Reykjavik --> Seglbudir - Auf den Spuren vom Bieber

Montag, 11.07.2022

Tag 4 - Montag, 11.07.2022

Der Wecker läutete um kurz vor 6 Uhr und normalerweise schlüpft Mischi schnell und leise ins Bad. Ich bin ein kleines Morgenmüffelchen und brauch nach dem Aufwachen noch paar Minütchen für mich. 🙈 Heute jedoch: "Beate, ich brauch dich schon! Um 0.00 Uhr hat Icelandair geschrieben, sie bringen die Koffer heute in die neue Unterkunft und wollten die Adresse bestätigt haben." Juhu, also nochmal einen ganzen Tag in den gleichen Klamotten. 🤪 Zumindest kommunizierte Icelandair mit uns.

Um kurz nach 7 Uhr fuhren wir los zum Einkaufen und danach gings auf die Ringstraße Richtung Süden. Irgendwie machte sich erst jetzt das Urlaubsgefühl in uns bemerkbar. Die Anspannung der letzten Tage fiel ab, wir sangen "unser" Lied "An guten Tagen" und freuten uns auf die Sehenswürdigkeiten, die alle an der Strecke zu unserer nächsten Unterkunft lagen.

Der 1. Stopp war der Wasserfall Seljalandsfoss. Das Besondere ist hier, dass man hinter dem Wasserfall entlang gehen kann. Vor drei Jahren war das für uns nicht möglich, was wir sehr bedauerten, da genau an dem Tag dort ein Film gedreht wurde. 

Wir waren natürlich nicht die Einzigen, aber daran müssen wir uns zur Hauptreisezeit wohl gewöhnen. Auf der Fahrt schüttete es kurz vorher noch, aber als wir ausstiegen wars wieder halbwegs trocken. Typisches Islandwetter.

In Reih und Glied stiegen wir die in den Fels eingelassenen Metallstufen nach oben, die uns neben den Wasserfall führten. Der Wind trieb die Gischt genau in unsere Richtung und wir waren im nullkommanix komplett nass. 😆 Gut, dass wir für solche Fälle die Regenjacken dabei hatten - nicht. Achso, die sind ja in den Koffern. 🙄 Es war faszinierend hinter den Wassermassen entlang zu spazieren.

Danach gings weiter zum Skogafoss, dem nächsten Wasserfall. Auf dem Weg dorthin kamen wir am Eyjafjallajökull vorbei. Wer erinnert sich daran, wann und warum der Name weltweit in den Schlagzeilen war?! 😁

Am Skogafoss erklommen wir den Berg, um von der Aussichtsplattform dem Fluss von oben zuzuschauen, wie er sich in die Tiefe stürzt.

Auch von unten ist er sehr schön anzusehen. Da unsere Jacken gerade wieder trocken waren, blieben wir jedoch in "sicherer" Entfernung. 

Als nächstes Stand das Flugzeugwrack von Solheimasandur auf dem Programm. Die Maschine der US Army musste 1973 am Strand notlanden. Der Besatzung ist nichts passiert. Die Army hat die wichtigen Teile mitgenommen und durfte den Rest nach Absprache mit Island liegenlassen. Lange Zeit war das Wrack nur Insidern bekannt, aber nachdem Justin Bieber 2015 einen Videoclip dort drehte, wurde es weltweit berühmt. Von der Ringstraße führt eine ca. 4 km lange Offroadpiste dorthin. Karg, karger, "Steinwüste". Kein Baum, kein Strauch, kein Hügel... Und als wir dort entlang marschierten, ging ein starker Wind mit Böen, die uns teilweise aus dem Gleichgewicht brachten. 😂 Wir hätten auch ein Bus-Shuttle nehmen können, sparten uns aber das Geld. Beim Flugzeug war leider gerade recht viel los, als wir ankamen. Eine Gruppe junger Asiaten dachte wohl, sie hätte den Ort für sich alleine gebucht. 🙄 Posierten ewig und liefen einem danach dann auch noch ständig durchs Bild. Irgendwann fing es zusätzlich zum Wind auch noch an zu Regnen. 😆Als das nächste Shuttle kam, ging ein großer Schwung Leute und das war DIE Chance. Wir waren noch zu fünft, der Regen hatte wieder aufgehört und jeder wollte ein Bild vom Flugzeug in der Landschaft, ohne selbst davor zu posieren und wir achteten aufeinander. So macht fotografieren Spaß! 🙂🙃

Eigentlich wäre noch ein Strand auf dem Programm gestanden, aber da es wieder anfing zu schütten, fuhren wir bis zur Unterkunft durch. Von unseren Koffern hatten wir bis dahin nichts mehr gehört. Als wir in die kleine Straße einbogen, die zu unserem Apartment führte, kam uns ein kleiner weißer Lieferwagen entgegen. Und kurze Zeit später erhielr ich von unserer neuen Gastgeberin folgende Nachricht:

48 Stunden später und es war schon da! Uns fiel ein riesen Stein vom Herzen! 😅