Belize - Mit voller Fahrt!

Freitag, 17.02.2017

Vor Belize stand zum ersten Mal "tendern" auf dem Programm. Da es keine Pier gibt, die für Kreuzfahrtschiffe ausgelegt ist, ankert die AIDA in sicherer Entfernung und man wird mit den sogenannten Tender-Booten an Land gebracht. Da die AIDA wegen dem Korallenriff sehr weit außerhalb ankern musste, kamen Schnellboote von Belize, die uns abholten, da die bordeigenen Tenderboote um einiges langsamer gewesen wären.

Schon beim Treffpunkt zum Ausflug im Theatrium musste ich schlucken.😮 Alles voller Leute. Insgesamt 236 waren für den Ausflug angemeldet. Positiv war, dass wir durch das Crew-Treppenhaus einen eigenen Tenderausgang hatten und somit keine Wartezeit. Warten mussten wir dafür dann an Land, bis die 236 Leute in ca. 8 Gruppen eingeteilt waren. Das war ein Zählen, in 4er-Reihen aufstellen, wieder warten, wieder zählen, wieder diskutieren, wieder zählen - und am Ende hat es doch nicht gepasst. 😛 Nach weiteren Diskussionen hatte dann doch jeder einen Platz im Bus oder Boot. Geplant war eine Flußfahrt mit Mangroven und Tieren und eine Besichtigung der Mayastätte Altun Ha. Vier Gruppen fuhren zuerst mit dem Bus zur Mayastätte und dann zum Essen am Fluss. Die anderen vier zuerst über den Fluss zur Gaststätte und danach zu den Ruinen. Dann tauschten wir einfach Boot mit Bus und umgekehrt. Clever gemacht, so brauchten sie insgesamt nur vier Boote und vier Busse. Ich war zuerst im Boot und da ich als eine der Letzten einstieg waren nur noch Sonnenplätze da. Dafür aber Rand ganz vorne, also mit guter Sicht. Nachdem sich unser Guide Pedro vorgestellt hatte, düsten wir los übers Meer zur Flussmündung. Facelifting hatte ich doch erst gestern. 😉 Nein, Spaß beiseite, so schlimm, wie auf dem Truck war es nicht, aber unser Fahrer gab mächtig Gas. Vor der Flussmündung wurden wir langsamer, der Grund waren die Manatees oder Seekühe, die dort leben. Und wir sahen auch welche. Leider nur die Schnauzen beim Luftholen und sie waren auch gleich wieder verschwunden. Aber irgendwie wars trotzdem toll und entlockten den 40 Leuten aufm Boot ein "Oooooh und AAAAh und DAAAAAA!"

Könnt ihr die Schnauze erkennen? 🙂

Danach gings auf den Fluss. Mangroven, Palmen und die verschiedensten Bäume und Pflanzen säumten den Rand. Dahinter war zu erkennen, dass der Dschungel oder Regenwald mehr oder weniger undurchdringlich war. Unser Bootsmann gab wieder ordentlich Gas und wir pesten den Fluss hinunter, das Boot legte sich in die Kurven, das machte richtig Spaß! 😎

Immer wenn es was zu sehen gab, wurden wir langsamer, stoppten oder fuhren sogar wieder etwas zurück. Und den geübten Blicken der Guides entging nichts. Wir sahen Affen und Leguane, verschiedenste Vögel, Krokodile und Leguane. Eines meiner Lieblingsfotos will ich euch hier zeigen. Es gefällt mir besonders gut vom Zusammenspiel der Grüntöne. Zum Teil kamen wir an Grundstücken am Ufer vorbei. Dieses war besonders schön gepflegt und das gefiel scheinbar auch den Leguanen, die zu Hauf im Gras am Ufer saßen. Auch dieser hier:

Auf der Weiterfahrt entdeckten wir erst noch ein Krokodil und gleichzeitig tauchten Delfine auf. Mein Blick war natürlich bei den zwei Delfinen! 😀 Unser Bootsmann machte kehrt und gab Gas und die Delfine folgten uns, surften quasi in und auf den Wellen, die unser Boot erzeugte und sprangen sogar aus dem Wasser. Sowas hatte ich bis jetzt noch nie gesehen. Es war toll, endlich mal den viel zitierten Spieltrieb der Tiere zu beobachten - sie hätten dem Boot ja nicht folgen müssen. Leider war es jetzt ein Nachteil, dass ich vorne auf dem Boot war, so dass ich zum Teil nur graue Schatten sah - und trotzdem war es toll! Hier eines meiner besten Fotos von den Delfinen.

Dann pesten wir wieder weiter bis zur "Gaststätte", die am Fluss gelegen war. Es gab Hähnchenschenkel mit dem obligatorischen Reis-Bohnen-Mix und ein bisschen Salat. Mir hats geschmeckt.

Nach und nach kamen die Busse an und wir wurden nach Altun Ha gefahren. Natürlich fehlte jemand... Ein junger Mann war Aussagen zufolge in den Bus vor uns gestiegen. War schon schwer, sich an seine Gruppe zu halten. 😛 Der Bus bretterte die Straßen entlang, quietschte und ächzte in den Kurven und man war immer wieder damit beschäftigt, sich auf den Sitzbänken zu halten um nicht unkontrolliert durch die Gegend zu rutschen.

Altun Ha war eine nette Mayastätte, da ich jedoch schon einige in Mexiko gesehen hatte, war es nichts Besonderes. Pedro erzählte, wie sie in den 60ger Jahren entdeckt und ausgegraben wurde, was für eine Bedeutung die einzelnen Gebäude hatten und was die Mayas dort so machten. Danach hatten wir noch Zeit, die Pyramiden zu erklimmen - ich hätte gern noch etwas mehr Zeit gehabt, denn es war furchtbar heiß und schwül und deshalb sehr anstrengend, nach oben zu steigen. Dennoch gönnten Carlos und ich uns eine kurze Auszeit.

Am Ausgang bekam ich zufällig mit, wie Pedro erklärte, woran man einen Mahagonibaum erkennt. Mahagoni war hier ein sehr wertvolles Gut und es wurden Sklaven nach Belize gebracht um dieses abzubauen. Es gibt aber auch einen Baum, der so ähnlich aussieht, dessen Harz aber giftig ist und Hautreizungen verursacht. Man sah immer, wer einen falschen Mahagonibaum fällen wollte. Und hier für alle, damit uns das nicht passiert 😉:

Den echten Mahagonibaum erkennt man an seinen Blättern. Bei einem Blatt sind die beiden Hälften NIE gleich groß. Jeweils ist eine Längshälfte schmäler, als die andere. Bei einem falschen Mahagoni sind beide Hälften gleich breit. Ich finde, das ist etwas, das man wissen sollte. Hihi!

Vom Land selbst habe ich nicht viel mitbekommen. Außerhalb von Belize City kamen wir durch keine größere Ortschaft. Entlang der Straße standen immer wieder Häuser. Mal gepflegt mit Gartenzaun und ebenerdig, andere auf Stelzen. Dann wieder Holzverschläge mit Müll drumherum, dann etwas bessere aus Ziegelsteinen, aber ohne Zaun. Auch viele unfertige Häuser. Pedro erzählte, dass viele Verwandte in den USA haben, und immer wieder wenn Geld kommt, wird dieses in den Hausbau gesteckt. So dauert es aber leider manchmal bis zu 10 Jahren, bis ein Haus fertig war. An manchen sah man aber, dass überhaupt kein Geld mehr kam, denn die Natur eroberte bereits die Bauruine zurück. In erster Linie lebt Belize von der Landwirtschaft, als zweites vom Tourismus, und da hauptsächlich vom Kreuzfahrttourismus. Das begann auch erst vor ca. 20 Jahren. Da Belize noch zum Commonwealth gehört, haben sie Angst, dass sie ihre Bananen und Co nicht mehr so einfach nach Europa exportieren können, wenn die Briten endgültig aus der EU ausgetreten sind. Mittlerweile wachsen hier auch alle zweisprachig mit englisch und spanisch auf, da es vor einiger Zeit viele Flüchtinge aus dem spanischsprachigen Raum gab, die geblieben sind.

Ein Tenderboot brachte uns beim Sonnenuntergang zurück zur beleuchteten AIDA. Sah toll aus!

Beim Abendessen saß ich mit einer netten Gruppe an einem Tisch und wir hatten alle denselben Ausflug gemacht. Für den Brüller sorgte eine der Damen die fragte: "Und wie hieß die Mayastätte gleich nochmal? Alter Hahn?" 😀😀

Heute ist wieder ein Seetag und morgen sind wir auf den Cayman-Inseln. Ich kratze gerade mein Geld zusammen... 😉

AHOI und bis morgen - wegen der Zeitverschiebung leider immer mit ein bisschen Verspätung!