hatten ihn nie etwas anderes Essen sehen, als Süßspeisen. Und irgendwie fanden wir es toll, dass die Großeltern das zuließen – aber zuhause leidet er jetzt wahrscheinlich unter Zuckerentzug!

 

Sehr nett fand ich auch noch eine ältere Dame, die eines Abends bei der Fahrt durchs Polarmeer vom Essenstisch aufsprang und zum Fenster eilte:

„Ich habe einen Wal gesehen, ich bin mir ganz sicher! Aber jetzt sehe ich nichts mehr!“

Ihr Mann glaubte ihr nicht so Recht:

„Na, wo ist er denn – hast du wirklich etwas gesehen?“

„Ja, da war ein Wal, ich kann mich doch nicht so getäuscht haben!“

Ich kam ihr zur Hilfe, in dem ich meinte, dass sie durchaus einen Wal gesehen haben konnte, der ja aber wieder abgetaucht sei und man ihn dann natürlich nicht mehr sehen würde!

Sie strahlte mich an und drehte sich energisch zu ihrem Mann um:

„Siehst du, und ich habe doch einen Wal gesehen!“ ?

 

Eine andere Dame erzählte uns in Island kurz vor dem Anlegen, dass der Kapitän gesagt hätte, dass die Vogelinsel nicht weit weg wäre und sie dann dort mit ihrem Mann hinwandern würde. Ich schaute etwas skeptisch und antwortete, dass sie vielleicht eher nach einem Ausflug mit dem Boot schauen müssten, denn hin“wandern“ könnte schwierig werden. Erst schaute sie mich irritiert an, dann musste sie lachen:

„Ja sind wir blöd. Natürlich, Vogel-INSEL! Da werden wir nicht hingehen können! Mei, danke für den Tipp!“

Gerne! ?

 

Der Kapitän sorgte am letzten Abend auch für einen Lacher, als er bei der Verabschiedung ein Glas Sekt ablehnte, mit den Worten: „Nein danke, ich muss noch fahren!“

 

Ein Kellner verblüffte uns am letzten Tag noch mit einem Zaubertrick. Er wickelte einen Zahnstocher in eine Serviette und ließ ihn uns zerbrechen. Eindeutig knackte es drei Mal! Als er das Stofftuch wieder öffnete, war der Zahnstocher wieder ganz. Er lachte über unsere verdutzten Gesichter. That was magic!

 

Aber es gab auch die Kehrseiten an Mitreisenden. Öfter saßen wir neben Leuten, die sich über dies und das beschwerten, über das Essen mäkelten und ein Gesicht zogen, als wäre es der schrecklichste Urlaub ihres Lebens. Das griff auch der Komiker Thorsten Bär auf, der als Gastkünstler an Bord war. Er schlug vor, ein neues Schiff zu bauen, den Kussmund umgekehrt, also mit hängenden Mundwinkeln aufzusprühen und es „AIDAgrummel“ zu nennen. Es gäbe dann auf jedem Deck eine Rezeption, bei der man sich beschweren könne – auch über die Rezeption von einem anderen Deck. Der Großteil der Leute im Theater lachte darüber und klatschte, einige nicht. Klare Anwärter fürs Grummel-Schiff.

 

Solch einen Grummeltisch hatten wir in dem Restaurant-Eck, in dem wir bevorzugt gegessen haben. Wir hatten uns auch einmal an diesen Tisch verirrt, aber danach nie wieder. Es kam keinerlei Unterhaltung zustande und die Blicke waren meist finster. Es waren immer die gleichen zwei Ehepaare und ein behinderter Bruder von einem der Männer. Und dann war noch Platz für drei Leute. Aber oft blieben diese Plätze leer oder wir sahen ein Paar dort, dass danach auch nie wieder dort saß.

 

Beim letzten Frühstück am Abreisetag machte uns ein philippinischer Kellner, mit dem wir uns öfter unterhalten hatten, darauf aufmerksam, dass der Nebentisch eifrig Semmeln für die Heimfahrt schmierte, und sie dann heimlich in der Tasche verschwinden ließ. Auf der anderen Seite machte es ihnen der Grummeltisch nach. Er schüttelte etwas unverständlich den Kopf und amüsierte sich trotzdem köstlich – wir stellten schnell klar, dass nicht alle Gäste so gierig wären und raffen würden. Manchmal ist wirklich fremdschämen angesagt.

 

Und trotzdem ist es sehr schön sagen zu können, dass die positiven Begegnungen definitiv überwogen haben!!!

 

Mit diesem Bericht schließe ich diese Reise ab. Sorry, dass ich die letzten Beiträge erst heute hochgeladen habe und ein paar von euch umsonst auf den Blog geschaut haben. Auf dem Schiff habe ich es leider nicht mehr geschafft - man merkt dann doch, dass man weniger Zeit hat, wenn man nicht alleine unterwegs ist. 😉

 

Ich bedanke mich bei euch fleißigen Lesern und ich hoffe, dass es euch wieder gefallen hat, mich zu begleiten.

 

Bis zum nächsten Mal - AHOI

Bergen – Der Kapitän hat immer Recht

Sonntag, 30.07.2017

Um 8.00 Uhr legten wir bei dem bisher schlechtesten Wetter der Reise in Bergen an. Es schiffte, um dem Ganzen Ausdruck zu verleihen. So präsentierte sich Bergen gleich als das, was sie ist: die regenreichste Großstadt Europas mit ca. 250 Regentagen im Jahr.

 

Für 10.00 Uhr kündigte der Kapitän eine Sicherheitsübung der Besatzung an, während dieser die AIDA sich im Hafen einmal drehen würde. So könnte man von 10.00 Uhr bis 11.30 Uhr nicht von Bord. Da uns das Wetter eh nicht behagte beschlossen wir, es gemütlich angehen zu lassen, und verließen erst nach der Übung gegen 12.00 Uhr das Schiff. Es regnete immer noch – und zwar quer. Innerhalb kurzer Zeit waren wir richtig nass und hangelten uns erstmal von einem Souvenir-Shop zum Nächsten. Da wir dabei nicht die Einzigen waren, fühlten wir uns teilweise wie die Ölsardinen…

 

Beim Schlendern über den Fischmarkt fiel uns zum ersten Mal graues bis schwarzes Filet auf, das neben Lachs und Shrimps usw. angeboten wurde. Das Schild bestätigte meine Vermutung: Walfleisch. Den Wal gab es auch als Salami und gegart und frisch zubereitet – die vielen japanischen Touristen kauften ihn auch. An Bord wurde noch durchgesagt, dass man vom Kauf des Walfleisches Abstand nehmen sollte, und dass die Einfuhr von Walfleisch nach Deutschland verboten sei.

 

Es regnete immer noch, als wir trotzdem ein paar Fotos von der typischen Häuserfront von Bergen machten. Geschützt unter dem Schirm, damit die Fotolinse nicht gleich Wassertropfen aufwies. Der Kapitän hatte für den frühen Nachmittag ein paar Sonnenstrahlen vorausgesagt, davon war jedoch weit und breit nichts zu sehen. Wir stellten uns unter, um ein bisschen zu trocknen und hatten schon fast beschlossen, wieder zurück aufs Schiff zu gehen, als es aufhörte zu regnen. Und auf dem Weg zurück zur Häuserfront zeigte sich dann sogar schon ein Fleckchen blauer Himmel. Wir liefen doch nochmal in die Stadt hinein und auf die andere Seite des Hafens. Jetzt schien sogar schon stellenweise die Sonne. Der Kapitän hat also doch immer Recht! Darin sahen wir uns bestätigt.

 

 

Auf dem Rückweg shoppten wir die bereits vorher gesichteten Souvenirs. Ich nahm dieses Mal nur praktische Dinge mit: Ein Geschirrtuch mit eingesticktem Troll, Eisbär und Wikingerschiff, Socken mit Eisbärenmotiv – und dann entdeckten wir noch eine typische Norwegermütze mit Bommeln – die musste auch noch mit.

 

Ein bisschen setzten wir uns noch in die Sonne und beobachteten das bunte Treiben, schauten dem neben uns liegenden Kreuzfahrtschiff bei der Abfahrt zu und kehrten dann doch noch zufrieden mit diesem Tag auf unsere AIDAluna zurück.

 

Nachtrag:

Am Vorabend hatten wir uns im „Rossini“, dem etwas besseren Restaurant auf dem Schiff, ein 11-Gänge-Menü gegönnt – quasi das verschobene Geburtstagsessen, da wir ja am Vortag erst verspätet vom Ausflug zurückkamen. Es war sehr exquisit und wir schlemmten uns von einem Gang zum Nächsten. Als Nachspeise bekam ich dann noch eine persönliche Geburtstagstorte mit Schriftzug, die mir eine ganz liebe Person von Deutschland aus bestellt hatte. Vielen Dank noch mal dafür! ?

 

Lofoten – Das war t(r)oll!

Sonntag, 30.07.2017

Am Dienstag liefen wir – mal wieder – bei schönstem Sonnenschein in die Bucht von Leknes/Gravdal der Lofoten ein. Die Lofoten sind eine Inselgruppe, bestehend aus ca. 80 Inseln, vor der Küste Norwegens, immer noch nördlich vom Polarkreis. Die wichtigsten Inseln sind mit Tunneln und Brücken miteinander verbunden.

 

Bilder, die bei der Einfahrt in den Fjord entstanden sind. Die Möwen segelten neben dem Schiff.

 

An diesem Tag lagen wir auf Reede, d.h. unser Schiff ankerte in der Bucht und wir wurden mit den Tenderbooten an Land gebracht. Wir erreichten unseren Ankerplatz erst zwei Stunden später als geplant, da der Lotse, der uns von Tromsö durch die Fjorde nach Leknes bringen sollte erkrankt war, und der Ersatz-Lotse die Qualifizierung dafür nicht hatte. Wir mussten einen Umweg fahren, so dass trotz voller Fahrt mit ca. 20 Knoten die ursprüngliche Liegezeit nicht eingehalten werden konnte. So verschob sich der Beginn unseres Tagesausflugs um zwei Stunden – aber wir waren froh, dass er überhaupt stattfinden konnte. Der Aufenthalt in der Bucht wurde aber auch um zwei Stunden bis 21 Uhr verlängert, und da es ja im Moment nicht Dunkel wird, war alles kein Problem.

 

Wir tenderten also an Land und bestiegen einen Reisebus, der uns zuerst zu einer in ganz Norwegen bekannten „Glashütte“ brachte. Sogar das norwegische Königspaar war schon hier und hatte sich Glasgeschirr und Glasdeko anfertigen lassen. Die Berge um den kleinen Ort waren wolkenverhangen und unsere deutschsprachige Reiseleitung erklärte, dass dieser Nebel im Sommer völlig normal wäre. Wir bräuchten uns keine Sorgen um das schöne Wetter machen, auf der anderen Seite der Berge wäre die Sonne wieder da. Hm, im Winter nur Polarnächte ohne Sonne, und im Sommer dann Nebel ohne Sonne – irgendwie doch sehr trostlos, da braucht man dann wohl ein sonniges Gemüt. ?

 

Danach fuhren wir mit dem Bus ca. drei Stunden bis zu dem Ort Svolvaer. Die Landschaft war atemberaubend und ich schoss einige Fotos durch die leider oft spiegelnde Fensterscheibe. Dabei schüttelte sich immer wieder von selbst mein Kopf – berauscht von der Schönheit der Natur. An vielen Fleckchen wäre ich gerne ausgestiegen, um die Aussicht noch besser genießen zu können. Leider hielten wir kein einziges Mal mehr an.

 

Foto aus dem Bus heraus in die sagenhafte Landschaft.

 

In Svolvaer bekamen wir um kurz vor 15.00 Uhr in einem Hotelrestaurant ein sehr leckeres Mittagessen. Es war ein Buffet, bestehend aus allerlei verschiedenem kalten Fisch und Salaten und zur Nachspeise gab es zweierlei Sorten Kuchen. Mischi meinte noch so, ob es da wohl wieder Leute gibt, die sich beschweren?! Es war kaum ausgesprochen, ging es auch schon los. Allerdings nicht über das Essen, sondern über die Tour an sich. Eine Mitreisende beschwerte sich lauthals, dass sie den Ausflug nicht gebucht hätte, damit sie stundenlang im Bus säße, sondern dass sie eine Bootsfahrt zum Trollfjord gebucht hätte, und dass die vier Stunden angekündigte Bootsfahrt zum Fjord ja gar nicht mehr eingehalten werden könne, da „halb fünf“ plus vier Stunden ja „halb zehn“ wäre und die AIDA ja bereits schon um 21.00 Uhr wieder ablegen würde. Dann rauschte sie aus dem Restaurant nach draußen. Wir schmunzelten, denn schon klar: 16.30 Uhr plus 4 ist gleich 21.30 Uhr. Aber sie war so schnell weg, dass sie niemand über ihren Rechenfehler aufklären konnte…

 

Gegen 16.30 Uhr verließen wir also mit einem größeren Katamaran den Hafen von Svolvaer und fuhren an einer traumhaften Küstenlandschaft entlang Richtung Trollfjord. In einer kleinen Bucht stoppten wir und die Besatzung warf Fische ins Wasser, um Seevögel zu füttern. Die Möwen schnappten sich die Beute in Sturzflügen, die sich sehen lassen konnten. Leider waren die Adler, die auf den Felsen saßen, wohl satt, denn sie schauten den Möwen nur gelangweilt zu. Später auf der Fahrt kamen wir an einem anderen Boot vorbei, die ebenfalls fütterten und da war sogar ein Seeadler in Aktion. Toll!

Unser Ziel war ja der „Trollfjord“, ein ca. zwei Kilometer langer Seitenarm des Raftsunds, der die norwegischen Inselgruppen der Lofoten und der Vesteralen voneinander trennt. Die Einmündung ist nur etwa 100 Meter breit und erweitert sich zum Ende hin auf ca. 800 Meter. Begrenzt wird der Fjord von gut 1000 Meter hohen Bergen, die an manchen Stellen fast senkrecht aus dem Wasser steigen. Es war sehr beeindruckend, langsam dahinzugleiten und die Natur auf sich wirken zu lassen. Wir fuhren bis zum Ende des Fjords, wendeten dort auf der Stelle und verließen ihn wieder. Mein Fotografenherz weinte leider, denn die Sonne stand am Ende des Fjords, und leuchtete uns entgegen, so dass die Lichtverhältnisse keine guten Fotos zuließen. Da wäre es zwei Stunden früher wahrscheinlich besser gewesen.

 

Trollfjord

 

Anschließend fuhr uns der Katamaran an weiteren tollen Küstengebieten und süßen Örtchen vorbei, direkt zurück zum Schiff. Wahnsinn, wie abgeschieden manche Leute wohnen!

 

 

Gegen 20.15 Uhr war der Ausflug vorbei, wir waren also fast vier Stunden auf dem Katamaran gewesen. Hoffentlich hatte die „nette“ Dame vom Restaurant noch Nachhilfe in Mathematik bekommen.

 

Ohne uns groß umzuziehen erklommen wir das Deck 11, auf dem sich die Pizzeria befindet. Die anderen Restaurants hatten zwar auch bisschen länger geöffnet, als sonst, aber wir wollten uns beim Essen nicht hetzen. Die Pizzeria serviert bis 24.00 Uhr. ? So bekamen wir die Vorbereitungen für den bordeigenen Shantychor mit. Sämtliche Offiziere, einschließlich des Kapitäns, gaben gegen 21.30 Uhr ein paar Seemannslieder zum Besten.

 

Vorne in der Bibliothek ließen wir diesen schönen Tag bei einem Cocktail ausklingen, und sahen seit langem mal wieder einen Sonnenuntergang. Für ein paar Stunden verschwand der große Stern in diesen Breitengraden wieder unterm Horizont.

Tromsö – Vom Eismeer in luftige Höhen

Sonntag, 30.07.2017

Tromsö ist im Vergleich zu den Städtchen, die wir davor angelaufen waren, eine richtige Großstadt. Wir lagen weit weg vom Zentrum im Containerhafen und das Shuttle sollte wieder 10 Euro kosten. Wie in den Tagen zuvor strahlte abermals die Sonne vom Himmel und wir beschlossen, den Weg zur Eismeerkathedrale zu Fuß anzutreten. Schon nach ein paar hundert Metern verschwanden die Jacken in den Rucksäcken und wir sollten sie an diesem Tag auch nicht mehr brauchen. Hatte ich schon erwähnt, was wir für ein Glück mit dem Wetter hatten?! ?

 

Der Weg war nicht sonderlich schön, denn er führte an der Hauptstraße entlang und quasi durchs Industriegebiet. Kurz vor dem Zentrum bogen wir links auf die große Brücke ab, die die Stadteile von Tromsö über den Fjord hinweg verband. Sie schwankte immer wieder leicht, je nach Größe des Autos, dass an uns vorbeifuhr. In knapp einer Stunde hatten wir die ca. vier Kilometer zur Kathedrale bewältigt und bestaunten die tolle Kirche. Mir gefällt die Kirchen-Bauweise der Nordeuropäer. Die Eismeerkathedrale soll wohl Eisberge symbolisieren. Den Eintritt sparten wir uns, und wir liefen weiter Richtung Seilbahnstation, da wir auch dieses Mal lieber in die Natur wollten, als ins Zentrum der Stadt.

 

 Die Eismeerkathedrale

 

Für ca. 17 Euro fuhren wir mit einer Gondel in vier Minuten nach oben auf den Fjellheisen. Die Aussicht war gigantisch und wir sahen erst jetzt, dass Tromsö auf einer Fjordinsel liegt und durch zwei große Brücken mit dem Festland verbunden ist.

 

Carlos war sehr mutig, als er den Blick nach unten wagte

 

Auch dieses Mal machten wir uns auf noch weiter nach oben, denn die Bahnstation lag nur auf einem Zwischenplateau. Landschaftlich war es wieder toll.

 

 

Hier waren die fliegenden Tierchen noch anstrengender, als in Hammerfest auf dem Berg. Sie ärgerten uns so sehr, dass wir bald den Rückweg zur Bahnstation antraten, da verteilten sich die Mücken nämlich auf mehrere Personen.

 

Für die Abfahrt mussten wir etwas warten, da immer nur 28 Leute in eine Gondel passten. Es gab zwei Gondeln, die immer gleichzeitig oben und unten starteten und sich in der Mitte trafen. An der Kathedrale hofften wir ein Taxi zurück zum Schiff zu erwischen, aber leider waren alle vorbeifahrenden bereits besetzt. So liefen wir auch zurück wieder zu Fuß zum Schiff – langsam spürten wir die ca. 10 Tageskilometer in den Beinen.

 

Das Ablegen verfolgten wir am TV von der Kabine aus, da wir mit dem Duschen nicht rechtzeitig fertig geworden waren.

 

Während dem Abendessen fuhren wir in ein mystisch wirkendes Nebelfeld, das direkt über dem Meer lag. Sämtliche Fotografenherzen schlugen höher und das Essen auf vielen Tellern wurde kalt.

 

 

Nach der Show im Theatrium ergatterten wir zwei Plätze in der „Bibliothek“ und stießen um 0.00 Uhr ganz still und leise auf meinen Geburtstag an. ?

Hammerfest – Im Zick-Zack-Kurs unterwegs

Sonntag, 30.07.2017

Um 8.00 Uhr läutete bereits wieder der Wecker und wir krochen aus dem Bett zum Frühstück. Die AIDA lag bei abermals strahlender Sonne im Hafen von Hammerfest. Hammerfest war lange Zeit die nördlichste Stadt Norwegens, musste diesen Titel aber vor nicht allzu langer Zeit an Honningsvag abgeben.

 

Um ins Zentrum zu gelangen, mussten wir einmal um die Bucht. Für den Shuttle hätte die AIDA stolze 10 Euro verlangt, also marschierten wir zu Fuß los. Ich entdeckte bald, dass einige Leute auf dem ca. 100 Meter hohen Berg hinter dem Ort waren und wollte unbedingt auch dort hinauf. Da das Zentrum nicht wirklich viel zu bieten hatte, suchten wir den Aufstieg, der als „Zick-Zack-Weg“ gekennzeichnet war. Oben bot sich uns ein toller Blick über die Bucht, und ein Plateau, auf dem man noch weiter wandern konnte, bzw. ging es von dort nochmal weiter nach oben zu einem kleinen Gipfel, der sich als ein weiteres Plateau entpuppte. Die Fliegen und Bremsen waren lästig, und oftmals flüchteten wir vor wespenähnlichen Wesen oder Hummeln. Aber es war sehr ruhig ganz oben – wie immer verirren sich nur wenige Menschen dorthin, wo es etwas Anstrengung bedarf. Wir machten ein paar lustige Fotos und genossen die Aussicht.

 

 Blick über Hammerfest mit der hübschen Kirche

 Carlos genoss die Aussicht vom Froschgipfel, im Hintergrund liegt die AIDA

 

Ein kleiner See oben auf dem Plateau. Sieht aus, als läge Sternenstaub auf dem Wasser

 

Gemütlich traten wir den Rückweg an und besuchten noch das „Eisbären-Zentrum“, in das ein kleines Museum mit ausgestopften heimischen Tieren und Seefahrer Utensilien integriert ist.

 

Zu betonen gilt es noch, dass wir den ganzen Tag im T-Shirt unterwegs waren – und das nördlich vom Polarkreis. Auch das ist wohl nicht die Regel hier. Tja, wenn Engel reisen – hihi! 🙂😎

Nordkap – Am nördlichen „Ende der Welt“

Sonntag, 30.07.2017

Nach Spitzbergen hatten wir quasi einen Seetag, da wir erst abends am Nordkap ankamen. Gegen 20.00 Uhr schipperten wir bei strahlendem Sonnenschein unterhalb des Nordkaps vorbei. Vorne am Bug ging eine Rangelei um die besten Fotoplätze los. Wir waren am Heck im Restaurantbereich und hatten einen ebenso tollen Blick, als das Schiff abdrehte. Man konnte die bekannte Weltkugel mit bloßem Auge erkennen – schon da dankte ich mehrmals für das sehr gute Wetter – bei Nebel hätte man gar nichts gesehen.

 

  Ganz klein ist die bekannte Weltkugel zu erkennen.

 

Gegen 23 Uhr legten wir in Honningsvag an und um 23.15 Uhr war Treffpunkt für unseren Ausflug. Ein Bus sollte uns in 45 Minuten zum Nordkap fahren, dort hätten wir 1,5 Stunden Aufenthalt und danach würde es mit dem Bus wieder 45 Minuten zurückgehen. Für diese Dienstleistung haben wir stolze 85 Euro bezahlt – aber anders wären wir nicht hingekommen.

 

Die Fahrt war landschaftlich sehr interessant: Wir kamen an Seen mit idyllischen Buchten vorbei, sahen die letzten Schneefelder, die sich noch vor der Sonne versteckt hatten, bewunderten die „wilden“ Camper am Straßenrand und immer wieder blitzte orange die Sonne hinter den Bergen hervor.

 

Am Nordkap selbst waren wir dann natürlich nicht alleine. Unzählige Busse, Autos und Camper standen am Parkplatz. Aber wir fanden trotzdem gleich ein freies Plätzchen am Zaun und fotografierten wie die Weltmeister die scheinbar untergehende Sonne hinter der stählernen Weltkugel. Mischi schmunzelte schon, weil ich immer wieder sagen musste, dass wir so unglaubliches Glück mit dem Wetter hatten.

 

 

Trotz einiger Schichten Jacken wurde uns kalt und wir statteten dem Souvenir-Shop einen Besuch ab um Postkarten zu kaufen, die wir vom nördlichsten Postamt des europäischen Festlandes verschicken wollten. Mit klammen Fingern schrieben wir ein paar Karten, dann waren die 1,5 Stunden beinahe um und wir gingen raus auf den Parkplatz.

 

Die Organisation der Scouts für die Rückfahrt ließ leider zu wünschen übrig. Am Beginn der Fahrt hieß es, wir sollten uns unsere Busnummer merken und mit diesem Bus wieder zurückfahren. Die Busse standen bereits da und warteten, doch wir durften nicht einsteigen, sondern sollten aus einer Menge von ca. 300 Menschen Zweierreihen bilden, damit die Abschnitte des Ausflugstickets eingesammelt werden konnten. Aufgrund des Platzmangels war das aber nicht möglich, die AIDA-Leute verstopften eh schon komplett den Eingang zu dem Nordkap-Gebäude. Als dann auch noch die Scouts unterschiedliche Ansagen machten, wurde es langsam unruhig und einige der Gäste äußerten lautstark ihren Unmut. So kam es, dass wir mit 30 Minuten Verspätung erst abfahren konnten und im Endeffekt saßen wir in einem ganz anderen Bus, als auf der Hinfahrt. Es hätte so einfach gehen können…

 

Aufgekratzt von den tollen Eindrücken kamen wir hellwach um 3.00 Uhr wieder am Schiff an und stärkten uns mit einer Gulaschsuppe, die an Deck serviert wurde. Um 3.45 Uhr knipsten wir das Licht in der Kabine aus.

 

Wir hatten zusätzlich zum Wetter Glück, dass wir die erste Fahrt des Ausflugs gebucht hatten, so waren wir am Nordkap, als die Sonne an ihrem tiefsten Punkt stand. Als wir fuhren, war sie schon wieder etwas weiter nach oben gewandert und blendete bereits – die Fotos wären nur halb so schön geworden. ?

Spitzbergen/Longyearbyen – Halt Ausschau und hau drauf!

Samstag, 22.07.2017

Um 8.00 Uhr waren wir in Longyearbyen an der Pier fest. Die Norweger nennen die Insel „Svalbard“ (kühle Küste). Wir sahen rings rum die unteren Teile der Berge, deren Gipfel komplett von Wolken verhüllt waren. Dabei hatten wir so sehr auf gutes Wetter gehofft. Der Kapitän teilte mit, dass es bei der Bewölkung bleiben würde, ein paar Sonnenstrahlen wären aber ebenso möglich, wie ein paar Regentropfen. Vom Frühstücksplatz aus sahen wir bereits Huskies, die eifrig warteten, ihre Wägen endlich wegziehen zu dürfen. Wir hatten für diesen Tag eine Abenteuer-Wanderung mit Husky-Begleitung gebucht. Sechs Grad Celsius waren es nur draußen, deswegen packte ich mich in mehrere Schichten meiner Funktionskleidung und um 9.30 Uhr verließen wir das Schiff.

 

Ein Bus fuhr uns in den kleinen Ort hinein und dann ein Stückchen das ansteigende Tal hinauf in Richtung Gletscher. Vor einem größeren weißen Gebäude wurden wir von unseren Guides empfangen. Es waren vier junge Mädels, die sich der Reihe nach vorstellten. Die „Anführerin“ war „Cat“, eine junge Deutsche, die hier auf Spitzbergen seit 13 Monaten Forschungen für ihre Diplomarbeit betreibt. Sie hat ihr Herz an diese Insel verloren und will nach dem Ende ihres Studiums versuchen, hier einen Platz zum Arbeiten zu finden. Auch die drei anderen Mädels waren Studentinnen, jedoch aus Norwegen, Dänemark und ich glaube Schweden. Zwei Huskies begleiteten uns und zwei der Mädels trugen ein Gewehr in ihrem Rucksack. Wir verließen nämlich die Eisbären-Sicherheitszone der Stadt und „draußen“ war das Mitführen einer Waffe Pflicht. Rund 4000 Eisbären gibt es auf Spitzbergen, Cat hatte in ihren 13 Monaten 15 Mal einen Eisbären gesehen. Einmal hatte sich einer sogar bis in die Stadt „verirrt“. Am Anfang ihres Aufenthaltes musste sie sich verschiedenen Trainings unterziehen. Unter anderem standen da ein Schießtraining, ein „Lawinentraining“ und ein Überlebenstraining auf dem Programm. Vier Monate im Jahr ist es komplett dunkel, vier Monate komplett hell und die restliche Zeit hätten sie ganz normale Tages- und Nachtzeiten. Im Winter ist natürlich alles schneebedeckt und auch Cat hatte sich ein Schneemobil für umgerechnet ca. 100 Euro gekauft. Jetzt sah man die Schneemobile etwas hilflos auf Holzpaletten oder Plastikfolien stehen.

 

Unsere Gruppe von ca. 40 Leuten setzte sich in Bewegung und wir zogen los weiter bergauf Richtung der Moräne unterhalb des Gletschers. Und siehe da, die Sonne zeigte sich von ihrer besten Seite, und die Wolken verzogen sich. Der Gletscher lag unter einem blauen Himmel und wir fingen sogar an zu schwitzen beim Laufen.

 

 

 

Rechts und links an den Bergen sieht man noch die alten Zugänge zu den mittlerweile stillgelegten Minen. Auf der Insel wurde in großem Stil Steinkohle abgebaut. Von den Eingängen weg Richtung Meer stehen noch die alten Masten der Seilbahn, die die Steinkohle zu den Schiffen beförderte. Auch heute wird in Mine 7 noch Steinkohle abgebaut, hauptsächlich für den eigenen Gebrauch in der Stadt. Die gesamten Hänge der Berge sind voll mit kleinen, losen Steinplatten. Es sieht so aus, als hätte die jemand absichtlich dort abgeladen. Aber Cat erklärte, dass diese Platten durch die Erosion von den Bergen abgetragen werden und nach unten fallen. Das wäre alles natürlich entstanden. Die kleine Steinstraße, auf der wir nach oben liefen, endete auf einem kleinen Plateau, von dort kletterten wir in ein Flussbett hinab, überquerten den Fluss mit schlammig-braunem Wasser, um dann die Moräne wieder weiter nach oben zu laufen. Erstaunlicherweise war es gar nicht so schwer, auf diesen ganzen losen Steinen voranzukommen. Cat erklärte etwas über die Flora und Fauna der Insel. Zu den Landtieren gehören Rentiere, Polarfüchse, Gänse und verschiedene Vogelarten. Die Eisbären zählen nicht dazu, die gehören zu den Seetieren. Bedingt durch das Klima und auch die viermonatige Dunkelheit wachsen keine großen Pflanzen auf der Insel. Sie haben keine Chance, da sie nach den ca. 70 Tagen um die fünf Grad Celsius wieder vom vielen Schnee platt gemacht werden. Jetzt im Moment wachsen kleine Blümchen (in weiß und lila) und eine Art Moosgeflecht zwischen den Steinen. Die weiße Blume ist die „Svalbardvalmue, die offiziell die „Staatspflanze“ von Spitzbergen ist. Pflücken der Pflanzen ist absolut verboten, sie dienen der Nahrung der Tiere, die sich für den Winter ihren Speck anfressen müssen. Plötzlich rief eine der Guides: „Look, a Reindeer!“ Und tatsächlich, auf der anderen Seite des Flusses stand ein Rentier mit einem riesigen Geweih und graste. Es ließ sich durch uns auch nicht weiter stören.

 

 

Unterhalb der ersten Schneefelder des Gletschers stoppten wir und hatten ca. 30 Minuten Zeit um nach Fossilien zu suchen. Die Guides begutachteten unsere Funde und erklärten etwas dazu. Viele zogen mit kleinen Spitzhacken los, aber ich machte mir irgendwie keine Hoffnungen, da tatsächlich etwas zu finden. So machten Mischi und ich erst noch Fotos von der Gegend und auch mit dem Husky „Ask“, der mit seinen neun Jahren bereits ein pensionierter Schlittenhund ist. Ich hielt dann erst so nach Fossilien Ausschau, da Cat meinte, dass man nicht unbedingt einen Stein aufschlagen müsse, um etwas zu finden. Und tatsächlich fiel mir ein Stein ins Auge, mit kleinen schwarzen Strichen darauf. Cat meinte, das wären versteinerte Holzstückchen, die Vorstufe zur Kohle. Jippie! Ein Mann aus unserer Gruppe kam mit einem größeren Stein zu Cat, den er in zwei Hälften geschlagen hatte. Darin zeichnete sich ganz deutlich ein etwa handtellergroßes Blatt ab. Man sah deutlich die Adern und Umrisse. Toll! Jetzt hatte uns das Fieber auch gepackt, und wir zogen ebenfalls mit Spitzhacken los. Quasi kein Stein war mehr vor uns sicher. Das hat richtig Spaß gemacht und mit hochroten Backen hackten wir uns durch die Gegend. Mischi fand in ihrem aufgehackten Stein ein kleines „Muschel-Fossil“ und war happy. Auf diesem Weg hatte ich nichts gefunden, aber auf dem Rückweg fand ich einen Stein, der ein Fossil von einem kleinen Tannenzweig beherbergte. Wow, hatte ich echt nicht erwartet. Die Fossilien dürfen in unbegrenzten Mengen mitgenommen werden. Wir waren froh, dass wir nur kleine Steine gefunden hatten, der Mann mit seinem großen Blatt hatte allerhand zu schleppen.

 

 Auch Carlos präsentierte stolz seine Fossilien!

 

Als wir wieder ins Tal stiegen, zog es zu und die Sonne war verschwunden. Die Gruppe, die nach uns die gleiche Tour machte, hatte keine freie Sicht mehr auf die Gletscherspitze. Danke norwegischer Wettergott!

 

Der Ort Longyearbyen sieht aus wie ein reiner Forschungsort, die Bauweise der Häuser ist sehr ähnlich. Ca. 2500 Leute leben mittlerweile hier. Wir sind an einer Schule und einem Kindergarten vorbeigefahren, es gibt Hotels, Restaurants und Läden. Auf einem Hügel steht die nördlichste Kirche der Welt, da sind wir aber nicht raufgelaufen. Unser erstes Ziel im Ort war das Einkaufszentrum – Souvenirs und Toilette standen hier auf dem Programm.

 

 

Dann machten wir uns auf ans Ende der Stadt, um das berühmte Verkehrszeichen der Insel zu suchen, das „Achtung-Eisbären-Schild“. Gut dass vor uns noch eine andere Familie gelaufen ist, die, wie sich später zeigte, auch nach dem Schild suchte. Sonst hätten wir uns wahrscheinlich nicht so weit die Straße hinuntergetraut. Denn hinter den Häusern fing sofort die „Wildnis“ an, und es wäre ein Leichtes für einen Eisbären, in die Stadt zu laufen. Cat meinte, dass man in einer Gruppe sicher sei, das wäre eine Nummer zu groß für ihn. Aber als wir dann zu zweit losliefen, war uns doch etwas mulmig. Wir machten das Schild dann aber von Weitem schon aus, da jeder Ausflugsbus dort hielt und die Leute ausstiegen um Fotos zu machen. Ich war sehr mutig, und wagte mich in die Gefahrenzone.

 

 

Auf dem Rückweg zum Schiff machten wir noch Halt beim „Santa Claus“-Briefkasten. Der hat auf Spitzbergen nämlich sein Postamt, wie wir erfuhren.

 

Diesen Tag zähle ich bis jetzt zum Highlight der Reise. Mal sehen, ob es noch getoppt werden kann!

Fahrt von Island nach Spitzbergen – Noch mehr Meer

Donnerstag, 20.07.2017

Beim Auslaufen von Island hatte der Kapitän durchgesagt, dass die Genehmigung erteilt wurde, den weiten Seeweg nach Spitzbergen anzutreten. Dazu mussten genug Vorräte an Bord sein, genug Kraftstoff, das Schiff muss in Ordnung, und alle Menschen an Bord gesund und munter sein. Wir begeben uns auf eine nicht viel befahrene Strecke, und bis Hilfe beim Schiff wäre, würde es einige Zeit dauern – sprich: Wir sind auf hoher See komplett auf uns allein gestellt. Als er das so sagte, war es schon ein etwas mulmiges Gefühl.

 

Den ersten der beiden Seetage verbrachten wir lesend bzw. schreibend. Im Vergleich zu den Routen in den wärmeren Gebieten, ist es an den Seetagen immer schwierig, ein Plätzchen zu finden, da die Leute ja nicht an Deck sind. So viele öffentliche Bereiche bleiben dann gar nicht, wenn die Restaurants geschlossen haben. Aber bis jetzt wurden wir immer fündig, gestern sogar in Gesellschaft einer sehr netten, lustigen, interessanten, älteren Dame mit der wir ein tolles Gespräch führten.

 

Wir lagen abends schon umgezogen im Bett, als wir den TV anmachten, um die Bug-Webcam zu sehen. Mitternachtssonne! Schnell war klar, wir mussten nochmal raus, um Fotos zu machen, wer weiß schon, ob das Wetter nochmal mitspielen wird. Also schnell Jeans und dicke Jacke über den Schlafanzug, bunte Socken in die Ballerinas und raus auf Deck 5 auf die Backbordseite. Wüsste man die Uhrzeit nicht, würde man es nicht glauben!

 

 Man beachte die eingeblendete Uhrzeit!

 

Auch am zweiten Seetag ließen wir es uns gut gehen. Ich hörte mir die "Nautische Plauderstunde" von den beiden Offizieren an, die alles rund ums Schiff und die Brücke erklärten. Sehr interessant. Mischi besuchte einen Workshop, die an den Seetagen vermehrt angeboten werden.

 

Jetzt sind wir sehr gespannt auf Spitzbergen und hoffen auf gutes Wetter und vielleicht sogar ein paar Sonnenstrahlen! Ich melde mich Übermorgen wieder!

 

Ahoi!

Akureyri – Es stinkt nach faulen Eiern

Donnerstag, 20.07.2017

An diesem Morgen standen wir bereits um 6.00 Uhr oben auf Deck 14 um das Einlaufen in Akureyri zu beobachten. Vor uns fuhr das Kreuzfahrtschiff „Sea Princess“, das etwas größer als die AIDA zu sein schien. Wir legten mehr oder weniger gleichzeitig an, da Akureyri aber nur eine Hafencrew hat, waren wir erst später am Pier fest, als das andere Schiff.

 

Um 7.45 Uhr war Treffpunkt für unseren Ausflug ins isländische Inland und wir wurden auf vier oder fünf große Busse verteilt. Unser Guide stellte sich als Ingo vor, sprach fließend Deutsch, mit einem sehr trolligen Akzent, was den Satzbau betraf, und brachte von Anfang an mit seinem erstklassigen Humor den ganzen Bus zum Lachen.

 

Als erstes erklärte er, warum die Nachnamen der isländischen Männer immer mit „son“ und die der Frauen immer mit „dottir“ enden. Vielleicht ist das ja schon mal jemandem aufgefallen, der z. B. ein Spiel einer isländischen Nationalmannschaft gesehen hat. Und zwar wird der Nachname des Sohnes aus dem Vornamen des Vaters mit dem Anhang „son“ (Sohn) gebildet. Wenn also Ingo der Sohn von Erik ist, dann heißt Ingo mit vollem Namen „Ingo Eriksson“ – er ist „Eriks Sohn“. Hätte Erik eine Tochter, würde diese z. B. „Maria Eriksdottir“ heißen – sie ist „Eriks Tochter“. In einer Familie gibt es also mehrere Nachnamen, wobei meistens der Name des Vaters verwendet wird. Mein isländischer Name wäre also „Beate Antonsdottir“. Bestimmt probiert gerade jeder seinen isländischen Namen aus, hihi…! 😉

 

Als nächstes räumte Ingo mit dem Gerücht auf, dass Island eine „Elfen-Ministerin“ hätte. Das wäre Nonsense, und wer einen Reiseführer zu Hause hätte, der das behauptet, den sollte man wegwerfen oder umtauschen, da darin vielleicht noch mehr unrichtige Sachen geschrieben wären. Er meinte, dass in der Regierung zwar durchaus einige Trolle säßen, aber eben keine Elfen-Ministerin. Auch für diese Aussage erntete er viele Lacher. Ingo äußerte sich sehr kritisch über die isländische Regierung, bzw. die bürokratischen Prozesse. Für ein Land mit nur ca. 330.000 Einwohnern dürften zu viele Leute mitreden und bis Entscheidungen getroffen werden, dauere es ziemlich lange und teilweise wären diese dann von der Bevölkerung nicht nachvollziehbar.

 

Er erzählte, dass sich der Tourismus in Island in den letzten Jahren nahezu verdreifacht hat, und dass das Land anfangs Schwierigkeiten hatte, den Ansturm zu bewältigen. Im letzten Jahr wären es rund 500.000 Touristen gewesen. Im Vergleich zur Einwohnerzahl ist die Menge wirklich enorm.

 

Den ersten Stopp machten wir bei den brodelnden Schlammpfuhlen, das sogenannte Myvatn. Ingo warnte uns im Bus noch, dass die Absperrungen durchaus ihren Sinn hätten. Man würde sich üble Verbrennungen zuziehen, aber man müsse keine Angst haben, man würde nicht gleich sterben – erst so in drei Tagen! Lachend verließen wir den Bus.

 

Wow, war das faszinierend. Landschaftlich wirkte es wie eine Mondlandschaft und überall kam Dampf und Rauch aus dem Boden, der zum Teil vom Schwefel gelb gefärbt war. Wirklich schlimm war der Geruch nach faulen Eiern. Mischi und ich liefen um das ganze abgesperrte Gebiet herum, mal mehr mal weniger atmend, und bestaunten die brodelnden und qualmenden Schlammlöcher.

 

 

Das nächste Mal hielten wir beim sogenannten „Lava-Labyrinth“. Hier wurden beim letzten Ausbruch vor ca. 2000 Jahren die Lavamassen zu skurrilen Gebilden aufgetürmt. Auf befestigten Wegen kann man durchlaufen und sich da wohl einen ganzen Tag lang aufhalten, so groß ist das Areal. Ingo machte uns richtig Angst, dass wir zusammenbleiben müssten, da er einmal von einer Reisegruppe eine Frau verloren hatte, nach der er sieben (!) Stunden lang suchen musste, so sehr hatte sie sich verlaufen. Leider hetzten wir nur eine kleine Runde durch das Labyrinth und trauten uns kaum stehen zu bleiben, um Fotos zu machen. Sehr schade, wir hätten gerne mehr Zeit dort verbracht. Trotzdem beeindruckend.

 

 Diese Formation wird "Die Liebenden" genannt.

 

Anschließend fuhren wir weiter am „Mückensee“ entlang (apropos Mücken – im Labyrinth waren diese wirklich außerordentlich lästig), um einen Fotostopp bei den sogenannten Pseudokratern zu machen. Was ist ein Pseudokrater? Zuerst einmal sieht es aus, wie ein Berg (Hügel) mit einer Krateröffnung und man denkt, dass daraus tatsächlich Lava gekommen ist. Aber da es nur ein Pseudokrater ist, war das nicht der Fall. Vielmehr ist die fließende Lava aus dem ca. 15 km entfernten Krater mit Wasser in Verbindung gekommen und es bildete sich eine Art Lava-Blase, die jedoch wieder in sich zusammengefallen ist. Da die Lava zäh ist, ist der Rand erkaltet und stehen geblieben.

 

 Hier kann man einige der Pseudokrater erkennen.

 

In einem nahegelegenen Hotel bekamen wir ein leckeres Mittagessen. Tomatensuppe, und Lachs mit marinierten Kartoffeln und Salat. Ein Kaffee rundete das Ganze ab.

 

Die letzte Station war der Wasserfall „Godafoss“ – Wasserfall der Götter. Die Gischt nebelte uns richtig ein, aber es war beeindruckend, wie die Wassermassen in die Tiefe stürzten und einen beinahe ohrenbetäubenden Lärm von sich gaben. Wir nutzten es bis zur letzten Minute aus um Fotos zu machen und den Anblick zu genießen, bevor wir nass und glücklich wieder zum Bus zurückkehrten.

 

 

Unser Busfahrer brachte uns wieder sicher zurück zum Schiff.

 

Nachdem wir uns mit Tee und Kuchen gestärkt hatten, ging es wieder rauf auf Deck 14, um die Ausfahrt aus dem Fjord zu beobachten. In diesem Fjord fand auch das „Whale Watching“ statt und der Ort ist als ein Hot-Spot für die Walbeobachter bekannt. Wir waren nicht die Einzigen, die auf einen Buckelwal hofften. Tatsächlich habe ich auch zwei Wale gesehen, aber leider nur jeweils kurz den Buckel. Naja, immerhin!

 

Um 22.00 Uhr wagten wir uns nochmal an Deck in die Kälte, denn es stand die Überquerung des Nördlichen Polarkreises an. Ziemlich genau um 22.16 Uhr sprangen wir buchstäblich über diesen Längengrad und dürfen uns von nun an „Polar-Seefahrer“ nennen.

 

Es war ein toller, ereignisreicher Tag – Island ist auf alle Fälle nochmal eine Reise wert!

 

Ein fröhliches Ahoi in die Heimat!

 

P.S. Eine Nachricht an meinen kleinen Vulkanfreund: Ich habe schon ein Mitbringsel für dich im Koffer!

Isafjördur – Unverhoffte Ausflugsmöglichkeit

Donnerstag, 20.07.2017

Noch vor dem Frühstück kletterten wir dick eingepackt gegen 7.00 Uhr auf Deck 14 um die Einfahrt in Isafjördur zu beobachten. Die Sonne schien schon, aber es wehte ein frischer Wind. Die kleine Stadt war bereits in Sicht, lag aber noch still im Schatten der Berge, von denen einige schneebedeckt sind. Wir entdeckten „Papageientaucher“ vor dem Schiff im Wasser und versuchten, sie auf unseren Digicams zu verewigen. Das war gar nicht so einfach, da sie blitzschnell abtauchten.

 

 

Für diesen Tag hatten wir keinen Ausflug gebucht und der Plan war, in die Stadt reinzulaufen um eventuell dort noch eine „Wal-Fahrt“ zu bekommen. Sollte das nicht klappen, wollten wir uns zu Fuß ins Hinterland aufmachen. Irgendwo würde bestimmt ein Wanderweg zu finden sein. Doch bereits zwanzig Meter nach dem Hafentor stand ein älterer Herr vor seinem Mercedes-Bus und hielt ein Schild hoch: 2,5 Stunden Tour – 60 Euro. Im Vergleich zu den AIDA-Ausflügen richtig günstig, und das mit einer kleinen Gruppe. Wir informierten uns über die Route und spontan wie wir sind, saßen wir im Bus. Eine Weile mussten wir noch warten, bis sich genug Leute gefunden hatten, aber am Ende waren wir zu Achtzehnt und es ging los. Unser Fahrer stellte sich als „Staney“ vor und erzählte in gut verständlichem Englisch etwas über die Tour und Land und Leute. Durch einen 19 km langen Tunnel fuhren wir zum nächsten Fjord und dann vom Meer weg ins Landesinnere. Island beeindruckte mich sofort: teils schneebedeckte Berge, Täler, Vulkankrater, Flüsse, Seen, sattes Grün, schroffer Fels, saubere Luft – und (fast) keine Häuser. Nach zwei Fotostopps überquerten wir einen Berg und Staney erzählte, dass sie hier im vorletzten Winter auf beiden Seiten der Straße 16 (!) Meter hohe Schneewälle hatten. Unvorstellbar!

 

 

Wir besuchten einen kleinen „Botanischen Garten“ und fuhren dann in den beschaulichen Fischerort namens „Flaterey“. Dort gab es die Möglichkeit ein kleines Museum zu besuchen, und wahrscheinlich den einzigen Buchladen der Welt, in dem man die Bücher nach Kilo-Preisen bezahlte. Einige unserer Mitfahrer gönnten sich einen Kaffee in der Bäckerei, Mischi und ich schauten uns lieber draußen um. Was für ein verschlafenes Nest. Aber sehr idyllisch gelegen und zum Erholen und Abschalten wahrscheinlich eine sehr gute Wahl. Am Ufer standen kleine Häuschen, die an Urlauber vermietet werden. Obwohl es zwischendurch immer wieder regnete, ließen wir uns die Laune nicht verderben.

 

Carlos testete sein neues Regencape!  

 

Zum Schluss machten wir noch Halt an einem kleinen Wasserfall und kehrten dann zum Schiff zurück.

 

Anschließend schlenderten wir zu zweit noch durch den Ort Isafjördur, aber viel gab es nicht zu sehen. Mir gefallen jedoch die wohl typischen Häuser, deren Wände mit buntem Wellblech verkleidet sind.

 

Das Auslaufen verfolgten wir dieses Mal von der Kabine aus im TV über die Webcam des Schiffes.

 

Jetzt waren wir sehr gespannt auf unseren nächsten und letzten Halt in Island: Akureyri. Für dort hatten wir ja den Ausflug gebucht, der uns noch weiter ins Inland bringen sollte.

 

Bis zum nächsten Eintrag: Ahoi!

Reykjavik – Das WAL wohl nichts

Mittwoch, 19.07.2017

Die hohen Wellen wurden uns ja bereits vom Kapitän angekündigt, am späten Nachmittag hingen dann auch die „Kotztüten-Spender“ in den Treppenhäusern aus. Und man merkte auch, dass die Schiffsbewegungen immer heftiger wurden. Der Event-Manager bat in einer Durchsage, die Tüten auch zu benutzen, scheinbar war mehrmals im öffentlichen Bereich schon etwas „danebengegangen“. Beim Abendessen war tatsächlich nicht ganz so viel los wie sonst, und wir balancierten unsere Teller mit ein paar schiffsbedingten Ausfallschritten vom Buffet zum Tisch. Nach dem Essen wollten wir noch nach vorne ins Schiff um dort aus den Fenstern in Fahrtrichtung hinauszuschauen. Kurz vor der Schwingtür fiel der Bug nach einer höheren Welle nach unten und wir erlebten einen kurzen Moment der Schwerelosigkeit. Man meinte, während dem Laufen nicht direkt auf seinen Füßen zu stehen, der Boden wurde unter uns weggezogen. Ein irres Gefühl! Umso härter war es, als der Bug auf dem Wasser wieder aufschlug, mit der nächsten Welle nach oben getragen wurde und wir quasi wieder bergauf laufen mussten. Wir ergatterten einen Sessel und schauten der wogenden See zu, die sich immer wieder zu großen Wassermassen vor uns auftürmte. Zum Teil kreischten die Leute, wenn wir nach einer besonders großen Welle wieder ins Nichts fielen und der Bug mit einem dumpfen Knall wieder auf dem Wasser aufschlug. Mischi und ich fanden es toll – jetzt wussten wir, dass wir seefest sind. Das Einzige, das etwas unheimlich war, waren die Geräusche. Einmal das Aufschlagen auf dem Wasser, andererseits das Geknarze und Ächzen des Schiffes, gerade in der Kabine. Wir wachten deshalb nachts immer wieder auf. Erst gegen Morgen beruhigte sich die See und wir konnten sicher in Reykjavik anlegen. Ich hatte mir ja vor der Reise etwas Seegang gewünscht: Check!

 

Für diesen Tag hatten wir ein „Whale Watching“ gebucht, Treffpunkt für unseren Ausflug war jedoch erst mittags. Also gingen wir vorher noch raus und vertraten uns etwas die Beine. Island empfing uns windig, aber mit einem Sonne-Wolken-Mix. Prima!

 

Mit einem Bus wurden wir mittags vom Liegeplatz zum Yachthafen gefahren und enterten das Whale-Watching-Boot. Wir erklommen das oberste zweite Deck und ergatterten einen Sitzplatz vorne am Bug. Dick eingepackt in sämtliche Jacken, die wir dabeihaben, zusätzlich einer Regenhose als Windschutz fuhren wir los und durften wieder unsere Seefestigkeit erproben. Yeah! Gegen den Wind wurde unser Boot von den Wellen hoch- und runtergeworfen, ohne Festhalten wären wir wahrscheinlich von einem Ende zum anderen gerutscht. Fest den Horizont im Blick spielten unsere Mägen auch diesmal wieder mit! Unser deutscher Guide, eine Meeresbiologin, die seit vier Monaten in Island arbeitet, erzählte, dass sie bei der Tour drei Stunden zuvor Buckelwale gesehen hätten. Die Vorfreude war groß. Nach ca. dreißig Minuten Fahrt stoppte das Boot und drehte bei. Wir sprangen auf, da wir dachten, dass wir bei den Walen angekommen waren. Aber dann kam die ernüchternde Wahrheit: Der Kapitän hatte entschieden, die Tour abzubrechen, da es einigen Leuten aufgrund des Wellenganges schlecht ging (Übelkeit, Rücken) und er die weitere Verantwortung nicht tragen konnte. Schade, aber das nennt man wohl höhere Gewalt. So tuckerten wir mit dem Wind und deshalb beinahe wellenlos zum Hafen zurück. Das Geld für die Tour bekamen wir erstattet und wir hätten die Möglichkeit gehabt, zwei Häfen weiter noch mal an einer Walfahrt vom gleichen Veranstalter teilzunehmen. Da wir aber bereits einen Ausflug ins Inland gebucht hatten, entschieden wir uns gegen die Wale.

 

Vom Hafen liefen wir in die Innenstadt Reykjaviks um ein bisschen isländisches Flair zu schnuppern und die bekannte Kirche zu suchen. Da sie ausgeschildert war, haben wir sie schnell gefunden. Sie ist von außen und von innen beeindruckend, da sie so ganz anders ist, als unsere deutschen Kirchen. Von außen eher mystisch wirkend, von innen ganz einfach und schlicht in weiß gehalten, ohne bunte Fenster. Und das macht sie irgendwie wieder reich!

 

 

Zuerst hatten wir geplant, mit dem Taxi zurück zur AIDA zu fahren, dann entschieden wir uns aber bei dem schönen Wetter am Meer entlang zurückzulaufen. Und das war fast noch das Schönste vom ganzen Tag. Ein schöner breiter Gehweg erst an der Straße, später ein Wanderweg direkt an den Klippen entlang führten uns zurück zum Schiff.

 

 

So fand der Tag doch noch ein versöhnliches Ende.

 

Von den anderen beiden Stationen auf Island werde ich morgen berichten.

 

Ahoi aus dem Polarmeer!

Orkneyinseln - Mystische Eindrücke

Samstag, 15.07.2017

Nach einer Nacht, in der wir es abermals gurgeln und rauschen hörten, beeilten wir uns mit dem Frühstück, damit wir vor unserer „Panorama-Rundfahrt“ noch in das Städtchen Kirkwall laufen konnten.

 

Der Identitätscheck, der für Großbritannien gemacht werden muss, ging sehr schnell vonstatten und der Shuttle vom Hafen in die Stadt fuhr auch gleich los. Zwischen einigen Wolken spitzte etwas die Sonne hindurch – es passte also alles. Die größte Stadt der Orkneyinseln hat etwa 9000 Einwohner und ist ein süßes, beschauliches, graues Städtchen. Warum grau? Sämtliche Häuser sind in grau gehalten, mit einem besonderen Putz, der an Kieselsteine erinnert. Aber durch dieses Einheitliche wirkt es nicht trostlos, was man sonst von grau erwarten würde.

 

Als erstes empfing uns die Hauptkirche des Ortes, die Kathedrale St. Magnus. Ein Friedhof mit alten Grabsteinen umgibt sie. Sofort taucht man in das etwas mystische Schottland ab und ich habe immer sofort Bilder vor Augen, wie die Leute wohl früher hier gelebt haben. Das Innere der Kathedrale beeindruckte mich noch mehr. In so einer Kirche war ich noch nie. Es erinnerte eher an eine Burg, mit wirklich dicken Säulen, zwischen denen verschiedene Banner aufgehängt waren. Tolle Atmosphäre!

 

 

Danach schlenderten wir durch die beschauliche Fußgängerzone zum Hafen, über dem leider ein nicht so guter Geruch von faulem Fisch lag. Über Umwege schlenderte wir zurück zur Kathedrale und entdeckten ein Heimatmuseum, das uns hinein lockte. Es hatte einen schön angelegten Garten mit vielen Blumen, kleinen Häuschen und einem bepflanzten Hügel mit einer Steinbank, auf der wir ein paar Fotos machten.

 

Sam und Carlos Sam und Carlos

 

Im Museum bestaunten wir noch altes Werkzeug, Waffen und Kleidung der Schotten, bevor wir mit dem Shuttle wieder zurück zum Schiff fuhren.

 

Um 12.40 Uhr war Treffpunkt für unsere Panoramafahrt über einen Teil der Insel. Mit zwei großen Bussen fuhren wir los. Die Insel ist mittlerweile fast „baumfrei“, weil die früheren Einwohner die Bäume für ihre Häuser und Schiffe brauchten. Auch die Wikinger besiedelten die Insel und hinterließen ihre Hügelgräber. Wir fuhren einem großen Steinkreis vorbei, um anschließend bei einem sehr kleinen Steinkreis zu halten. Schade, der größere wäre imposanter gewesen.

 

 Für kurze Zeit war ich "Jamie" ganz nah! 😉

 

Nach dem kurzen Fotostopp fuhren wir weiter zur Bucht „Scapa Flow“, dem zweitgrößten Naturhafen der Welt. Die Bucht hatte in beiden Weltkriegen eine strategische Bedeutung, die Deutschen „versteckten“ hier zum Teil ihre Kriegsschiffe. Italienische Gefangene wurden auf die Insel geholt, um die Zuflüsse zur Bucht mit Steinwällen zu verbarrikadieren. Die Italiener bauten sich eine Kapelle, die zum Teil auch als Schulhaus genutzt wurde. Diese „Italienische Kapelle“ besichtigten wir zum Schluss. Danach ging es zurück zum Schiff. Der Ausflug war okay, die Wanderung an den Klippen entlang wäre aber bestimmt toller gewesen.

 

Nach dem Ablegen saßen wir noch eine ganze Weile am Heck und sonnten uns. Dort kamen wir auch an meinem Zweiwohnsitz dabei: My home is a castle!

 

 

Nach einem leckeren Abendessen im „Weite Welt Restaurant“ gönnten wir uns noch einen Cocktail in der „AIDA Bar“. Motto des Abends: „Alpenglühn“. Bei bayerischer Musik und anderem deutsch-österreichischem Schlager wurde Bier getrunken, geschunkelt und genagelt. Die Gastgeberin der AIDA sorgte für Gelächter, als sie am Mikrofon die Leute zum Mitmachen aufforderte: „Wer schon immer mal mit mir und meiner Kollegin nageln wollte…!“ Auch heute Vormittag ging es mit dem bayerischen Thema weiter, das unsere „Nagel-Königin“ mit dem „Bayerischen Frühschuppen“ ankündigte. Erst beim zweiten Mal wurde der Frühschoppen daraus. Sehr lustig! 😀

 

In der Nacht hatten wir schon gut Seegang, dieser soll heute Abend noch stärker werden – bis zu 5 Meter hohe Wellen. Wir sind gespannt. Dazu die beruhigenden Worte des Kapitäns heute Morgen: „Wir sind fernab jeglicher Zivilisation, aber keine Sorge, das Schiff schafft das!“ Na dann…

 

Die nächsten drei Tage sind wir in Island und hoffen auf gutes Wetter. Wir sind schon sehr gespannt auf diese Insel.

 

Ein fröhliches Ahoi von fernab der Zivilisation, irgendwo zwischen Schottland und Island!

Pünktliche Bahn, missglückte Überraschung, fehlender Koffer und seltsame Kabinenlage

Donnerstag, 13.07.2017

Um 4.40 Uhr trotteten wir (Carlos, mein Koffer und ich) los zum Hauptbahnhof. Dort trafen wir auf unsere Reisebegleitung Michaela, kurz Mischi, mit Sam. Ein erstes Beschnuppern von Carlos und Sam verlief ohne Zwischenfälle, so dass wir sie bedenkenlos zusammenlassen können. 😉 Um 5.20 Uhr ging unser ICE in Richtung Norden. Ohne Zwischenfälle und ohne Verspätung kletterten wir in Hamburg in den RE nach Kiel. Hier konnten wir schon mal einen Blick auf einige mitreisende AIDA-Gäste werfen – sie waren an ihren AIDA-Banderolen am Koffer gut zu erkennen. Vom Kieler Hauptbahnhof gönnten wir uns ein Taxi zum Ostseekai. Da war sie wieder, „meine“ AIDAluna, gut bekannt von meiner Februar-Reise. Die Urlaubs-Vorfreude erreichte ihren Höhepunkt! 😀

 

Da noch nicht so viele Leute da waren, bekamen wir recht schnell unsere Bordkarten und enterten das Schiff.

 

Unser erster Weg führte zum Ausflugscounter, da wir für unseren Stopp auf den „Orkney Inseln“ den Wunsch-Ausflug nur noch einmal im Internet buchen konnten. Wir hofften, dass jemand zurücktreten würde, damit wir beide die Wanderung an den Klippen entlang antreten können. Mischi kam auf die Warteliste und wir stiegen runter auf Deck 4, um unsere Kabine zu inspizieren. Leider war sie noch nicht fertig – und es lag ein unangenehmer Klo-Geruch in der Luft. 🤐

 

So verließen wir das Schiff wieder, um uns im nahegelegenen Supermarkt noch mit Wasser einzudecken. Es schiffte, und mangels Regenschirm kamen wir klatschnass zurück zum Schiff. Mischis Koffer war mittlerweile vor der Kabine, meiner ließ noch auf sich warten. Es kam jedoch eine Durchsage, dass die Kofferverteilung noch andauerte und man Geduld haben sollte. Die Kabine war immer noch nicht fertig, so dass wir uns im „Weite Welt Restaurant“ das erste AIDA-Mahl, ein paar Stückchen Kuchen, gönnten. Auch danach war mein Koffer noch nicht da und ich vermisste auch noch Mischis Geburtstagsüberraschung, die ich im Voraus für sie bestellt hatte und die eigentlich auf die Kabine geliefert werden sollte. 🙁

 

Um 17 Uhr startete die Seenotübung – es musste tatsächlich niemand gesucht werden – und um kurz nach 18 Uhr gab die AIDAluna ein Lebenszeichen von sich und posaunte mit drei Mal Schiffshorn unsere Abfahrt in den Kieler Hafen hinaus. Mittlerweile war die Sonne herausgekommen, wir lehnten mit „Wohlfühl-Gänsehaut“ an der Reling und winkten den vorbeifahrenden Segelschiffen und Kanufahrern. Nachdem wir die Schleusen zum Nord-Ostsee-Kanal passiert hatten zerrte der Wind doch heftig und frisch an unseren Klamotten, so dass wir uns wieder Richtung Kabine begaben. Dort war endlich die Geburtstags-überraschung angekommen, mein Koffer fehlte jedoch immer noch. Langsam wurde mir mulmig. Hatte ihn womöglich jemand vor dem Hafen entwendet? Was mache ich, wenn er nicht mehr auftaucht? Ich sah mich tatsächlich schon zwei Wochen in den selben Klamotten auf dem Schiff sitzen. Da es bereits nach 19 Uhr war, gingen wir zur Rezeption um nachzufragen. Mischi entdeckte links von der Rezeption einige wohl herrenlose Koffer und tatsächlich war meiner mit dabei. Die Banderole mit der Kabinennummer war irgendwie abhandengekommen. War ich froh!!! 😛

 

Nach dem Abendessen gönnten wir uns noch einen Cocktail in der AIDA-Bar mit Blick auf den Sonnenuntergang und stießen auf Mischis Geburtstag an.

 

Der unangenehme Geruch war in der Kabine geblieben und es kam definitiv aus dem Bad, bwz. wohl aus der Toilette. Wenn man den Gang entlangging, fing es genau vor unserer Kabine an, so streng zu riechen. Na super! Also nochmal zur Rezeption, um das zu melden.

 

Wir gingen früh ins Bett und als wir schlafen wollten, vernahmen wir ein ständiges Wasserrauschen, Blubbern, Stimmengewirr und andere Geräusche, die wir als ein Wäscheschleudern deuteten. Haben wir die Kabine über der Wäscherei?! Es hört sich zumindest so an – wir werden uns wohl daran gewöhnen müssen.

 

Heute am Seetag haben wir uns nach dem Frühstück auf Deck 5 in die Sonne gesetzt und erst der entgegenkommenden AIDAvita und danach der AIDAstella gewunken. Die Schiffe begrüßten sich jeweils mit drei Mal Schiffshorn. Jetzt sitzen wir in der AIDA Bar mit Blick in Fahrtrichtung aufs Meer – definitiv mein Lieblingsplatz auf dem Schiff!

 

Den Wanderausflug haben wir leider kein zweites Mal bekommen, so dass ich jetzt meinen Ausflug auch umgebucht habe und wir uns auf eine Panoramafahrt begeben.

 

Wir sind sehr gespannt auf unsere erste Station in Schottland und hoffen auf gutes Wetter! Ich melde mich dann morgen Abend oder Übermorgen vom Seetag wieder!

 

Ahoi von irgendwo zwischen Dänemark und Norwegen! 🙂

Es geht wieder los!

Montag, 10.07.2017

Am Mittwoch, den 12.7.17, ist es wieder so weit - eine neue Reise beginnt! 🙂

Diesmal verschlägt es mich mit dem Schiff in den hohen Norden! Ich bin sehr gespannt, denn in dieser Region bin ich das erste Mal.

Ich werde wieder regelmäßig berichten und freue mich, wenn ihr auch wieder mit dabei seid!

Viele Grüße

Beate

P.S. Carlos sitzt bereits auf gepackten Koffern! 😉

Eine Kreuzfahrt die ist lustig, eine Kreuzfahrt die ist schön!

Freitag, 24.02.2017

Auf der AIDAluna finden ca. 2000 Passagiere Platz, die Crew liegt irgendwo bei 800 Leuten - bitte nicht auf die genauen Zahlen festnageln, sollen nur einen ungefähren Überblick verschaffen.

Wo viele Menschen auf einem Haufen sind, wird natürlich auch gemenschelt und es passieren auch so einige lustige/kuriose/ärgerliche/usw. Dinge. Ein paar möchte ich euch noch erzählen.

Fangen wir mal mit der Seenotübung an, mit der ja auch die Reise beginnt. Der Kapitän macht einige Zeit davor eine Durchsage, wie das alles ablaufen wird, dass zuerst der Crew-Alarm kommt und bei welchem Signal dann die Passagiere zu ihren Sammelplätzen kommen sollen. Diese Durchsage erfolgt auch auf den Kabinen - sogar im Bad ist ein Lautsprecher - man kann es eigentlich nicht versäumen. Außer natürlich es interessiert einen nicht und man hört nicht zu. Ich war vor der letzten Übung in netter Gesellschaft noch im Restaurant gesessen, als der Crew-Alarm losging. Also übers Treppenhaus gleich runter in die Kabine, Schwimmweste anlegen (man soll mit angelegter Weste zum Sammelpunkt kommen) und auf "unseren" Alarm warten. Als ich runter zu meiner Kabine bin, kamen mir schon Passagiere mit Rettungsweste entgegen. Wer zuhören und lesen kann ist meistens klar im Vorteil. 😛

Man sammelt sich also auf Deck 5 an seinem Platz, der mit einem großen Buchstaben gekennzeichnet ist. Man findet diesen auf der Rettungsweste, auf der Bordkarte und auch an der Kabinentür. Ich hatte bei dieser Reise das X. Während man eintrifft, werden die "vorbeilaufenden" Kabinennummern schon von der Crew auf ihrer Liste markiert, am Schluss muss JEDER anwesend sein - Passagiere und Crew. Die, die von der Crew noch nicht markiert wurden, werden vom zuständigen Offizier aufgerufen und man soll mit "Hier" oder "Ja" antworten. Der Offizier fängt also an, die Kabinennummern und den Nachnamen vorzulesen - das interessiert aber nicht viele und es wird weitergeratscht. Nicht mal für 5 Minuten können manche die Klappe halten. 😬 Es wurde dann vorgelesen: "Kabine 5324, zwei mal Vogel". Die Antwort einer Frau: "Hier, und zwar 4x Vogel!" Wahrscheinlich haben sie zwei Kinder in einer eigenen Kabine. Um sie herum startete ein riesengroßes Gelächter und eine klatschten sogar Beifall... Ich frage mich bis heute, was daran lustig war, wahrscheinlich hat sich das die Dame auch gefragt. Gott sei Dank ist die Ausprägung des Humors unterschiedlich und man muss nicht alles verstehen... 😉 Ein anderer Spaßvogel hat anstatt einem "Hier" in seine Pfeife geblasen, die an der Rettungsweste befestigt ist. Auch das fanden einige lustig - es lachten tatsächlich welche. 😮  Während ich mich umschaute, entdeckte ich einen Jungen, ca. 13 Jahre, der die Schnur, an der die Pfeife hängt, als Zahnseide benutzte, eine ältere Dame musste das Signallicht an der Weste ausprobieren, es blinkte und sie konnte es nicht mehr ausschalten, eine andere spielte Solitär auf dem Handy - ja, doch, es ist schon schwierig, einfach mal 15 Minuten an einem Platz zu stehen und einfach zuzuhören.

Wenn alle Passagiere an ihren Sammelplätzen stehen - und es fehlt wirklich immer jemand - kommen noch zwei Durchsagen, nämlich auf Englisch und auf Deutsch. Dabei wird nochmal erklärt, wie man sich beim Notfall zu verhalten hat. Worüber ich dieses Mal auch schmunzeln musste ist, dass in der Durchsage erklärt wird, wie man die Rettungsweste anlegt und die Crew das vorne auch vormacht. Das ist etwas sinnlos, denn man soll ja bereits mit angelegter Weste zum Treffpunkt kommen, jeder musste sich mit dem Anlegen der Weste also schon auseinander setzen. 😉

Sooo, ganz zum Schluss spricht dann nochmal der Kapitän und beendet die Übung so in etwa mit den Worten "Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!" Und was im Flugzeug das "KLACK KLACK KLACK" der Sitzgurte ist, sobald es steht, ist nach der Seenotübung das "RATSCH RATSCH RATSCH" der Schwimmwesten-Klettverschlüsse. Nicht alle, aber ziemlich viele müssen in dem Gedränge, wie gesagt, es stehen ca. 2000 Leute auf Deck 5, umständlich ihre Westen ausziehen, und die sind nicht gerade handlich. Da bekommt man dann schonmal vom Vordermann die Weste ins Gesicht oder die Seite gerammt. Danach hängt der lange Gurt am Boden und wird mitgeschliffen, denn die Weste muss erst zusammengelegt werden - natürlich im Gehen. Da steigen dann andere auf den Gurt oder verheddern sich... Leute, wieso kann man die Weste nicht noch 3 Minuten anbehalten, bis man wieder auf seiner Kabine ist?! Darauf wird eigentlich auch von der Crew hingewiesen, aber entweder man hat nicht zugehört oder es interessiert schlichtweg nicht. So viel zur Seenotübung.

Etwas sehr Lustiges ist bei "Alex`Prime Time" passiert. Alex ist die Event Managerin an Bord und hat fast jeden Abend ihre eigene Show. Dort werden die Highlights des Tages zusammengefasst, ein Künstler tritt auf und man kann Sachpreise gewinnen. Alex setzt sich neben einen Mann ins Publikum und stellt ihm eine Quizfrage. Er konnte sie richtig beantworten und hatte einen Gutschein gewonnen. Alex fragt so: "Wen nimmst du mit, wer ist das neben dir?" Und er schaut nach rechts und zögert und sagt dann so: "Meine.... äh.... Frau!" Lautes Gelächter aus dem Publikum, Alex ist kurzzeitig das Gesicht runtergefallen und sie wiederholte: "Deine.... äh.... Frau?" Und die Dame neben ihm wirkte nicht mal empört, war also wohl tatsächlich nicht seine Frau. 😀 Das war so eine Situationskomik, herrlich. Klar, dass er nicht "meine Geliebte" sagen wollte, aber das hatte er eindeutig im Kopf. Alex konnte es natürlich nicht lassen, während ihrer Moderation immer wieder zu fragen, wie es der "Äh....Frau" geht. Sehr lustig!

Und dann noch etwas echt "gruseliges", was mich betrifft. Seit Beginn der Reise, habe ich nachts um kurz nach 2 auf die Uhr geschaut. Egal, wann ich ins Bett gegangen bin. Wir mussten auf der Reise 4x die Uhr umstellen. Jeweils zweimal eine Stunde nach vorne und das dann wieder zurück. Trotz der Zeitumstellung schaute ich um kurz nach 2 auf die Uhr. Es war schon so weit, dass ich aufgewacht bin und mir dachte: "Es ist bestimmt kurz nach 2" und Tatsache! Fragte mich schon, was es mir sagen soll oder warum das so wäre. So, und vorletzte Nacht wachte ich auf, weil ein lauter Piepton aus dem Lautsprecher in der Kabine kam und danach die Worte so in etwa: "Crew Alarm, Crew Alarm, Fire on Deck 1!" Das war so laut und hat mich dermaßen erschreckt, dass ich senkrecht im Bett saß! Und dann wurde mir bewusst, was gerade eben durchgesagt wurde und mir schlug das Herz bis zum Hals. Feuer an Bord?! 😮 Ich sah auf die Uhr: Es war kurz nach 2! 😮😮 War ich deswegen jede Nacht um diese Zeit aufgewacht, weil mir mein Unterbewusstsein sagen wollte, dass ich um diese Uhrzeit auf der Reise noch hellwach sein müsste?! Diese Gedanken schossen mir durch den Kopf und ich überlegte, was ich anziehen würde und was ich noch mitnehmen würde, wenn jetzt tatsächlich der Passagieralarm folgen würde. Puh, das war in dem Moment echt heftig. Und wenn auch so viele Leute immer über diese Seenotübung schimpfen: In diesem Moment war ich froh, dass ich genau gewusst hätte, wohin ich zu meinem Treffpunkt hätte gehen müssen. Bange 15 Minuten später kam eine Durchsage vom Kapitän: "Die Feuermelder haben angeschlagen, es gibt ein deffektes Heißwasserrohr auf Deck 1 in der Wäscherei - es besteht aber keine Gefahr für das Schiff! Der Schaden wird sofort repariert, ich wünsche Ihnen weiterhin eine gute Nacht!" Puh! Von mir fiel ein ganzer Felsbrocken ab, an schlafen war aber erstmal nicht zu denken. Gerade fällt mir auf, dass ich heute Nacht nicht um 2 auf die Uhr geschaut habe... Wahrscheinlich ist der Fluch jetzt gebannt. 😛 Beim Abendessen wurde erzählt, dass der Crew Alarm wohl aus Versehen auf die Passagierkabinen geschalten war. Eigentlich hätten wir davon gar nichts mitbekommen sollen... Und der Kapitän erzählte in der "Fragestunde", dass er auch geschlafen hat und beim Alarm im Schlafanzug auf die Brücke geeilt ist. Er war dann wohl auch im Schlafanzug, als er die Durchsage gemacht hat. Ein amüsantes Kopfkino - sonst sieht man ihn ja immer nur in Uniform! 😀

So, das wars jetzt aber wirklich für diese Reise von mir!

Ich freue mich, wenn ich euch meine Beiträge gefallen haben, und ich bedanke mich bei meinen fleißigen Lesern und euer Feedback!

AHOI!

St. Kitts - Der Absch(l)uss

Freitag, 24.02.2017

Pünktlich machten wir in der Früh in St. Kitts fest. Ich war etwas knapp aufgestanden, frühstückte eben ein bisschen schneller, und eilte zum Treffpunkt in die AIDA-Bar. Heute freute ich mich auch sehr auf den Ausflug. Wir sollten eine karibische Malerin besuchen und hätten anschließend selbst 1,5 Std Zeit unser eigenes kleines Kunstwerk mit Naturmaterialien zu gestalten - zum Beispiel aus Sand, Treibholz und Perlmutt.

Wir waren nur zu sechst, eine nette kleine Gruppe, bestehend aus einem älteren Ehepaar, zwei befreundeten Mädels, einer älteren Dame - die saß schon bei der Walfahrt neben mir (man begegnet sich wirklich immer zweimal im Leben) - und mir. Zuerst mussten wir im Hafen ewig auf den Taxifahrer warten. Die karibischen "Two minutes" wuchsen sich zu ca. 30 Minuten aus. Aber immer noch gutgelaunt stiegen wir dann zu Alston ins Taxi. Er war von der Agentur, die diesen Ausflug durchführte und wir waren ohne AIDA-Guide unterwegs, die wurden bei den größeren Gruppen gebraucht. Alston bot uns zuerst eine kleine Stadtrundfahrt und seine Erklärungen zeugten von großen Orts- und Geschichtskenntnissen: "Here you see the "National Bank", here is "Subway", there ist the "Hotel Beach"..." Keine Erzählungen über die Insel oder über die Einwohner. Wir fuhren dann noch etwas an der Küste entlang, wenn er wo abbog sagte er, dass wir jetzt in den Süden fahren oder dann eben wieder in den Westen. Ahaaaa! 😛 An einem Aussichtspunkt stoppten wir, der war wirklich sehr schön. Von dort konnte man links den Atlantik und rechts die Karibische See sehen.

Die nächste Station war in einer Töpferei. Die ca. Mittfünzigerin war gut drauf und zeigte uns ein bisschen über die verschiedenen Möglichkeiten des Töpferns - mit karibischer Kunst hatte das allerdings nicht viel zu tun. Aber noch machten wir uns keine großen Gedanken und wurden danach von Alston wieder in die Stadt gefahren. Wir standen im Stau und er "warf" uns vor einem Glasgeschäft quasi aus dem Bus und meinte, dass er hier nicht parken könnte und eben um den Block fahren würde. Wir hätten ca. 10 Minuten Zeit. Etwas ratlos liefen wir die Treppe zu dem Geschäft im 1. Stock. Die Dame dort wusste gar nicht, wer wir waren und erzählte dann in zwei Sätzen, dass sie hier Glasscherben auf Ton kleben und das brennen. Sie zeigte uns den Ofen und ihre fertigen Produkte. Langsam kamen wir uns vor, wie bei einer Kaffeefahrt. 😫 Wir warteten etwas länger auf unseren Fahrer, und wussten dann auch warum: der hatte sich noch ein MIttagessen geholt - der Duft lag im Auto in der Luft. 😉 Sollten wir deshalb in diesen Glasladen? Wir hätten alle lieber im Auto gewartet, denn dieser Besuch war ein Witz.

Dann gings weiter aus der Stadt hinaus und einen Berg hinauf zu einer sehr schön gepflegten Anlage. Hier stand was von "Creativ Art" und etwas von einem Restaurant - hier durften wir also endlich kreativ werden. Über den Nicht-Besuch bei der Malerin schauten wir mal hinweg, bzw. vermuteten wir, dass die ja vielleicht hier wäre. Wir wurden zu einer kleinen Werkstatt geführt, die überdacht aber offen war. Dort lagen schon ein paar Muscheln und Ohrringe und wir spaßten noch über die Muscheln, was man wohl mit denen machen könnte. Ich meinte, dass ich mir das nicht an die Wand hängen würde, vielleicht noch an den Christbaum. 😛 Wir warteten wieder - aber das waren wir an diesem Tag ja schon gewohnt - und dann kam ein junges Mädel aus der Küche, die für uns zuständig war. Sie erkärte uns, dass wir jetzt entweder eine Schleife und eine Perle auf diese Muscheln kleben könnten oder uns Ohrringe selbst zusammenstellen könnten. Das sollte der Kreativworkshop sein?! 😮 Wir waren alle dermaßen perplex, dass wir gar nichts sagten, sondern sie nur anstarrten. Vorsichtig fragte sie deshalb: "Do you speak english? Do you understand me?" Wortlos nickten wir und dann hätte ich mich ja schon wegwerfen können vor lachen. Der gespielte Witz! Und dazu hatten wir nun 1,5 Stunden Zeit?! Drei von uns begannen also die Schleife auf eine Muschel zu kleben, eine wollte gar nichts machen und Sarah und ich entschieden uns für die Ohrringe, da konnten wir wenigstens noch selbst eintscheiden, wie die aussehen sollten. Perlen usw. waren massenweise vorhanden. Wer mich besser kennt: Ich habe nicht einmal Löcher in den Ohren - aber was tut man nicht alles! 😀😀 Ich werde sie wohl verschenken, finde nämlich, dass sie ganz hübsch geworden sind, vielleicht gefallen sie ja jemandem. Damit ihr euch ein bessere Bild machen könnt: Hier sind die Muscheln mit der Schleife und der Perle.

Man musste sich schon anstrengen, dass man das in 1,5 Std hinbekommt! 😛

Christiane, die anfangs gar nichts von beidem machen wollte fand in einem Eimer ein Stück Treibholz, interessant geformt, und hat gefragt, ob sie da denn eine Muschel draufkleben dürfte. Das wäre ihr lieber, als die anderen beiden Sachen. Hmmmmm, das könnte das Mädel jetzt nicht selbst entscheiden, sie muss erst fragen. Und weg war sie - und nicht mehr gesehen.

Mittlerweile etwas verärgert und verar....t vorkommend sind wir zum Essen gegangen. Mal davon abgesehen, dass das Wasser nach Chlor geschmeckt hat, war das Essen echt lecker. Irgendwann kam auch das Mädel mit dem Treibholz wieder an und sagte, dass Christiane es für 15 Dollar haben könnte. WAS?! 😢 Langsam war echt ein Höhepunkt erreicht...

Unser Taxifahrer war verschwunden, wir sollten ihn anrufen, wenn wir zurückfahren wollten. Wir meldeten uns also bei der Bedienung, die wusste jedoch nicht Bescheid und hatte auch erstmal keine Nummer. Irgendwann kam sie wieder und sagte, dass er unterwegs sei. Die karibische Zeit trat wieder in Kraft und nach sage und schreibe 30 Minuten tauchte er auf. Er fragte uns, ob es uns denn gefallen hätte. Wir sagten ehrlich, aber nicht böse, dass die Location wunderschön sei, aber das Kreative nicht gut war. Er reagierte pampig und sauer und warf uns etwas wie "Das kann halt nicht jedem gefallen!" hin, setzte sich hinter sein Lenkrad und fuhr uns einen Tick zu schnell, so dass es uns teilweise zusammenstauchte, zurück zum Schiff. Tja, so hatte er sich sein Trinkgeld verspielt.

Auf dem Schiff marschierten wir schnurstracks zum Ausflugsschalter, um ein Feedback zu hinterlassen, dass die Tour nicht dem entsprach, was AIDA vorgestellt hatte, und wir etwas angesäuert wären. Die entschuldigten sich natürlich, nahmen das Ganze in einen Feedbackbogen auf und versprachen, das mit der Agentur zu klären. Auf die Frage, was wir denn jetzt erwarten würden, sagten wir "Preisnachlass". 65 Euro war diese Tour nicht wert!

Heute lag ein Brief in meiner Kabine, dass sie uns 50% des Preises erstatten und unserem Bordkonto gutschreiben. Das ist okay für mich!

Leider war es der letzte Landgang von meiner Reise, also ein nicht ganz so schöner Abschluss. Aber die Ausflüge davor, die allesamt super waren, entschädigt schon!

Heute nochmal ein Seetag, morgen muss ich um 9.00 Uhr die Kabine verlassen und kann im Hafen gleich mein Gepäck für das Flugzeug einchecken. Mein Transfer geht um 14.00 Uhr, also noch genug Zeit um meinen Aufenthalt an Bord gemütlich ausklingen zu lassen.

Fazit: Meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt, ich habe die Zeit allein mit mir sehr genossen (sorry Carlos, du warst natürlich ein fabelhafter Begleiter 😉), ich habe liebe Leute kennengelernt, durch ein paar Workshops an Bord einiges für mich mitgenommen - AIDA, ich komme wieder! 🙂 Und vielleicht auch irgendwann wieder alleine!

Ein letztes AHOI von mitten auf Meer!

P.S. Ein Beitrag folgt noch. Es menschelt ja auch sehr an Bord oder unterwegs - ein paar Anekdoten zum Schmunzeln werde ich noch zusammenschreiben! 😎

Sint Maarten - Voll abgehoben!

Mittwoch, 22.02.2017

Meine zweite Schwäche, neben den Walen, sind Flugzeuge. (Ein bisschen sehen sie sich ja sogar ähnlich! 😉😛) Ich könnte stundenlang beim Starten und Landen zuschauen oder im Urlaub, wenn man die Einflugschneise sieht, abends die blinkenden Lichter verfolgen. Ich glaube, das kann man nicht erklären - ich kanns zumindest nicht. Es fasziniert mich einfach!

So musste es sein, dass ich auf der Karibikinsel Sint Maarten zu DEM Flugzeug-Hotspot gefahren bin, der zu den weltweit Besten zählt: Der Maho-Beach. Die Start- und Landebahn ist direkt an einem öffentlichen Strand. Und wenn ich "direkt" schreibe, meine ich auch "direkt": Nur durch eine kleine Straße getrennt.

Ich war dort an dem kleinen Strandabschnitt natürlich nicht alleine, aber das tat dem Vergnügen keinen Abbruch. Ich habe dort sogar ein Paar getroffen, mit denen ich letztens beim Abendessen war und wir haben die ersten Flugzeuge gemeinsam bestaunt.

Auch ein kurzer Regenschauer konnte uns nicht vertreiben, denn es sprach sich bereits herum, dass um 14.45 Uhr die größte Maschine des Tages landen sollte, die Air France. Leider schau ich mir die Flugzeuge nur gerne an, was für ein Typ es ist, ob Boeing oder Airbus, kann ich leider nicht unterscheiden.😛

Die Leute jubelten am Strand schon, als sie von weitem wie aus dem Nichts plötzlich auftauchte. Erst ganz klein, man könnte sie für ein Insekt halten, dann immer größer und größer und lauter und lauter und dann ist sie auch schon vorbei, mit einem Affenzahn. Ein bisschen anders wird einem schon, wenn dieses Monstrum auf einen zufliegt - so direkt. Seht selbst!

Nach und nach sind die ankommenden Maschinen auch wieder abgeflogen. Zwei sind in unsere Richtung gestartet und zwei von uns weg, das heißt, dass die Turbinen beim Antrieb natürlich Richtung Strand zeigen. Die Piloten haben beim Wenden noch nett aus dem Cockpit gewunken, bevor sie die Leute ins Meer geblasen haben. Ich stand abseits der Düsen und beobachtete das Spektakel. Ein paar Verrückte mussten natürlich direkt am Zaun stehen und sich dort festhalten.😮 Nicht auszudenken, wenn sich die nicht festhalten können, dann werden sie an die Betonabgrenzungen geschleudert. Gott sei Dank ist alles gut gegangen, zumindest, solange ich dort war. Um noch einen besseren Eindruck vom Strand und den Flugzeugen zu bekommen hier das nächste Foto. Trari Trara, die Post ist da!

Danach gings mit dem Taxi wieder zurück zum Hafen. Dort waren wir am heutigen Tag nicht alleine. Außer uns waren noch fünf weitere Schiffe an der Pier. Unter anderem auch die "Harmony of the Seas", das aktuell größte Kreuzfahrtschiff der Welt. Es ist nochmal um 1/3 größer als die AIDA. Ca 5000 Passagiere haben Platz und ca. 3000 Menschen Besatzung. Somit schwimmt da mit 8000 Leuten an Bord schon eine kleine Stadt auf den Meeren. Vorgestern war der Kapitän zu Gast in der Abendshow und er hat erzählt, dass der Trend zu immer größeren Schiffen geht. Auch bei der AIDA. Der Grund liegt darin, dass je größer die Schiffe sind, desto niedriger die Preise für die Kabinen werden. Wenn du also als Anbieter diesen Trend nicht mitgehst, wirst du mit der Zeit zwangsläufig teurer, als die anderen, und wirst Reisewillige verlieren. Bald wird es wohl Schiffe für 6000 Passagiere geben. Dabei waren z. B. auch die AIDA Kapitäne nicht Feuer und Flamme, als sie gefragt wurden, wer denn auf die AIDAprima wollen würde, das aktuell größte Schiff der AIDA Flotte. Unser Kapitän begründete das damit, dass du mehr Arbeit und Probleme hast, je mehr Leute auf dem Schiff sind. Und der Kapitän wird in fast alle Entscheidungen mit eingebunden, die an Bord getroffen werden müssen. 

Auf den Bilder seht ihr links die "Harmony of the Seas", rechts daneben ein Schiff von Tui, das aber auch noch größer war, als die AIDAluna. Beide liegen ganz vorne an der Pier, so kann man den Größenunterschied deutlich erkennen. Auch vor uns war ein etwas größeres Schiff, wie man auf dem rechten Foto sehen kann. Das blaue Schiff im rechten Bild links ist wie gesagt auch nochmal größer, als die AIDA.

So, mein Magen knurrt und schreit nach dem Abendessen!

AHOI!

 

Samaná - Ein großer Wunsch wurde erfüllt

Mittwoch, 22.02.2017

Dass ich diese Reise nur wegen diesem Ort mache, ist übertrieben, aber dass er mit bei der Route dabei ist, spielte schon eine Rolle, um mich für diese zu entscheiden - Samaná, die Halbinsel der Dominikanischen Republik, im Norden der Insel gelegen. Dort sind um diese Jahreszeit die Buckelwale zuhause, die sich dort paaren, ihre Jungen bekommen und sie eine Weile groß ziehen. Bis jetzt war ich immer zu spät an den Orten, an denen die Wale sich aufhielten. Sehr oft erhielt ich auf meine Frage "Kann man Wale sehen?" die Antwort "Nein, die sind gerade weitergezogen!". Doch nach meiner Recherche im Internet war klar, im Februar sind sie auf alle Fälle in der Bucht. 🙂🙂🙂

Ich beschloss heute extra früh aufzustehen, um mir den Sonnenaufgang anzuschauen. Erst war ich enttäuscht, dicke dunkle Wolken hingen tief überm Meer und es tröpfelte ein wenig. Also setzte ich mich erstmal ins Restaurant und fing an zu frühstücken. Und dann zeigte sich doch noch ein nicht zu verachtender Sonnenaufgang!

Da der Treffpunkt für meine Walfahrt erst um 9.30 Uhr war, hatte ich genug Zeit zum Rucksack packen, Sonnencreme - und für die Vorfreude! 😎

Im Theatrium waren schon einige Leute versammelt, die sich für die Tour angemeldet hatten und der heutige Scout erklärte den Ablauf. Und er wies deutlich darauf hin, dass wir mit einem kleinen Boot unterwegs sind, des heftig schaukeln wird und wer nicht seefest ist, könnte gleich bei der Anmeldung eine Tablette bekommen. Ich saß noch auf der Bank, wollte mich nicht in der ewig langen Reihe anstellen und beobachtete das Schauspiel. Fast jeder wollte so eine Tablette haben. 😫 Ich bin mir ziemlich sicher, hätte der Scout das nicht so gesagt, hätte keiner Angst gehabt, dass ihm schlecht wird und dann wäre wahrscheinlich auch niemandem schlecht geworden. Ich habe auf dieser Reise ja schonmal eine Bootsfahrt gemacht, da wurde das nicht so gruselig angekündigt, da fragte auch keiner nach einer Tablette. Aber so wirkte die Seekrankheit schon ansteckend, bevor sie überhaupt ausbrechen konnte und ich bin mir sicher, dass Viele einfach eine Tablette nahmen, weil der Vordermann auch eine schluckte. Andererseits musste ich schmunzeln, weil die Leute eine Kreuzfahrt machen, eine Bootsfahrt zum Wale beobachten buchen und dann aber meinen, nicht seefest zu sein. *einen Tränen-lach-Smiley gibt es leider nicht*

Wir wurden von der Dominikanischen Agentur direkt vom Schiff abgeholt, mussten also nicht erst an Land tendern - die AIDA lag wieder auf Reede, sprich Samaná hat keine Pier für ein Kreuzfahrtschiff. Leider waren schon alle Außenplätze belegt, so dass ich in zweiter Reihe Platz nehmen musste. Unser Guide Elvis erklärte in putzigem Deutsch, dass die Wale nur mit dem Auge gesucht werden, also kein Sonar an Bord ist und wenn sie gefunden sind, dürfen sich immer nur drei Boote den Walen nähern. Die anderen Boote müssen weiter weg warten. Er erzählte, dass wir eine Mutter mit ihrem Kalb suchen, da die an der Oberfläche bleiben, da das Kalb noch nicht so lange den Atem anhalten kann. Die Männchen könnten mit einmal atmen ca. 30-40 Minuten unter Wasser bleiben, da würde man dann nicht viel sehen. Manchmal würde man die Wale aber auch aus dem Wasser springen sehen. Entweder sie tun das, um ihre Haut zu reinigen und von Bakterien und "Mitessern" zu befreien. Die Männchen würden aber auch nach einer erfolgreichen Paarung glücklich und zufrieden aus dem Wasser springen - oder, wenn sie gegen einen Rivalen verloren haben, aus Frust. Sie schlagen dann auch mit den Flossen und der Fluke auf das Wasser und sind sauer.

Unser Boot nahm Kurs auf eine Gruppe Boote, natürlich waren es schon drei, also mussten wir warten. Ich war echt überrascht, dass das so genau eingehalten wurde. Drei Boote bei den Walen, und drei, die langsam hinterherfuhren und warteten. Elvis erlaubte es, dass sich ca. 10 Leute vorne am Katamaran an die Reling setzten - da war ich schnell und hatte endlich meinen "Fensterplatz". 😉 Der Wind ging, es fing an zu regnen, das Boot schaukelte - hurra - und ich dachte nur an die Wale. Von weitem hatten wir sie dann schon kurz gesehen und nach einer gefühlten Ewigkeit drehte endlich ein Boot ab und wir konnten nachrücken. Es war eine "Mama" mit ihrem Kalb, die da gemütlich vor sich hin schwammen. Das Kalb tauchte öfter auf und zeigte seinen kleinen Buckel. Und wenn die Mutter hochkam, war das gleich ein ganz anderes Bild - Wahnsinn, war die groß! Allein vom Buckel waren bestimmt 4 - 5 Meter zu sehen, und dann fehlten ja noch Kopf und Schwanz. Beeindruckend! Man sah auch immer wieder den Blas und hörte sie atmen.

Der Katamaran wendete dann, so dass die Leute auf der anderen Seite auch gut schauen konnten. Das war für mich von der Sicht her schlechter, so dass ich aufstand, mich an der Reling festhielt und quasi mit den Wellen ritt. Hui, hat das geschaukelt, aber war sehr lustig - meine Fotos auch. Mal der Hinterkopf meines Vordermannes, dann die Reling, auch Himmel war mal dabei und gar kein Meer zu sehen. 😀

Wir verließen die beiden, damit das nächste Boot nachrücken konnte und fuhren zu einer anderen Bootsgruppe, die etwas weiter entfernt waren. Ich war selig, wenn ich mir auch noch wünschte, dass doch ein Wal aus dem Wasser springen würde - ein fröhliches, gut gelauntes Männchen zum Beispiel. 😉 Und wie wir so an die Bootsgruppe heranfuhren, rief Elvis plötzlich, dass dort ein Jungtier wäre, das spielt und übermütig ist. Und von ziemlich weit weg sahen wir, wie es mit den Flossen und der Fluke auf das Wasser patschte und hin und wieder sogar aus dem Wasser sprang. Aber - es waren schon drei Boote dort, so dass wir nur in zweiter Reihe waren. Ich finde diese Regelung ja super, nur scheint es keine festgelegte zu Zeit geben, die sich ein Boot dort aufhalten darf. Und jeder Anbieter will seinen Kunden ja das Beste bieten, also wird er bei einem springenden Wal nicht gleich wegfahren. Nur schade für die Wartenden, die dann wieder fahren müssen, weil die Zeit der Tour bereits rum ist - so wie wir in diesem Fall. Man muss also Glück haben, um ganz nah dran zu sein... Da vorne am Katamaran bereits die 10 Leute saßen, stand ich an meinem Sitzplatz auf, hing wieder mit links an der Reling und umkrampfte mit rechts meine Digicam. Sobald das Boot steht oder langsam fährt, ist es den Wellen hilflos ausgeliefert. Da heißt es, im Stehen richtig gut festhalten. Der Muskelkater lässt morgen bestimmt grüßen. 😛 Aber mit bisschen Glück und gutem Zoom erwischte ich den kleinen Racker, der wirklich gerade Spaß zu haben schien.

 

Die Fotos als er aus dem Wasser gesprungen ist, sind leider verschwommen.😢 Aber ich habs vor meinem geistigen Auge, einfach herrlich. Und jetzt die Vorstellung, da springt ein 15 Meter großes Männchen aus dem Wasser - das war definitiv nicht meine letzte Waltour. 🙂

Wir verließen das spielende Kalb und fuhren noch zur "Cayo Levantado", besser bekannt als die "Bacardi-Insel", weil dort der erste Werbespot von Bacardi gedreht wurde. Ein kleines Idyll mit einem Nobelhotel. Carlos gönnte sich eine Pina Colada. Ich durfte auch mal probieren, die war richtig lecker!

Wir hatten leider nicht mehr viel Zeit, da wir länger als geplant bei den Walen waren. Ich ging bisschen am Strand entlang und staunte nicht schlecht, als plötzlich ein Hubschrauber auf der Wiese direkt hinter dem Strand landete. Da wurde wohl eine etwas höhere Persönlichkeit abgeholt, die wahrscheinlich im Hotel residierte.

Mit den Katamaranen gings zurück zum Schiff. Schön wars!

Ach, allen, denen ich es angekündigt habe: Ich hätte dann meine Insel gefunden! 😎

Jamaika - Ein Blick hinter die Kulissen

Sonntag, 19.02.2017

Heute war unsere zweite Station auf Jamaika, diesmal in der Stadt Montego Bay. Wir waren ca. 50 Leute und passten alle in einen großen Bus. Begrüßt wurden wir von Peter, einem älteren Deutschen, der vor einigen Jahren mit seiner Frau nach Jamaika ausgewandert ist. Seine Frau ist Jamaikanerin, die mit 10 Jahren von ihrer Mutter nach England nachgeholt wurde und dort dann aufwuchs. Die beiden lernten sich in England kennen und nach ein paar gemeinsamen Urlauben in Jamaika wollte seine Frau nicht mehr ins graue, kalte England zurück. 😎

Wir fuhren zuerst in die Stadt und hatten einen kurzen Stop, wo Peter etwas über den Sklavenaufstand erzählte. Da ich lieber Fotos gemacht habe, hab ich leider nicht viel darüber mitbekommen. Nur, dass der Sklave, der den Aufstand anführte am Galgen endete und seine letzten Worte waren: "Lieber sterbe ich an diesem Galgen, als die Sklaverei noch länger zu ertragen!"

Danach ging es weiter mit dem Bus durch die Stadt zu einer Baptistischen Kirche, die extra für uns einen kleinen Gottesdienst abhielten. Am Eingang wurde jeder per Handschlag begrüßt, eine Ahnung, welche Funktionen die Männer und Frauen in der Kirche haben.

Vier Sänger standen neben dem Altar, daneben ein Keyboard und ein riesiges Schlagzeug. Sie haben toll gesungen und für uns wurde der Text auf zwei großen Leinwänden eingeblendet. Wir wurden aufgefordert, mitzusingen und mitzutanzen. Dann hat der Pfarrer (wie heißt der bei den Baptisten?) eine kleine Predigt auf englisch gehalten. Im Großen und Ganzen ging es darum, dass wir alle, egal welche Hautfarbe, der gleichen Rasse angehören, nämlich der des Menschen. Er hat uns seinen Segen ausgesprochen für unsere weitere Reise und für unser Leben. Nach ca. 15 Minuten wurden wir "hinausgesungen" und der richtige Gottesdienst für die Einheimischen begann. War beeindruckend, die Lieder und Texte verursachten Gänsehaut. Schmunzeln musste ich allerdings, als auf den beiden Leinwänden ganz groß "Herlzlich Wilkommen" stand - und zwar genau so geschrieben. 😉

Dann gings weiter mit dem Bus zu einem tropischen Garten. Dort hielten wir uns eine ganze Weile auf, und eine Frau erklärte uns die verschiedenen Früchte und Kräuter und wir durften einiges probieren. Unter anderem hab ich zum ersten Mal ein Stück Zuckerrohr ausgekaut - war richtig lecker.

Dann ging es durch einen Fluß - in der Beschreibung von der AIDA hieß es "Flusswanderung", was etwas übertrieben ist 😀 - und wir machten uns auf einen kurzen Fußweg zu einem "Rasta-Dorf".

Uns wurde gesagt, dass wir von den Rastafari erstmal keine Fotos machen dürfen, nur vom Gelände. Wir sind ein paar Holztreppen in ein Dorf mitten im Regenwald hochgestiegen. Hinter dem Holzaun waren Holzhäuser auf Stelzen zu erkennen. Sahen ziemlich neu und gut aus. Dann kamen wir an einen größeren Platz, in der Mitte schwelte ein Feuerchen vor sich hin, und wir setzten uns in einem Halbkreis auf sonnengeschützte Bänke. Dann kam der Anführer der Rastafari und erzählte etwas über ihr Leben. Ich muss gestehen, ich wusste vorher gar nichts darüber. Man verbindet die Rastalocken mit Jamaika, was aber hinter dieser Bewegung steckt hat mich doch verblüfft. Ich kann wahrscheinlich nicht alles genauso wiedergeben, denn er hat bestimmt 10 Minuten am Stück gesprochen, aber das Hauptsächliche möchte ich kurz erzählen. Die Rastafari sehen sich nicht als Jamaikaner, sondern als Afrikaner. Man findet im Dorf auch keine einzige jamaikanische Flagge. Das Hauptziel ist es, irgendwann nach Afrika, er sprach von Äthiopien, zurückzukehren, denn sie waren als Slaven nach Jamaika gekommen. Die Farben im Camp entsprechen der, der äthiopischen Flagge. Sie verehren Haile Selassie, aber beten nicht zu einem Gott. Ihr Ziel ist es, selbst Gott zu werden. Auch er sprach von der Gleichberechtigung zwischen schwarz und weiß und auch zwischen Mann und Frau und Kind. Und er sagte, dass das keine Religion sei, sondern eine Bewegung, ein Zustand. Die Regierung von Jamaika würde wohl immer wieder versuchen, die Rastafari zu unterdrücken oder zu "zerstören". Sie würde auch vieles über die Rastafari erzählen, was nicht der Wahrheit entspricht. Das Feuerchen in der Mitte des Platzes brennt immer, denn es soll die ständige Transformation darstellen.

Während er sprach trommelten ein paar andere Rastas einen ruhigen Rhythmus. Wir wurden dann aufgefordert mitzukommen, und wir stellten uns vor den Trommlern wieder in einen Halbkreis. Sie trommelten jetzt einen flotteren Rhythmus und sangen dazu - ein Singsang ohne Text, aber ging dermaßen unter die Haut, war eine irre Stimmung. Jetzt durften wir auch Fotos machen und zwei Trommeln waren jeweils frei und ein paar von uns Touris durften abwechselnd mittrommeln. Durch die Musik werde man Eins, hatte der Anführer davor noch gesagt. Er sang aus voller Brust und lachte dazwischen so herzhaft, der hatte eine wahnsinnige Ausstrahlung. Dazwischen wehte auch immer wieder ein bestimmter Geruch vorbei... 😉

Danach hatten wir die Möglichkeit selbstgemachte Souveniers zu kaufen oder etwas zu spenden. Es ging nochmal zurück durch den Fluss und bei den tropischen Gärten bekamen wir eine kleine Mahlzeit, bestehend aus Obst und einem Teller vielerlei: Hühnchen, Fisch, Spinat und etwas, das ich nicht kannte, war darauf. Schmeckte aber alles gut. Am Tisch saß ich mit dem Paar, mit dem ich in Cozumel in der Volleyballmannschaft war. Die waren mir bis dahin noch gar nicht aufgefallen. Wir kamen ins Gespräch und plötzlich meinte er (Name weiß ich leider nicht - mehr), dass sie dachten, dass der Arzt mein Vater wäre, weil er sich so rührend um mich gekümmert hätte. 😀😀 Ich meinte daraufhin, dass ich dachte, dass sie mit ihm befreundet wären, weil sie ständig zusammen waren. "Nein, den haben wir erst im Bus kennengelernt!" Sehr lustig, wie man so Konstellationen vollkommen falsch deuten kann. 😛

Mit dem Bus gings zurück zum Hafen. Da die Stadt etwas weiter weg war und ich nicht alleine rein wollte, habe ich den restlichen Tag gemütlich auf dem Schiff verbracht. Jetzt gehts zum Abendessen, gegen 20 Uhr ist die Seenotübung - hoffentlich schaffen es diesmal alle, pünktlich an ihren Sammelpunkten zu sein.

Morgen ist ein Seetag und dann fiebere ich schon Samana entgegen und hoffe, dass sich mein großer Wunsch erfüllt - endlich mal Buckelwale live zu sehen! 🙂

AHOI!

P.S. Ich musste das für jemanden anfassen, ich denke, sie weiß, wer gemeint ist. 😉 Aber es ist nicht ganz so flauschig, wie es aussieht:

 

Grand Cayman - Untergetaucht

Sonntag, 19.02.2017

Die heutige Station waren die Cayman Islands, wir tenderten vor der größten der drei Inseln, Grand Cayman. Columbus hatte die Insel wohl ursprünglich Tortuga Island genannt, nach den vielen Schildkröten, die hier leben. Später wurden auch Kaimane gesichtet und irgendwann wurde sie offiziell in Cayman Island umgetauft.

Diesmal tenderten wir mit den AIDA eigenen Tenderbooten, unser Schiff lag auch tatsächlich nicht weit vom Ufer entfernt. Das Riff fällt her sehr schnell steil ab, so dass sich die AIDA weit nach vorne wagen konnte.

Um 8.15 Uhr war Treffpunkt, zufällig waren der Arzt und seine Frau auch wieder mit von der Partie. 🙂 "Wir haben wohl den gleichen Biorhythmus", meinte er. Wir fuhren nicht lange und waren bereis bei unserem ersten Ziel angekommen: Ein Semi-Uboot mit Glasboden, bzw. -fenstern unter Wasser. Ich wollte schon immer mal mit einem Glasbodenboot fahren, endlich hat es mal geklappt. Am Anfang war das Wasser sehr trüb, weil wir wohl noch in der Nähe der Tenderboote waren, die den Sand aufwirbelten. Bald wurde es klarer und die Korallenriffe waren gut zu erkennen. Schon bald war das erste Schiffswrack in Sicht. Es war ein Schiff, das in den 30ger Jahren (ich glaube) aus Amerika kam. Die Besatzung unterschätzte den herannahenden Hurrikan und dieser versenkte das Schiff. Alle Crewmitglieder konnten sich ans Ufer retten. Das Schiff allerdings war im Weg, da das Wasser an dieser Stelle nicht sehr tief war. Es versperrte den anderen Schiffen die Zufahrt zum Hafen. Also wollte man es sprengen, aber anstatt der geplanten 50 (sagt man Gramm bei Dynamit?) wurden aus Versehen 500 Gramm verwendet. Das Schiff wurde dadurch auf ca. 1,5 Kilometer verteilt. Das war so nicht gewollt, aber ein Positives hatte die Sache: Die nächsten Tage gab es massig Fisch zu essen, der nur gesammelt werden musste.Das Wrack liegt in der Nähe des Cheesburger Riffs. Der Name erklärt sich so, dass die Caymaner (nennt man sie so?) anfangs mit den Burgern von Burger King nichts anfangen konnten. Sie schmeckten ihnen nicht. Man sagt, dass viele deswegen hier im Riff gelandet sind. 😀

Langsam kamen dann auch die Fische in Sicht, es war wie im Aquarium. 😉

Plötzlich gab es einen Platsch und einer unserer Crew ist ins Wasser gesprungen und mit den Fischen geschwommen. Das sah richtig toll aus:

Viele Fische und ein weiteres Wrack später, kamen wir wieder im Hafen an.

Dann ging unsere Fahrt weiter zur Schildkrötenaufzuchtstation. Die Eier der Schildkröten werden am Strand gesammelt, in der Station ausgebrütet und die Schilkröten groß gezogen und danach wieder im Meer ausgesetzt. Da Schildkrötensuppe eine Delikatesse auf der Insel ist, werden dort in der Station auch extra Schildkröten für die Restaurants gezüchtet.

Die sieht gar nicht so groß aus, aber war bestimmt einen Meter lang, wenn nicht mehr. Wir haben uns amüsiert, wie laut sie aus- und wieder eingeschnauft haben. 😀

In einem bestimmten Becken durfte man die kleineren Exemplare am Panzer aus dem Wasser heben. Ich glaub, ich hatte vorher noch nie eine Schildkröte in der Hand.

Danach ging es weiter nach "Hell". So ganz bin ich nicht durchgestiegen, ob die kleine Ortschaft so heißt oder woher der Name kommte. Auf jeden Fall gibt es dort ein kleines Postoffice und man kann quasi Grüße aus der Hölle verschicken. Hinter den Häuschen sieht man noch, wie die Insel ursprünglich auf ihrer Oberfläche aussehen würde, wenn die Menschen sie nicht bewohnbar gemacht hätte. Ein bisschen ist es auf dem Foto zu erkennen. Hier sind sie also, die Grüße aus der Hölle!

Anschließend ging es zurück zum Hafen. Die Cayman Islands zählen in der Tat zu den wohlhabenden Karibischen Inseln. Und klar, bekannt als Steuerparadies gibt es wohl rund 400 Banken dort. Ein Ein-Zimmer-Appartment mit geteilter Küche und Bad kostet im Schnitt 500 US-Dollar. Also kommt das einem WG-Zimmer in München gleich. Wenn man als Einheimischer gut verdient, bringt man in etwa 2000 Dollar im Monat nach Hause. Da die Cayman Islands jedoch alles importieren müssen, sind die Lebenshaltungskosten nicht billig. Wir sind hauptsächlich bei den Hotels und Ferienwohnungen entlang gefahren, war alles super sauber und gepflegt.

Am Hafen vertrat ich mir noch bisschen die Beine, bin zum Hard Rock Cafe geschlendert und habe noch Souveniers eingekauft. Dann gings mit dem Tender zurück zum Schiff.

Jetzt sind wir bereits unterwegs nach Jamaika, wo wir morgen sein werden. Es gibt einen großen Passagierwechsel. Knapp die Hälfte geht von Bord, darunter auch "mein Arzt" und in etwa genauso viele werden wieder aufsteigen. D. h. auch nochmal eine Seenotübung fürs gesamte Schiff.

Bis morgen, AHOI!

Belize - Mit voller Fahrt!

Freitag, 17.02.2017

Vor Belize stand zum ersten Mal "tendern" auf dem Programm. Da es keine Pier gibt, die für Kreuzfahrtschiffe ausgelegt ist, ankert die AIDA in sicherer Entfernung und man wird mit den sogenannten Tender-Booten an Land gebracht. Da die AIDA wegen dem Korallenriff sehr weit außerhalb ankern musste, kamen Schnellboote von Belize, die uns abholten, da die bordeigenen Tenderboote um einiges langsamer gewesen wären.

Schon beim Treffpunkt zum Ausflug im Theatrium musste ich schlucken.😮 Alles voller Leute. Insgesamt 236 waren für den Ausflug angemeldet. Positiv war, dass wir durch das Crew-Treppenhaus einen eigenen Tenderausgang hatten und somit keine Wartezeit. Warten mussten wir dafür dann an Land, bis die 236 Leute in ca. 8 Gruppen eingeteilt waren. Das war ein Zählen, in 4er-Reihen aufstellen, wieder warten, wieder zählen, wieder diskutieren, wieder zählen - und am Ende hat es doch nicht gepasst. 😛 Nach weiteren Diskussionen hatte dann doch jeder einen Platz im Bus oder Boot. Geplant war eine Flußfahrt mit Mangroven und Tieren und eine Besichtigung der Mayastätte Altun Ha. Vier Gruppen fuhren zuerst mit dem Bus zur Mayastätte und dann zum Essen am Fluss. Die anderen vier zuerst über den Fluss zur Gaststätte und danach zu den Ruinen. Dann tauschten wir einfach Boot mit Bus und umgekehrt. Clever gemacht, so brauchten sie insgesamt nur vier Boote und vier Busse. Ich war zuerst im Boot und da ich als eine der Letzten einstieg waren nur noch Sonnenplätze da. Dafür aber Rand ganz vorne, also mit guter Sicht. Nachdem sich unser Guide Pedro vorgestellt hatte, düsten wir los übers Meer zur Flussmündung. Facelifting hatte ich doch erst gestern. 😉 Nein, Spaß beiseite, so schlimm, wie auf dem Truck war es nicht, aber unser Fahrer gab mächtig Gas. Vor der Flussmündung wurden wir langsamer, der Grund waren die Manatees oder Seekühe, die dort leben. Und wir sahen auch welche. Leider nur die Schnauzen beim Luftholen und sie waren auch gleich wieder verschwunden. Aber irgendwie wars trotzdem toll und entlockten den 40 Leuten aufm Boot ein "Oooooh und AAAAh und DAAAAAA!"

Könnt ihr die Schnauze erkennen? 🙂

Danach gings auf den Fluss. Mangroven, Palmen und die verschiedensten Bäume und Pflanzen säumten den Rand. Dahinter war zu erkennen, dass der Dschungel oder Regenwald mehr oder weniger undurchdringlich war. Unser Bootsmann gab wieder ordentlich Gas und wir pesten den Fluss hinunter, das Boot legte sich in die Kurven, das machte richtig Spaß! 😎

Immer wenn es was zu sehen gab, wurden wir langsamer, stoppten oder fuhren sogar wieder etwas zurück. Und den geübten Blicken der Guides entging nichts. Wir sahen Affen und Leguane, verschiedenste Vögel, Krokodile und Leguane. Eines meiner Lieblingsfotos will ich euch hier zeigen. Es gefällt mir besonders gut vom Zusammenspiel der Grüntöne. Zum Teil kamen wir an Grundstücken am Ufer vorbei. Dieses war besonders schön gepflegt und das gefiel scheinbar auch den Leguanen, die zu Hauf im Gras am Ufer saßen. Auch dieser hier:

Auf der Weiterfahrt entdeckten wir erst noch ein Krokodil und gleichzeitig tauchten Delfine auf. Mein Blick war natürlich bei den zwei Delfinen! 😀 Unser Bootsmann machte kehrt und gab Gas und die Delfine folgten uns, surften quasi in und auf den Wellen, die unser Boot erzeugte und sprangen sogar aus dem Wasser. Sowas hatte ich bis jetzt noch nie gesehen. Es war toll, endlich mal den viel zitierten Spieltrieb der Tiere zu beobachten - sie hätten dem Boot ja nicht folgen müssen. Leider war es jetzt ein Nachteil, dass ich vorne auf dem Boot war, so dass ich zum Teil nur graue Schatten sah - und trotzdem war es toll! Hier eines meiner besten Fotos von den Delfinen.

Dann pesten wir wieder weiter bis zur "Gaststätte", die am Fluss gelegen war. Es gab Hähnchenschenkel mit dem obligatorischen Reis-Bohnen-Mix und ein bisschen Salat. Mir hats geschmeckt.

Nach und nach kamen die Busse an und wir wurden nach Altun Ha gefahren. Natürlich fehlte jemand... Ein junger Mann war Aussagen zufolge in den Bus vor uns gestiegen. War schon schwer, sich an seine Gruppe zu halten. 😛 Der Bus bretterte die Straßen entlang, quietschte und ächzte in den Kurven und man war immer wieder damit beschäftigt, sich auf den Sitzbänken zu halten um nicht unkontrolliert durch die Gegend zu rutschen.

Altun Ha war eine nette Mayastätte, da ich jedoch schon einige in Mexiko gesehen hatte, war es nichts Besonderes. Pedro erzählte, wie sie in den 60ger Jahren entdeckt und ausgegraben wurde, was für eine Bedeutung die einzelnen Gebäude hatten und was die Mayas dort so machten. Danach hatten wir noch Zeit, die Pyramiden zu erklimmen - ich hätte gern noch etwas mehr Zeit gehabt, denn es war furchtbar heiß und schwül und deshalb sehr anstrengend, nach oben zu steigen. Dennoch gönnten Carlos und ich uns eine kurze Auszeit.

Am Ausgang bekam ich zufällig mit, wie Pedro erklärte, woran man einen Mahagonibaum erkennt. Mahagoni war hier ein sehr wertvolles Gut und es wurden Sklaven nach Belize gebracht um dieses abzubauen. Es gibt aber auch einen Baum, der so ähnlich aussieht, dessen Harz aber giftig ist und Hautreizungen verursacht. Man sah immer, wer einen falschen Mahagonibaum fällen wollte. Und hier für alle, damit uns das nicht passiert 😉:

Den echten Mahagonibaum erkennt man an seinen Blättern. Bei einem Blatt sind die beiden Hälften NIE gleich groß. Jeweils ist eine Längshälfte schmäler, als die andere. Bei einem falschen Mahagoni sind beide Hälften gleich breit. Ich finde, das ist etwas, das man wissen sollte. Hihi!

Vom Land selbst habe ich nicht viel mitbekommen. Außerhalb von Belize City kamen wir durch keine größere Ortschaft. Entlang der Straße standen immer wieder Häuser. Mal gepflegt mit Gartenzaun und ebenerdig, andere auf Stelzen. Dann wieder Holzverschläge mit Müll drumherum, dann etwas bessere aus Ziegelsteinen, aber ohne Zaun. Auch viele unfertige Häuser. Pedro erzählte, dass viele Verwandte in den USA haben, und immer wieder wenn Geld kommt, wird dieses in den Hausbau gesteckt. So dauert es aber leider manchmal bis zu 10 Jahren, bis ein Haus fertig war. An manchen sah man aber, dass überhaupt kein Geld mehr kam, denn die Natur eroberte bereits die Bauruine zurück. In erster Linie lebt Belize von der Landwirtschaft, als zweites vom Tourismus, und da hauptsächlich vom Kreuzfahrttourismus. Das begann auch erst vor ca. 20 Jahren. Da Belize noch zum Commonwealth gehört, haben sie Angst, dass sie ihre Bananen und Co nicht mehr so einfach nach Europa exportieren können, wenn die Briten endgültig aus der EU ausgetreten sind. Mittlerweile wachsen hier auch alle zweisprachig mit englisch und spanisch auf, da es vor einiger Zeit viele Flüchtinge aus dem spanischsprachigen Raum gab, die geblieben sind.

Ein Tenderboot brachte uns beim Sonnenuntergang zurück zur beleuchteten AIDA. Sah toll aus!

Beim Abendessen saß ich mit einer netten Gruppe an einem Tisch und wir hatten alle denselben Ausflug gemacht. Für den Brüller sorgte eine der Damen die fragte: "Und wie hieß die Mayastätte gleich nochmal? Alter Hahn?" 😀😀

Heute ist wieder ein Seetag und morgen sind wir auf den Cayman-Inseln. Ich kratze gerade mein Geld zusammen... 😉

AHOI und bis morgen - wegen der Zeitverschiebung leider immer mit ein bisschen Verspätung!

Cozumel - Viva Mexico am Strand

Donnerstag, 16.02.2017

Gegen 5.30 Uhr wurde ich durch Schiffsgeräusche und Vibrationen geweckt. Ein Blick auf die Web-Cam im TV bestätigte, dass wir gerade anlegten.

Gegen 6.00 Uhr kroch ich dann aus dem Bett, da bereits um 7.15 Uhr Treffpunkt für meinen gebuchten Ausflug war. Ich freute mich sehr auf den Landgang - bin ja ein großer Mexiko-Fan. 😀

Vom Schiff liefen wir eine lange Pier entlang, danach durch einen fast noch längeren Duty-Free-Shop und dann nahm uns an Land unser Guide Mauricio entgegen. Er sprach sehr gut Deutsch und wie ich rausgehört habe, hat er eine zeitlang in Deutschland gelebt. Er führte uns durch ein künstlich erschaffenes "Laden-Dorf" - um die Uhrzeit hatte aber alles noch geschlossen - zu unserem Truck, mit dem wir an die Südspitze der Insel fahren sollten.

Ich ergatterte mir den beliebten "Fenster"-Platz - Fenster gabs ja keine, der Truck war ja nur überdacht - und hatte meine Kamera schussbereit. Wir fuhren los und der Fahrer, der uns als Speedy Gonzalez vorgestellt wurde, machte seinem Namen alle Ehre und gab dermaßen Gas, dass es einem durch den Fahrtwind buchstäblich den Atem verschlug. Ich rettete gerade noch mein Cappy, bevor es wegflog und stemmte mich gegen den Wind. In der Ausflugsbeschreibung stand gar nicht, dass Facelifting inklusive war. 😛 Da die Sonne gerade noch am Aufgehen war, war es durch den Fahrtwind auch noch kalt - Jacke hatte ich allerdings keine dabei. Langsam wurde das Gesicht taub, ich fror und vor lauter Rauschen im Ohr verstand man nicht mal den Guide... 😕 Das ging ja gut los.

Nach einer nicht enden wollenden Fahrt erreichten wir endlich den Eco-Park, hier war nicht geteert und Speedy musste langsamer fahren. Die Sonne war mittlerweile aufgegangen, es wurde angenehmer. Unser erster Stop war bei einer kleinen Maya-Ruine, von der allerdings nur der oberste Teil freigelegt wurde. Das Gebäude wäre wohl um die 7 m hoch, die Mexikaner befürchten aber, dass es einstürzen würde, wenn alles ausgegraben wird. Also sind nur 2-3 m zu sehen. Anschließend gingen wir über einen Steg zu einer Lagune in der viele Vögel und auch Krokodile leben.

Krokodil haben wir dort leider keines gesehen. Auf dem Rückweg zum Truck entdeckte Mauricio einen relativ großen Leguan, der auf einem Ast am Straßenrand saß und sich sonnte. Natürlich ging sofort eine große Knipserei los. Eine ganz clevere Dame ging mit ihrem Handy immer näher an den Leguan heran. Mauricio sagte mehrmals, dass man nicht so nah hingehen solle, da er schüchtern ist und sonst wegläuft. Aber das gilt ja für alle, nur nicht für diese Dame, die kann ja mit ihrem Handy gaaaanz nah dran, denn sie ist ja die beste Freundin des Leguans und vor ihr läuft er ja bestimmt nicht davon... 😫 Und zack war er natürlich weg. Erschrocken ist sie dann auch noch und hat geschrien. Tja! Nur schade, dass die anderen Leute, die den Abstand gewahrt hatten, dann eben kein Foto mehr machen konnten. Manche könnte man einfach nur...

Auf dem Weg zu unserem Strandaufenthalt war dann doch noch ein "Cocodrilo" zu sehen:

Die werden dort wohl bis zu 4 Meter lang, ganz schön groß. Das war demnach nur ein Kleines.

Wir erreichten unser Stranddomizil und da wir so früh dran waren, waren wir die ersten und einzigen Leute dort. Essen und Getränke waren frei, ebenso die Schnorchelausrüstung und die Liegen. Ich hatte mir eine Liege gesichert und war schneller als ein Paar, das jetzt zwei Liegen hatte, die durch ein ca. 50 cm breites Tischchen getrennt waren. Ich merkte, dass das jetzt Diskussionen auslöste und bot an, die andere Liege zu nehmen, damit ihre Liegen nicht durch so einen megagroßen Tisch getrennt waren. Sie nahmen sehr dankbar an - meine Herren, das sind Probleme... 😬

Der Großteil unserer Gruppe ging schnorcheln, ich schnappte mir Carlos und machte einen Strandspaziergang. Für die nächste dreiviertel Stunde war ich gaaanz alleine - und ich habe es sehr genossen. Apropos Carlos: Wer hat ihn im letzten Beitrag auf einem der Fotos entdeckt? 😉

Ich wanderte bis "ums Eck" in die nächste Bucht, dort wurde es aber felsig am Strand, so dass ich umkehrte. Vorher verewigte ich Carlos aber noch auf einem Foto. Für alle, die ihn im letzten Beitrag nicht entdeckt haben, das ist er:

Wieder an der Strandbar angekommen, ging ich zum Buffet und traf dort den Arzt, der den "Paar-Ship"-Witz zum Besten gab. Da wir uns von einer kurzen Unterhaltung her schon kannten, setzte ich mich mit ihm und noch einem anderen Paar (auch Ärzte) an einen Tisch. War eine lustige Runde und die "Jugend", damit war ich gemeint, wurde unter die Fittiche der Ärzte genommen. Jugend - das musste an dem Facelifting von der Hinfahrt liegen. 😀 Danach spielten wir in dieser Runde noch eine Partie Volleyball, ergänzt durch ein anderes Mädel und unseren Guide Mauricio. Er "drohte", dass wenn er verliert, die Gewinner zu Fuß zurücklaufen müssten. Wir haben ihn dann gewinnen lassen! 😉

Danach ging es noch weiter zu dem Leuchtturm der an der Südspitze der Insel steht. Zuerst gab es eine kleine Tequila Verkostung, anschließend erklimmten wir die 164 Stufen zur Aussichtsplattform. Die Farbe des Meeres war der Wahnsinn! Mauricio hatte uns 25 Minuten Zeit gegeben, also machten wir uns auf den Rückweg. Da kamen uns dann erst noch zwei Frauen aus unserer Gruppe entgegen... Ratet mal, auf wen wir im Truck warten mussten?! Aber Zeitvorgaben gelten halt wieder nicht für alle.

Leider war hier der Ausflug zu Ende und wir fuhren zurück zum Hafen - ein zweites Facelifting inklusive.

Ich machte mich dann noch auf die Suche nach dem Bacardi Solera, den es nur in Mexiko zu kaufen gibt und der einfach bombastisch schmeckt. Ich wurde tatsächlich im Duty-Free-Laden fündig - hab ich mich gefreut! 🙂🙂

Mittlerweile hatte die AIDA Gesellschaft bekommen und es lagen noch vier (!) weitere Schiffe im Hafen. An unserer Pier waren es zwei Ami-Schiffe und das merkte man auch am Publikum, das mir laut lärmend entgegen strömte. Ich war froh, dass ich zur AIDA abbiegen konnte.

Wahnsinn, wie viele Leute da am Hafen für Ausflüge abgefertigt werden können. Mauricio hatte erzählt, dass Cozumel zu 100% vom Tourismus lebt. Es gibt keine Industrie und auch keine Landwirtschaft auf der Insel. Die freuen sich natürlich, wenn fünf Schiffe im Hafen liegen!

Um 19.45 Uhr haben wir wieder abgelegt. Vorher bot sich uns dieser mal etwas andere Sonnenuntergang:

Schön wars! Adios, Mexiko, ich komme wieder!!!

Jamaika - No problem!

Dienstag, 14.02.2017

Hier kommt der nächste Bericht, diesmal mit Fotos! Wenn man auf sie klickt, werden sie vergrößert dargestellt.

Mein erster Landgang war gestern auf Jamaika. Ich war gespannt, was mich erwarten würde. Ich hatte den Ausflug über AIDA gebucht und als wir mit unserer Gruppe den Hafen betraten, war ich darüber auch echt froh. So ein Durcheinander hatte ich auch noch in keinem Hafen erlebt. Gefühlt 100 Busse drängten sich auf einer kleinen Fläche, die Jamaikaner riefen wild durcheinander und rangierten immer wieder, damit ein Bus abfahren konnte. In diesem Gedränge einen geeigneten Ausflug zu finden - wenn man vorher nicht gebucht hatte - schien mir fast unmöglich. 😛

Wir durften dann endlich einsteigen und wurden vom Busfahrer Franky begrüßt. Und dann stieg unsere Reiseleiterin in den Bus ein. Es war ein junges Mädel namens Chantal Krueger, eine Weißhäutige. Als wir losfuhren plapperte sie munter auf Deutsch drauf los, hatte etwas Akzent und tat sich schwer mit den Artikeln, ich meinte aber da schon, ein paar bayerische Brocken rauszuhören. 🙂 Und tatsächlich: Ihre Eltern, zwei Münchner, waren vor 30 Jahren nach Jamaika ausgewandert, sie wurde hier geboren und ist zweisprachig aufgewachsen. Sie hat beide Staatsangehörigkeiten und bezeichnet sich selbst als "Ger-maikanerin". Sie ist jetzt 24 und macht den Job als Reiseleiterin seit 4 Jahren. Im Bus vor uns wäre ihre Mami. 😉 Warum erzähle ich so viel über dieses Mädel? Ihre frische lustige Art riss einfach mit und zauberte wirklich jedem von uns ca. 20 Teilnehmern ein Lächeln ins Gesicht. Sie erzählte zum Beispiel, dass es in der Früh, als sie mit dem Auto von der Hauptstadt zum Hafen kam, "total schiffte". Alle lachten über den Ausdruck. Sie meinte, dass die Leute immer lachen, wenn sie ihre wohl bairischen Worte sagte, aber für sie wäre das ja ganz normal, sie kennt kein anderes Deutsch. Lediglich mit "der/die/das" hatte sie ihre Probleme - es war tatsächlich (fast) nie richtig. 😀 Sie könnte sich einfach nicht vorstellen bzw. merken, warum ein Baum männlich sein sollte. Für sie war es eben "das Baum". Aber das machte ihr Auftreten nur noch sympathischer.

Landschaftlich war auf unserer Fahrt zu den "Green Grottos", ein Höhlensystem, viel grün, viele Bäume und auch gleich viele Berge in Sicht. Rechts begleitete uns die Karibische See. Verarmte Hütten standen neben etwas besseren Häusern, in den Bergen sah man auch vereinzelt Villen stehen. Chantal zeigte uns ein kaputtes Buswartehäuschen. Was da passiert sei? Da wären Autos reingefahren! Viele Straßen auf Jamaika sind erst in der Vergangenheit ausgebessert und geteert worden, jetzt fahren die Einheimischen einfach zu schnell, weil sie die guten Straßen sonst nicht gewöhnt waren. Es passieren wohl täglich viele, zum Teil schlimme Unfälle deswegen... Am Straßenrand weideten wilde Ziegen. Hier schien alles recht sauber, aber Chantal erzählte, dass es ein großes Müllproblem gibt, viel einfach in den Abwasserkanal geschmissen wird, weswegen es immer wieder Überschwemmungen gibt. Da hörte man die deutsche Mentalität ein bisschen raus, aber danach kam gleich: "Aber in Jamaika ist alles "no problem". Dann haben wir eben eine Überschwemmung, das Wasser läuft schon wieder ab!" Sie erzählte auch, dass sie versucht hat, nach Deutschland auszuwandern, ihre Großeltern leben ja noch dort. "Aber wie sie sehen, es hat super geklappt, ich bin wieder hier. 😛 Mir war es zu kalt in Deutschland und ich kam dort mit den starren Systemen und der ganz anderen Mentalität überhaupt nicht klar. Mir fehlte eben genau dieses "No problem". Mobbing gibt es bei uns jamaikanischen Kindern und Jugendlichen nicht. Wir sind hier eher wie eine große Familie. Auch wenn wir feiern, betrinken wir uns nicht so, wie die deutschen Jugendlichen. Glauben Sie mir, es ist anders, ich kann es sagen, ich habe es erlebt - ich kenne beides!" Sie erzählte auch, dass sie an der Uni in Kingston Architektur studiert, das aber furchtbar teuer wäre. Für ein Semester müsste man ca. 2000 Euro bezahlen. Sie arbeitet viel dafür, dass sie sich das leisten kann. Wenn man es sich nicht leisten kann, muss man eben einen Kredit aufnehmen oder ein Semester pausieren. Die USA bietet jamaikanischen Studenten ein Arbeitspropramm für die Semesterferien an. Sie gehen ca. 3 Monate in die USA und können dort Geld verdienen. Um das machen zu dürfen, muss man vorab aber bereits 1000 Dollar bezahlen. Die muss man erstmal wieder reinarbeiten. Chantal hatte das gemacht. Sie hatte drei Jobs gleichzeitig (Burger King, Subway, den dritten hab ich leider vergessen), hat 4 Std die Nacht geschlafen und konnte am Ende gerade mal ein Semester davon bezahlen. 😕

Am Höhleneingang bekamen wir einen Guide zugewiesen - Chantals Lieblingsguide, das merkte man auch gaaar nicht, die beiden kabbelten sich die ganze Zeit - wir durften ein Haarnetz und darüber einen Helm aufsetzen und dann ging es los. Der Eingangsbereich war früher eine Höhlendisco, aber da sich zu viele Jugendliche alkoholisiert in den weitläufigen Gängen verlaufen hatten, wurde die Disco geschlossen. Am Eingang sagte Chantal, dass es in der Höhle auch Schlangen gäbe, mal würde man sie sehen, mal nicht... Keine Angst, sind nicht giftig, man erschrickt halt. Wir hatten "Glück":

Ansonsten war es spannend, durch die Höhlen zu laufen: einem von uns lief eine riesige Kakerlake über den Fuß und über uns fiepten Fledermäuse. Insgesamt haben wir drei Schlangen gesehen. So viele "Viehcher", wie Chantal sie bezeichnete, sind mir in einer Höhle noch nie begegnet...

Anschließend ging es weiter zu den "Dunns River Wasserfällen". Als wir dort ankamen, waren wir nicht die Einzigen. Gefühlt alle Passagiere der AIDA und der MSC, die in der Früh neben uns anlegte, wollten zu den Wasserfällen. 🙁 Das Besondere hier war, dass man von unten vom Meer die Wasserfälle hochklettern kann. Für die Abenteuerlustigen ein Highlight, für die Fotografen, wie mich, ein Alptraum. Ich ging erstmal die Stufen runter an den Strand und dort erstmal weg von den ganzen Massen. Da war es auch richtig ruhig und idyllisch.

Ich setzte mich eine Weile auf einen Felsen und genoss die Ruhe. Etwas weiter hinter mir kam ein typischer jamaikanischer "Rasta-Man", mit der bekannten Mütze und den Rastalocken. Und kurze Zeit später kam mir ein nicht verkennbarer Duft in die Nase. Er drehte sich gerade einen Joint... Wie geil! Kein Klischee, harte Wirklichkeit! Ich habe mich nicht getraut, so offensichtlich ein Foto von ihm zu machen, also bin ich etwas weiter weg gewandert und habe meinen Superzoom benutzt. Ist ganz gut geworden! 🙂

Danach habe ich mich dann doch zu den Wasserfällen aufgemacht. Das wäre wirklich ein Fotomotiv vom Feinsten, aber durch die vielen Leute fast unmöglich, ein schönes Foto zu schießen. Ein paar Mal hat es dann doch geklappt. Hier ist eines davon.

Ganz oft sah es so aus: 

Nach 1,5 Stunden war Treffpunkt am Bus. Eine Familie kam ganze 20 Minuten zu spät - irgendwie hat man immer solche dabei - und sie hatten es nicht mal nötig, sich zu entschuldigen. Vor mir sagte eine Frau, dass sowas normalerweise eine Flasche Sekt kostet, aber auch darauf reagierten sie nicht. 😛

Als wir wieder am Hafen angekommen waren, war ich mal wieder entsetzt, wie viele Leute ohne Trinkgeld für Chantal und den Busfahrer ausgestiegen sind... Und das, obwohl sie echt super war.

Ich bin anschließend noch allein in den Ort "Ocho Rios" reingewandert und habe mich einfach nicht wohl gefühlt. Ich kenne ja doch schon ein bisschen was vom lateinamerikanischen Raum, aber ich glaube, Jamaika wäre kein Urlaubsland für mich. In der halben Stunde wurde mir zweimal Marihuana angeboten, und das Städtchen hatte auch einfach nichts Nettes. Schade... Wir haben ja noch eine Station auf Jamaika nächste Woche, mal sehen, ob sich mein Eindruck dann noch revidiert.

Ein Foto möchte ich euch nicht vorenthalten: Chantal hat ein Foto von ihrem "Papi" gezeigt, der sich seit 30 Jahren die Haare wachsen lässt und ein richtiger Rasta ist. 😀

Pünktlich um 16 Uhr legten wir ab, mit dreimal Hupen und den Liedern - immer wieder schön. Der Kapitän erzählte noch, dass an unserer Pier Szenen des ersten James Bond Filmes gedreht wurden. Wem kommts bekannt vor?

Heute ist wieder ein Seetag und ich werde mich jetzt langsam zum Frühstücken begeben.

AHOI, bis bald! 🙂

Ein kühler Flug und neue Eindrücke

Sonntag, 12.02.2017

Die Condor startete pünktlich um 9.35 Uhr. Ich hatte mir einen Platz am Notausgang reserviert, da ich schon die übelsten schmerzlichen Erfahrungen gemacht habe, wenn zwischen meine Knie und den Sitz des Vordermannes nicht mal mehr ein Blatt Papier gepasst hat. Neben mir saß ein älterer Herr, hinter uns seine Frau plus Enkelchen. Die Beinfreiheit hatte nur einen Nachteil: In diesem Bereich des Flugzeugs war es eiskalt. Ich habe die ganzen elf Stunden nur gefroren, mal mehr mal weniger. Da halfen auch meine Jacke und die Decke nichts. Immer wieder kamen Leute im T-Shirt vorbei und kurzzeitig stellte ich mir die Frage, ob ich krank werde. Als ich aber mal in den hinteren Teil des Flugzeugs bin, um mir was zum Trinken zu holen, erklärten sich die T-Shirts. Da war es wunderbar warm.  Auf dem Rückweg stellte ich fest, dass es ca. 3 Reihen vor meinem Sitzplatz eisig wurde. Für den Rückflug werde ich gerüstet sein.

Was ich auch noch nie auf einem Langstreckenflug hatte: Das Entertainment-Programm, sprich die Spielfilme und Serien, die einem die Zeit verkürzen, hätte man für 8 Euro kaufen müssen. Kostenlos standen nur zwei Spielfilme und eine Folge „Dr. House“ zur Verfügung. Ich versuchte den kostenlosen Zeichentrickfilm und der war auch ganz nett. Danach war mir eh nicht mehr nach TV, so dass ich mir die 8 Euro sparte.

Um 15 Uhr in La Romana angekommen, wurden wir fast schon wie VIPs empfangen. Freundliche Dominikaner leiteten uns mit AIDA-Schildern direkt am Terminal vorbei zu den Bussen, die uns sofort zum Hafen brachten. Nicht mal um das Gepäck mussten wir uns kümmern. Das käme automatisch im Laufe des Nachmittags auf die Kabine. Das nenn ich Service und kannte ich bis jetzt nicht. Sonst hatten wir die Kreuzfahrt nicht pauschal gebucht.

Im Hafen von La Romana, blieb mir erstmal der Mund offenstehen. Ich war das letzte Mal vor genau zehn Jahren hier gewesen. Damals wurden wir in einem aufgestellten Zelt eingecheckt. Jetzt stand da ein richtiger Terminal vor mir, daneben kleine Restaurants und Souvenirläden und eine echt große Halle, über deren Eingang ein „Duty Free“-Schild hing. Da haben die Dominikaner die Profitmöglichkeit erkannt. Seit ca. drei Jahren soll es den Terminal erst geben, wie ich später erfahren habe.

Meine Kabine war schon bezugsfertig, also erstmal frisch gemacht und dann gleich nochmal los in den nahegelegenen Supermarkt, um Wasser zu kaufen. AIDA verlangt für einen Liter Wasser in der Flasche 2,50 Euro…

Gleich außerhalb des Hafens wurde ich nicht nur einmal gefragt, ob ich mit dem Taxi fahren will – irgendwann leg ich mir doch mal so ein „I need no Taxi“-Shirt zu. Ich bevorzugte aber zu laufen und bekam von einem Taxi-Fahrer den Weg gezeigt. Und es fasziniert mich doch immer wieder: 11 Stunden Flug und man ist in einer komplett anderen Welt. Die Dominikaner sitzen immer noch – wie vor zehn Jahren – auf ihren Plastikstühlen vor ihren Häuschen und plauschen. Niemanden stört der Müll, der um sie herumliegt, dafür wird freundlich gegrüßt und gewunken, wenn man des Weges kommt. Vor einem kleinen Restaurant hat sich unter ein paar Bäumen ein Friseur niedergelassen und schnitt gerade einem Kunden die Haare. Die Steckdosen, bzw. die Verlängerungskabel, hingen daneben am Baum. Verrückte Welt!

Mir fiel auf, dass sehr viele Polizisten am Straßenrand standen. Da stellt sich schon die Frage, ob das vorsorglich ist oder ob wirklich so viel passiert ist oder passieren würde…

Vor dem Wasserregal erkennen sich wohl die „gemeinen Kreuzfahrer“, denn ich bin von einem Ehepaar auf Deutsch und mit „Du“ angeredet worden, ob ich den Umrechenkurs vom Dominikanischen Peso zum US-Dollar wüsste. Leider nein. Aber ich zahlte für meine drei 1,5-Liter-Flaschen nicht mal 2 US-Dollar. Der Spaziergang hatte sich also rentiert. Der Chico, der mir an der Kasse die Flaschen in eine Tüte packte, wollte mir diese dann persönlich aufs Schiff bringen. In Sachen „Machismos“ hat sich also nach zehn Jahren auch nichts verändert.

Mit dem Ehepaar vom Wasserregal schlenderte ich plauschend zurück zum Schiff. Die Polizisten, die im Auto an uns vorbeifuhren, grüßten und winkten.

Nach einer erfrischenden Dusche und dem ersten Abendessen an Bord, machten sich um 21 Uhr alle Passagiere auf zur Seenotübung. Man geht mit seiner Schwimmweste zu dem Sammelplatz auf Deck 5, wo man im Notfall in das Rettungsboot steigen muss. Niemand ist von dieser Übung ausgenommen, und man steht da so lange, bis wirklich jeder auf den Listen abgehakt ist. Irgendwer fehlt aber immer – diesmal war es Kabine 4224. Peinlich.

Danach teilte uns der Kapitän mit, dass wir nicht wie geplant um 22 Uhr auslaufen könnten. Das Flugzeug aus Frankfurt musste in Manchester wegen eines technischen Defekts zwischenlanden und wurde dort repariert. Gerade sei der Flieger noch mitten über dem Atlantik. Da ca. 60 Gäste an Bord waren, dazu Crew-Mitglieder und Gast-Künstler wurde beschlossen, auf diese zu warten. Ausgelaufen sind wir letztendlich um 5.30 Uhr morgens und jetzt pflügen wir mit Höchstgeschwindigkeit ca. 19 Knoten (ca. 35 km/h) durch das Wasser, um morgen früh pünktlich in Jamaica zu sein. So erleben wir das erste „richtige“ Auslaufen mit Schiffshorn und Musik erst morgen Abend. Bisschen schade war es schon, dass das gestern nicht geklappt hat, denn es zaubert doch immer Gänsehaut und Urlaubsgefühl.

Meine Nacht war sehr unruhig. Um 3.00 Uhr sollten die Uhren auf 2.00 Uhr zurückgestellt werden, da wir am nächsten Tag in eine neue Zeitzone einfahren würden. Ich machte dies gleich, als ich ins Bett ging, so gegen 23.30 Uhr. Irgendwann schreckte ich auf, weil ich im Gang Leute hörte und sah auf die Uhr: 14.25 Uhr. WAS?! Da ich ja eine Innenkabine habe, machte ich schnell den TV an, um den Kanal mit der Schiffs-Webcam anzuwählen. Puh, es war dunkel draußen. Die blinkenden Lichter verrieten auch, dass wir noch im Hafen waren. Und der von der AIDA eingeblendete Infobalken zeigte 2.25 Uhr. In meiner Müdigkeit hatte ich meinen Wecker wohl nicht auf 22.30 Uhr, sondern auf 10.30 Uhr gestellt. In der Früh musste ich dann aber allerdings feststellen, dass die Uhrzeit trotzdem nicht stimmte und ich nochmal eine Stunde zurückstellen musste. Gut, dass heute ein Seetag ist und ich nicht ein oder zwei Stunden zu früh am Treffpunkt für meinen Ausflug gestanden bin.

Als ich heute Mittag in der Bibliothek saß und in Fahrtrichtung aus dem Fenster schaute, fand neben mir das „Ärztetreffen“ statt. Dazu lädt der Schiffsarzt alle Ärzte an Bord ein, für einen kurzen Austausch. Ich hörte ein wenig zu und der Arzt erzählte, dass auch immer drei Krankenschwestern mit an Bord wären. Und dass es komisch ist, aber dass meistens eine dieser Krankenschwestern mit dem Kapitän verbandelt ist. Worauf einer der Gast-Ärzte meinte: „Da bekommt der Name „Paar-Ship“ ja eine ganz andere Bedeutung!“

In diesem Sinne sende ich euch ein fröhliches AHOI von der Karibischen See!

Reisefieber

Freitag, 10.02.2017

Morgen ist es endlich soweit. Gegen 9.30 Uhr startet mein Flugzeug in Richtung Westen. Ich fliege direkt nach La Romana, Dominikanische Republik. Gegen 16.00 Uhr Ortszeit werden wir landen, danach geht es direkt zum Schiff, der AIDAluna.

Der Koffer ist gepackt (nur 19 kg, ich bin ganz stolz), der letzte Akku für die Digi-Cam lädt noch, Rucksack und Tasche stehen bereit - und Carlos ist auch schon ganz aufgeregt. 😀

Wer ist Carlos? Nun, er ist etwas schüchtern und will sich noch nicht zu erkennen geben, aber im Laufe der Reise werdet ihr ihn kennenlernen.

Jetzt wartet die Wohnung noch auf den letzten Schliff und dann heißt es heute früh ins Bett! 🙂

Ich freu mich sehr und bin schon gespannt, was mich die zwei Wochen erwarten wird - und wie ich mich so schlage, ganz allein in der weiten Welt. 😉😛😎

Bald geht es los

Sonntag, 29.01.2017

Dies ist der erste Eintrag in meinem neuen Blog. In Zukunft werde ich hier über meine Erlebnisse im Ausland berichten.