Bergen – Der Kapitän hat immer Recht

Sonntag, 30.07.2017

Um 8.00 Uhr legten wir bei dem bisher schlechtesten Wetter der Reise in Bergen an. Es schiffte, um dem Ganzen Ausdruck zu verleihen. So präsentierte sich Bergen gleich als das, was sie ist: die regenreichste Großstadt Europas mit ca. 250 Regentagen im Jahr.

 

Für 10.00 Uhr kündigte der Kapitän eine Sicherheitsübung der Besatzung an, während dieser die AIDA sich im Hafen einmal drehen würde. So könnte man von 10.00 Uhr bis 11.30 Uhr nicht von Bord. Da uns das Wetter eh nicht behagte beschlossen wir, es gemütlich angehen zu lassen, und verließen erst nach der Übung gegen 12.00 Uhr das Schiff. Es regnete immer noch – und zwar quer. Innerhalb kurzer Zeit waren wir richtig nass und hangelten uns erstmal von einem Souvenir-Shop zum Nächsten. Da wir dabei nicht die Einzigen waren, fühlten wir uns teilweise wie die Ölsardinen…

 

Beim Schlendern über den Fischmarkt fiel uns zum ersten Mal graues bis schwarzes Filet auf, das neben Lachs und Shrimps usw. angeboten wurde. Das Schild bestätigte meine Vermutung: Walfleisch. Den Wal gab es auch als Salami und gegart und frisch zubereitet – die vielen japanischen Touristen kauften ihn auch. An Bord wurde noch durchgesagt, dass man vom Kauf des Walfleisches Abstand nehmen sollte, und dass die Einfuhr von Walfleisch nach Deutschland verboten sei.

 

Es regnete immer noch, als wir trotzdem ein paar Fotos von der typischen Häuserfront von Bergen machten. Geschützt unter dem Schirm, damit die Fotolinse nicht gleich Wassertropfen aufwies. Der Kapitän hatte für den frühen Nachmittag ein paar Sonnenstrahlen vorausgesagt, davon war jedoch weit und breit nichts zu sehen. Wir stellten uns unter, um ein bisschen zu trocknen und hatten schon fast beschlossen, wieder zurück aufs Schiff zu gehen, als es aufhörte zu regnen. Und auf dem Weg zurück zur Häuserfront zeigte sich dann sogar schon ein Fleckchen blauer Himmel. Wir liefen doch nochmal in die Stadt hinein und auf die andere Seite des Hafens. Jetzt schien sogar schon stellenweise die Sonne. Der Kapitän hat also doch immer Recht! Darin sahen wir uns bestätigt.

 

 

Auf dem Rückweg shoppten wir die bereits vorher gesichteten Souvenirs. Ich nahm dieses Mal nur praktische Dinge mit: Ein Geschirrtuch mit eingesticktem Troll, Eisbär und Wikingerschiff, Socken mit Eisbärenmotiv – und dann entdeckten wir noch eine typische Norwegermütze mit Bommeln – die musste auch noch mit.

 

Ein bisschen setzten wir uns noch in die Sonne und beobachteten das bunte Treiben, schauten dem neben uns liegenden Kreuzfahrtschiff bei der Abfahrt zu und kehrten dann doch noch zufrieden mit diesem Tag auf unsere AIDAluna zurück.

 

Nachtrag:

Am Vorabend hatten wir uns im „Rossini“, dem etwas besseren Restaurant auf dem Schiff, ein 11-Gänge-Menü gegönnt – quasi das verschobene Geburtstagsessen, da wir ja am Vortag erst verspätet vom Ausflug zurückkamen. Es war sehr exquisit und wir schlemmten uns von einem Gang zum Nächsten. Als Nachspeise bekam ich dann noch eine persönliche Geburtstagstorte mit Schriftzug, die mir eine ganz liebe Person von Deutschland aus bestellt hatte. Vielen Dank noch mal dafür! ?