Reynisfjara/Vik - Versteinerte Trolle

Samstag, 16.07.2022

Tag 6 - Mittwoch, 13.07.2022

An diesem Tag stand der "Black Sand Beach" (Reynisfjara) auf dem Programm, den wir zwei Tage vorher wegen des schlechten Wetters ausgelassen hatten. Auf dem Weg dorthin machten wir noch einen Abstecher zu der Schlucht Fjaðrárgljúfur (Bitte 3x hintereinander ganz schnell aussprechen 😆). Auch dieser Ort hat durch das Justin Bieber Video an Bekanntheit gewonnen. Bei strahlendem Sonnenschein wanderten wir den befestigten Weg oberhalb der Schlucht entlang. Mal wieder war ich hin und weg, was die Natur so zustande bringt. 

Dann gings ca 1,5 Stunden quasi wieder zurück nach Vik, einem kleinen Fischerort, an dem der Black Sand Beach gelegen ist. Kleines Wahrzeichen ist das Kirchlein, das über dem Ort wacht.

Natürlich waren wir nicht die einzigen Touris, denn der Strand zählt zu den Hotspots im Süden - aber zurecht! Von National Geographic wurde der Strand 1991 unter die Top 10 der nicht-tropischen Strände gewählt, die man auf der Welt besuchen kann. Gleich am Zugang zum Strand wird man mehrfach vor den sogenannten Sneakerwellen gewarnt. Diese können sogar völlig unerwartet an ruhigen Tagen auftauchen. Da es keine großen Landmassen zwischen der Antarktis und den Stränden von Reynisfjara gibt bedeutet das, dass die Wellen eine riesige Strecke zurücklegen und sich entsprechend aufbauen können. Deshalb sollte man dem Meer niemals den Rücken zuwenden und einen Sicherheitsabstand einhalten. Leider sind hier schon einige Menschen ums Leben gekommen, weil sie von einer Welle erfasst und aufs offene Meer gezogen wurden. Es gibt natürlich immer ein paar Leute, die ihr Glück herausfordern müssen und barfuß im Wasser entlang waten... 🙄

Wir liefen mit genügend Abstand bis zum Ende des Strandes, an dem die Felsen im Wasser stehen, die auch Reynisdrangar genannt werden. Lt. einer isländischen Sage waren dies Trolle, die versucht hatten, Schiffe vom Meer ans Land zu ziehen. Sie gingen jedoch zu spät in der Nacht hinaus und die Dämmerung verwandelte sie in festen Stein.

Dort setzten wir uns auf einen sonnengewärmten Felsen und ließen uns von den steten Wellen, die mal größer und mal kleiner an den Strand rollten, hypnotisieren. Wunderschön! Erst als der Wind stärker wurde und unangenehm an den Jacken zerrte, marschierten wir zurück zum Auto.