Berichte von 02/2017

Eine Kreuzfahrt die ist lustig, eine Kreuzfahrt die ist schรถn!

Freitag, 24.02.2017

Auf der AIDAluna finden ca. 2000 Passagiere Platz, die Crew liegt irgendwo bei 800 Leuten - bitte nicht auf die genauen Zahlen festnageln, sollen nur einen ungefähren Überblick verschaffen.

Wo viele Menschen auf einem Haufen sind, wird natürlich auch gemenschelt und es passieren auch so einige lustige/kuriose/ärgerliche/usw. Dinge. Ein paar möchte ich euch noch erzählen.

Fangen wir mal mit der Seenotübung an, mit der ja auch die Reise beginnt. Der Kapitän macht einige Zeit davor eine Durchsage, wie das alles ablaufen wird, dass zuerst der Crew-Alarm kommt und bei welchem Signal dann die Passagiere zu ihren Sammelplätzen kommen sollen. Diese Durchsage erfolgt auch auf den Kabinen - sogar im Bad ist ein Lautsprecher - man kann es eigentlich nicht versäumen. Außer natürlich es interessiert einen nicht und man hört nicht zu. Ich war vor der letzten Übung in netter Gesellschaft noch im Restaurant gesessen, als der Crew-Alarm losging. Also übers Treppenhaus gleich runter in die Kabine, Schwimmweste anlegen (man soll mit angelegter Weste zum Sammelpunkt kommen) und auf "unseren" Alarm warten. Als ich runter zu meiner Kabine bin, kamen mir schon Passagiere mit Rettungsweste entgegen. Wer zuhören und lesen kann ist meistens klar im Vorteil. ๐Ÿ˜›

Man sammelt sich also auf Deck 5 an seinem Platz, der mit einem großen Buchstaben gekennzeichnet ist. Man findet diesen auf der Rettungsweste, auf der Bordkarte und auch an der Kabinentür. Ich hatte bei dieser Reise das X. Während man eintrifft, werden die "vorbeilaufenden" Kabinennummern schon von der Crew auf ihrer Liste markiert, am Schluss muss JEDER anwesend sein - Passagiere und Crew. Die, die von der Crew noch nicht markiert wurden, werden vom zuständigen Offizier aufgerufen und man soll mit "Hier" oder "Ja" antworten. Der Offizier fängt also an, die Kabinennummern und den Nachnamen vorzulesen - das interessiert aber nicht viele und es wird weitergeratscht. Nicht mal für 5 Minuten können manche die Klappe halten. ๐Ÿ˜ฌ Es wurde dann vorgelesen: "Kabine 5324, zwei mal Vogel". Die Antwort einer Frau: "Hier, und zwar 4x Vogel!" Wahrscheinlich haben sie zwei Kinder in einer eigenen Kabine. Um sie herum startete ein riesengroßes Gelächter und eine klatschten sogar Beifall... Ich frage mich bis heute, was daran lustig war, wahrscheinlich hat sich das die Dame auch gefragt. Gott sei Dank ist die Ausprägung des Humors unterschiedlich und man muss nicht alles verstehen... ๐Ÿ˜‰ Ein anderer Spaßvogel hat anstatt einem "Hier" in seine Pfeife geblasen, die an der Rettungsweste befestigt ist. Auch das fanden einige lustig - es lachten tatsächlich welche. ๐Ÿ˜ฎ  Während ich mich umschaute, entdeckte ich einen Jungen, ca. 13 Jahre, der die Schnur, an der die Pfeife hängt, als Zahnseide benutzte, eine ältere Dame musste das Signallicht an der Weste ausprobieren, es blinkte und sie konnte es nicht mehr ausschalten, eine andere spielte Solitär auf dem Handy - ja, doch, es ist schon schwierig, einfach mal 15 Minuten an einem Platz zu stehen und einfach zuzuhören.

Wenn alle Passagiere an ihren Sammelplätzen stehen - und es fehlt wirklich immer jemand - kommen noch zwei Durchsagen, nämlich auf Englisch und auf Deutsch. Dabei wird nochmal erklärt, wie man sich beim Notfall zu verhalten hat. Worüber ich dieses Mal auch schmunzeln musste ist, dass in der Durchsage erklärt wird, wie man die Rettungsweste anlegt und die Crew das vorne auch vormacht. Das ist etwas sinnlos, denn man soll ja bereits mit angelegter Weste zum Treffpunkt kommen, jeder musste sich mit dem Anlegen der Weste also schon auseinander setzen. ๐Ÿ˜‰

Sooo, ganz zum Schluss spricht dann nochmal der Kapitän und beendet die Übung so in etwa mit den Worten "Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!" Und was im Flugzeug das "KLACK KLACK KLACK" der Sitzgurte ist, sobald es steht, ist nach der Seenotübung das "RATSCH RATSCH RATSCH" der Schwimmwesten-Klettverschlüsse. Nicht alle, aber ziemlich viele müssen in dem Gedränge, wie gesagt, es stehen ca. 2000 Leute auf Deck 5, umständlich ihre Westen ausziehen, und die sind nicht gerade handlich. Da bekommt man dann schonmal vom Vordermann die Weste ins Gesicht oder die Seite gerammt. Danach hängt der lange Gurt am Boden und wird mitgeschliffen, denn die Weste muss erst zusammengelegt werden - natürlich im Gehen. Da steigen dann andere auf den Gurt oder verheddern sich... Leute, wieso kann man die Weste nicht noch 3 Minuten anbehalten, bis man wieder auf seiner Kabine ist?! Darauf wird eigentlich auch von der Crew hingewiesen, aber entweder man hat nicht zugehört oder es interessiert schlichtweg nicht. So viel zur Seenotübung.

Etwas sehr Lustiges ist bei "Alex`Prime Time" passiert. Alex ist die Event Managerin an Bord und hat fast jeden Abend ihre eigene Show. Dort werden die Highlights des Tages zusammengefasst, ein Künstler tritt auf und man kann Sachpreise gewinnen. Alex setzt sich neben einen Mann ins Publikum und stellt ihm eine Quizfrage. Er konnte sie richtig beantworten und hatte einen Gutschein gewonnen. Alex fragt so: "Wen nimmst du mit, wer ist das neben dir?" Und er schaut nach rechts und zögert und sagt dann so: "Meine.... äh.... Frau!" Lautes Gelächter aus dem Publikum, Alex ist kurzzeitig das Gesicht runtergefallen und sie wiederholte: "Deine.... äh.... Frau?" Und die Dame neben ihm wirkte nicht mal empört, war also wohl tatsächlich nicht seine Frau. ๐Ÿ˜€ Das war so eine Situationskomik, herrlich. Klar, dass er nicht "meine Geliebte" sagen wollte, aber das hatte er eindeutig im Kopf. Alex konnte es natürlich nicht lassen, während ihrer Moderation immer wieder zu fragen, wie es der "Äh....Frau" geht. Sehr lustig!

Und dann noch etwas echt "gruseliges", was mich betrifft. Seit Beginn der Reise, habe ich nachts um kurz nach 2 auf die Uhr geschaut. Egal, wann ich ins Bett gegangen bin. Wir mussten auf der Reise 4x die Uhr umstellen. Jeweils zweimal eine Stunde nach vorne und das dann wieder zurück. Trotz der Zeitumstellung schaute ich um kurz nach 2 auf die Uhr. Es war schon so weit, dass ich aufgewacht bin und mir dachte: "Es ist bestimmt kurz nach 2" und Tatsache! Fragte mich schon, was es mir sagen soll oder warum das so wäre. So, und vorletzte Nacht wachte ich auf, weil ein lauter Piepton aus dem Lautsprecher in der Kabine kam und danach die Worte so in etwa: "Crew Alarm, Crew Alarm, Fire on Deck 1!" Das war so laut und hat mich dermaßen erschreckt, dass ich senkrecht im Bett saß! Und dann wurde mir bewusst, was gerade eben durchgesagt wurde und mir schlug das Herz bis zum Hals. Feuer an Bord?! ๐Ÿ˜ฎ Ich sah auf die Uhr: Es war kurz nach 2! ๐Ÿ˜ฎ๐Ÿ˜ฎ War ich deswegen jede Nacht um diese Zeit aufgewacht, weil mir mein Unterbewusstsein sagen wollte, dass ich um diese Uhrzeit auf der Reise noch hellwach sein müsste?! Diese Gedanken schossen mir durch den Kopf und ich überlegte, was ich anziehen würde und was ich noch mitnehmen würde, wenn jetzt tatsächlich der Passagieralarm folgen würde. Puh, das war in dem Moment echt heftig. Und wenn auch so viele Leute immer über diese Seenotübung schimpfen: In diesem Moment war ich froh, dass ich genau gewusst hätte, wohin ich zu meinem Treffpunkt hätte gehen müssen. Bange 15 Minuten später kam eine Durchsage vom Kapitän: "Die Feuermelder haben angeschlagen, es gibt ein deffektes Heißwasserrohr auf Deck 1 in der Wäscherei - es besteht aber keine Gefahr für das Schiff! Der Schaden wird sofort repariert, ich wünsche Ihnen weiterhin eine gute Nacht!" Puh! Von mir fiel ein ganzer Felsbrocken ab, an schlafen war aber erstmal nicht zu denken. Gerade fällt mir auf, dass ich heute Nacht nicht um 2 auf die Uhr geschaut habe... Wahrscheinlich ist der Fluch jetzt gebannt. ๐Ÿ˜› Beim Abendessen wurde erzählt, dass der Crew Alarm wohl aus Versehen auf die Passagierkabinen geschalten war. Eigentlich hätten wir davon gar nichts mitbekommen sollen... Und der Kapitän erzählte in der "Fragestunde", dass er auch geschlafen hat und beim Alarm im Schlafanzug auf die Brücke geeilt ist. Er war dann wohl auch im Schlafanzug, als er die Durchsage gemacht hat. Ein amüsantes Kopfkino - sonst sieht man ihn ja immer nur in Uniform! ๐Ÿ˜€

So, das wars jetzt aber wirklich für diese Reise von mir!

Ich freue mich, wenn ich euch meine Beiträge gefallen haben, und ich bedanke mich bei meinen fleißigen Lesern und euer Feedback!

AHOI!

St. Kitts - Der Absch(l)uss

Freitag, 24.02.2017

Pünktlich machten wir in der Früh in St. Kitts fest. Ich war etwas knapp aufgestanden, frühstückte eben ein bisschen schneller, und eilte zum Treffpunkt in die AIDA-Bar. Heute freute ich mich auch sehr auf den Ausflug. Wir sollten eine karibische Malerin besuchen und hätten anschließend selbst 1,5 Std Zeit unser eigenes kleines Kunstwerk mit Naturmaterialien zu gestalten - zum Beispiel aus Sand, Treibholz und Perlmutt.

Wir waren nur zu sechst, eine nette kleine Gruppe, bestehend aus einem älteren Ehepaar, zwei befreundeten Mädels, einer älteren Dame - die saß schon bei der Walfahrt neben mir (man begegnet sich wirklich immer zweimal im Leben) - und mir. Zuerst mussten wir im Hafen ewig auf den Taxifahrer warten. Die karibischen "Two minutes" wuchsen sich zu ca. 30 Minuten aus. Aber immer noch gutgelaunt stiegen wir dann zu Alston ins Taxi. Er war von der Agentur, die diesen Ausflug durchführte und wir waren ohne AIDA-Guide unterwegs, die wurden bei den größeren Gruppen gebraucht. Alston bot uns zuerst eine kleine Stadtrundfahrt und seine Erklärungen zeugten von großen Orts- und Geschichtskenntnissen: "Here you see the "National Bank", here is "Subway", there ist the "Hotel Beach"..." Keine Erzählungen über die Insel oder über die Einwohner. Wir fuhren dann noch etwas an der Küste entlang, wenn er wo abbog sagte er, dass wir jetzt in den Süden fahren oder dann eben wieder in den Westen. Ahaaaa! ๐Ÿ˜› An einem Aussichtspunkt stoppten wir, der war wirklich sehr schön. Von dort konnte man links den Atlantik und rechts die Karibische See sehen.

Die nächste Station war in einer Töpferei. Die ca. Mittfünzigerin war gut drauf und zeigte uns ein bisschen über die verschiedenen Möglichkeiten des Töpferns - mit karibischer Kunst hatte das allerdings nicht viel zu tun. Aber noch machten wir uns keine großen Gedanken und wurden danach von Alston wieder in die Stadt gefahren. Wir standen im Stau und er "warf" uns vor einem Glasgeschäft quasi aus dem Bus und meinte, dass er hier nicht parken könnte und eben um den Block fahren würde. Wir hätten ca. 10 Minuten Zeit. Etwas ratlos liefen wir die Treppe zu dem Geschäft im 1. Stock. Die Dame dort wusste gar nicht, wer wir waren und erzählte dann in zwei Sätzen, dass sie hier Glasscherben auf Ton kleben und das brennen. Sie zeigte uns den Ofen und ihre fertigen Produkte. Langsam kamen wir uns vor, wie bei einer Kaffeefahrt. ๐Ÿ˜ซ Wir warteten etwas länger auf unseren Fahrer, und wussten dann auch warum: der hatte sich noch ein MIttagessen geholt - der Duft lag im Auto in der Luft. ๐Ÿ˜‰ Sollten wir deshalb in diesen Glasladen? Wir hätten alle lieber im Auto gewartet, denn dieser Besuch war ein Witz.

Dann gings weiter aus der Stadt hinaus und einen Berg hinauf zu einer sehr schön gepflegten Anlage. Hier stand was von "Creativ Art" und etwas von einem Restaurant - hier durften wir also endlich kreativ werden. Über den Nicht-Besuch bei der Malerin schauten wir mal hinweg, bzw. vermuteten wir, dass die ja vielleicht hier wäre. Wir wurden zu einer kleinen Werkstatt geführt, die überdacht aber offen war. Dort lagen schon ein paar Muscheln und Ohrringe und wir spaßten noch über die Muscheln, was man wohl mit denen machen könnte. Ich meinte, dass ich mir das nicht an die Wand hängen würde, vielleicht noch an den Christbaum. ๐Ÿ˜› Wir warteten wieder - aber das waren wir an diesem Tag ja schon gewohnt - und dann kam ein junges Mädel aus der Küche, die für uns zuständig war. Sie erkärte uns, dass wir jetzt entweder eine Schleife und eine Perle auf diese Muscheln kleben könnten oder uns Ohrringe selbst zusammenstellen könnten. Das sollte der Kreativworkshop sein?! ๐Ÿ˜ฎ Wir waren alle dermaßen perplex, dass wir gar nichts sagten, sondern sie nur anstarrten. Vorsichtig fragte sie deshalb: "Do you speak english? Do you understand me?" Wortlos nickten wir und dann hätte ich mich ja schon wegwerfen können vor lachen. Der gespielte Witz! Und dazu hatten wir nun 1,5 Stunden Zeit?! Drei von uns begannen also die Schleife auf eine Muschel zu kleben, eine wollte gar nichts machen und Sarah und ich entschieden uns für die Ohrringe, da konnten wir wenigstens noch selbst eintscheiden, wie die aussehen sollten. Perlen usw. waren massenweise vorhanden. Wer mich besser kennt: Ich habe nicht einmal Löcher in den Ohren - aber was tut man nicht alles! ๐Ÿ˜€๐Ÿ˜€ Ich werde sie wohl verschenken, finde nämlich, dass sie ganz hübsch geworden sind, vielleicht gefallen sie ja jemandem. Damit ihr euch ein bessere Bild machen könnt: Hier sind die Muscheln mit der Schleife und der Perle.

Man musste sich schon anstrengen, dass man das in 1,5 Std hinbekommt! ๐Ÿ˜›

Christiane, die anfangs gar nichts von beidem machen wollte fand in einem Eimer ein Stück Treibholz, interessant geformt, und hat gefragt, ob sie da denn eine Muschel draufkleben dürfte. Das wäre ihr lieber, als die anderen beiden Sachen. Hmmmmm, das könnte das Mädel jetzt nicht selbst entscheiden, sie muss erst fragen. Und weg war sie - und nicht mehr gesehen.

Mittlerweile etwas verärgert und verar....t vorkommend sind wir zum Essen gegangen. Mal davon abgesehen, dass das Wasser nach Chlor geschmeckt hat, war das Essen echt lecker. Irgendwann kam auch das Mädel mit dem Treibholz wieder an und sagte, dass Christiane es für 15 Dollar haben könnte. WAS?! ๐Ÿ˜ข Langsam war echt ein Höhepunkt erreicht...

Unser Taxifahrer war verschwunden, wir sollten ihn anrufen, wenn wir zurückfahren wollten. Wir meldeten uns also bei der Bedienung, die wusste jedoch nicht Bescheid und hatte auch erstmal keine Nummer. Irgendwann kam sie wieder und sagte, dass er unterwegs sei. Die karibische Zeit trat wieder in Kraft und nach sage und schreibe 30 Minuten tauchte er auf. Er fragte uns, ob es uns denn gefallen hätte. Wir sagten ehrlich, aber nicht böse, dass die Location wunderschön sei, aber das Kreative nicht gut war. Er reagierte pampig und sauer und warf uns etwas wie "Das kann halt nicht jedem gefallen!" hin, setzte sich hinter sein Lenkrad und fuhr uns einen Tick zu schnell, so dass es uns teilweise zusammenstauchte, zurück zum Schiff. Tja, so hatte er sich sein Trinkgeld verspielt.

Auf dem Schiff marschierten wir schnurstracks zum Ausflugsschalter, um ein Feedback zu hinterlassen, dass die Tour nicht dem entsprach, was AIDA vorgestellt hatte, und wir etwas angesäuert wären. Die entschuldigten sich natürlich, nahmen das Ganze in einen Feedbackbogen auf und versprachen, das mit der Agentur zu klären. Auf die Frage, was wir denn jetzt erwarten würden, sagten wir "Preisnachlass". 65 Euro war diese Tour nicht wert!

Heute lag ein Brief in meiner Kabine, dass sie uns 50% des Preises erstatten und unserem Bordkonto gutschreiben. Das ist okay für mich!

Leider war es der letzte Landgang von meiner Reise, also ein nicht ganz so schöner Abschluss. Aber die Ausflüge davor, die allesamt super waren, entschädigt schon!

Heute nochmal ein Seetag, morgen muss ich um 9.00 Uhr die Kabine verlassen und kann im Hafen gleich mein Gepäck für das Flugzeug einchecken. Mein Transfer geht um 14.00 Uhr, also noch genug Zeit um meinen Aufenthalt an Bord gemütlich ausklingen zu lassen.

Fazit: Meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt, ich habe die Zeit allein mit mir sehr genossen (sorry Carlos, du warst natürlich ein fabelhafter Begleiter ๐Ÿ˜‰), ich habe liebe Leute kennengelernt, durch ein paar Workshops an Bord einiges für mich mitgenommen - AIDA, ich komme wieder! ๐Ÿ™‚ Und vielleicht auch irgendwann wieder alleine!

Ein letztes AHOI von mitten auf Meer!

P.S. Ein Beitrag folgt noch. Es menschelt ja auch sehr an Bord oder unterwegs - ein paar Anekdoten zum Schmunzeln werde ich noch zusammenschreiben! ๐Ÿ˜Ž

Sint Maarten - Voll abgehoben!

Mittwoch, 22.02.2017

Meine zweite Schwäche, neben den Walen, sind Flugzeuge. (Ein bisschen sehen sie sich ja sogar ähnlich! ๐Ÿ˜‰๐Ÿ˜›) Ich könnte stundenlang beim Starten und Landen zuschauen oder im Urlaub, wenn man die Einflugschneise sieht, abends die blinkenden Lichter verfolgen. Ich glaube, das kann man nicht erklären - ich kanns zumindest nicht. Es fasziniert mich einfach!

So musste es sein, dass ich auf der Karibikinsel Sint Maarten zu DEM Flugzeug-Hotspot gefahren bin, der zu den weltweit Besten zählt: Der Maho-Beach. Die Start- und Landebahn ist direkt an einem öffentlichen Strand. Und wenn ich "direkt" schreibe, meine ich auch "direkt": Nur durch eine kleine Straße getrennt.

Ich war dort an dem kleinen Strandabschnitt natürlich nicht alleine, aber das tat dem Vergnügen keinen Abbruch. Ich habe dort sogar ein Paar getroffen, mit denen ich letztens beim Abendessen war und wir haben die ersten Flugzeuge gemeinsam bestaunt.

Auch ein kurzer Regenschauer konnte uns nicht vertreiben, denn es sprach sich bereits herum, dass um 14.45 Uhr die größte Maschine des Tages landen sollte, die Air France. Leider schau ich mir die Flugzeuge nur gerne an, was für ein Typ es ist, ob Boeing oder Airbus, kann ich leider nicht unterscheiden.๐Ÿ˜›

Die Leute jubelten am Strand schon, als sie von weitem wie aus dem Nichts plötzlich auftauchte. Erst ganz klein, man könnte sie für ein Insekt halten, dann immer größer und größer und lauter und lauter und dann ist sie auch schon vorbei, mit einem Affenzahn. Ein bisschen anders wird einem schon, wenn dieses Monstrum auf einen zufliegt - so direkt. Seht selbst!

Nach und nach sind die ankommenden Maschinen auch wieder abgeflogen. Zwei sind in unsere Richtung gestartet und zwei von uns weg, das heißt, dass die Turbinen beim Antrieb natürlich Richtung Strand zeigen. Die Piloten haben beim Wenden noch nett aus dem Cockpit gewunken, bevor sie die Leute ins Meer geblasen haben. Ich stand abseits der Düsen und beobachtete das Spektakel. Ein paar Verrückte mussten natürlich direkt am Zaun stehen und sich dort festhalten.๐Ÿ˜ฎ Nicht auszudenken, wenn sich die nicht festhalten können, dann werden sie an die Betonabgrenzungen geschleudert. Gott sei Dank ist alles gut gegangen, zumindest, solange ich dort war. Um noch einen besseren Eindruck vom Strand und den Flugzeugen zu bekommen hier das nächste Foto. Trari Trara, die Post ist da!

Danach gings mit dem Taxi wieder zurück zum Hafen. Dort waren wir am heutigen Tag nicht alleine. Außer uns waren noch fünf weitere Schiffe an der Pier. Unter anderem auch die "Harmony of the Seas", das aktuell größte Kreuzfahrtschiff der Welt. Es ist nochmal um 1/3 größer als die AIDA. Ca 5000 Passagiere haben Platz und ca. 3000 Menschen Besatzung. Somit schwimmt da mit 8000 Leuten an Bord schon eine kleine Stadt auf den Meeren. Vorgestern war der Kapitän zu Gast in der Abendshow und er hat erzählt, dass der Trend zu immer größeren Schiffen geht. Auch bei der AIDA. Der Grund liegt darin, dass je größer die Schiffe sind, desto niedriger die Preise für die Kabinen werden. Wenn du also als Anbieter diesen Trend nicht mitgehst, wirst du mit der Zeit zwangsläufig teurer, als die anderen, und wirst Reisewillige verlieren. Bald wird es wohl Schiffe für 6000 Passagiere geben. Dabei waren z. B. auch die AIDA Kapitäne nicht Feuer und Flamme, als sie gefragt wurden, wer denn auf die AIDAprima wollen würde, das aktuell größte Schiff der AIDA Flotte. Unser Kapitän begründete das damit, dass du mehr Arbeit und Probleme hast, je mehr Leute auf dem Schiff sind. Und der Kapitän wird in fast alle Entscheidungen mit eingebunden, die an Bord getroffen werden müssen. 

Auf den Bilder seht ihr links die "Harmony of the Seas", rechts daneben ein Schiff von Tui, das aber auch noch größer war, als die AIDAluna. Beide liegen ganz vorne an der Pier, so kann man den Größenunterschied deutlich erkennen. Auch vor uns war ein etwas größeres Schiff, wie man auf dem rechten Foto sehen kann. Das blaue Schiff im rechten Bild links ist wie gesagt auch nochmal größer, als die AIDA.

So, mein Magen knurrt und schreit nach dem Abendessen!

AHOI!

 

Samanรก - Ein groรŸer Wunsch wurde erfรผllt

Mittwoch, 22.02.2017

Dass ich diese Reise nur wegen diesem Ort mache, ist übertrieben, aber dass er mit bei der Route dabei ist, spielte schon eine Rolle, um mich für diese zu entscheiden - Samaná, die Halbinsel der Dominikanischen Republik, im Norden der Insel gelegen. Dort sind um diese Jahreszeit die Buckelwale zuhause, die sich dort paaren, ihre Jungen bekommen und sie eine Weile groß ziehen. Bis jetzt war ich immer zu spät an den Orten, an denen die Wale sich aufhielten. Sehr oft erhielt ich auf meine Frage "Kann man Wale sehen?" die Antwort "Nein, die sind gerade weitergezogen!". Doch nach meiner Recherche im Internet war klar, im Februar sind sie auf alle Fälle in der Bucht. ๐Ÿ™‚๐Ÿ™‚๐Ÿ™‚

Ich beschloss heute extra früh aufzustehen, um mir den Sonnenaufgang anzuschauen. Erst war ich enttäuscht, dicke dunkle Wolken hingen tief überm Meer und es tröpfelte ein wenig. Also setzte ich mich erstmal ins Restaurant und fing an zu frühstücken. Und dann zeigte sich doch noch ein nicht zu verachtender Sonnenaufgang!

Da der Treffpunkt für meine Walfahrt erst um 9.30 Uhr war, hatte ich genug Zeit zum Rucksack packen, Sonnencreme - und für die Vorfreude! ๐Ÿ˜Ž

Im Theatrium waren schon einige Leute versammelt, die sich für die Tour angemeldet hatten und der heutige Scout erklärte den Ablauf. Und er wies deutlich darauf hin, dass wir mit einem kleinen Boot unterwegs sind, des heftig schaukeln wird und wer nicht seefest ist, könnte gleich bei der Anmeldung eine Tablette bekommen. Ich saß noch auf der Bank, wollte mich nicht in der ewig langen Reihe anstellen und beobachtete das Schauspiel. Fast jeder wollte so eine Tablette haben. ๐Ÿ˜ซ Ich bin mir ziemlich sicher, hätte der Scout das nicht so gesagt, hätte keiner Angst gehabt, dass ihm schlecht wird und dann wäre wahrscheinlich auch niemandem schlecht geworden. Ich habe auf dieser Reise ja schonmal eine Bootsfahrt gemacht, da wurde das nicht so gruselig angekündigt, da fragte auch keiner nach einer Tablette. Aber so wirkte die Seekrankheit schon ansteckend, bevor sie überhaupt ausbrechen konnte und ich bin mir sicher, dass Viele einfach eine Tablette nahmen, weil der Vordermann auch eine schluckte. Andererseits musste ich schmunzeln, weil die Leute eine Kreuzfahrt machen, eine Bootsfahrt zum Wale beobachten buchen und dann aber meinen, nicht seefest zu sein. *einen Tränen-lach-Smiley gibt es leider nicht*

Wir wurden von der Dominikanischen Agentur direkt vom Schiff abgeholt, mussten also nicht erst an Land tendern - die AIDA lag wieder auf Reede, sprich Samaná hat keine Pier für ein Kreuzfahrtschiff. Leider waren schon alle Außenplätze belegt, so dass ich in zweiter Reihe Platz nehmen musste. Unser Guide Elvis erklärte in putzigem Deutsch, dass die Wale nur mit dem Auge gesucht werden, also kein Sonar an Bord ist und wenn sie gefunden sind, dürfen sich immer nur drei Boote den Walen nähern. Die anderen Boote müssen weiter weg warten. Er erzählte, dass wir eine Mutter mit ihrem Kalb suchen, da die an der Oberfläche bleiben, da das Kalb noch nicht so lange den Atem anhalten kann. Die Männchen könnten mit einmal atmen ca. 30-40 Minuten unter Wasser bleiben, da würde man dann nicht viel sehen. Manchmal würde man die Wale aber auch aus dem Wasser springen sehen. Entweder sie tun das, um ihre Haut zu reinigen und von Bakterien und "Mitessern" zu befreien. Die Männchen würden aber auch nach einer erfolgreichen Paarung glücklich und zufrieden aus dem Wasser springen - oder, wenn sie gegen einen Rivalen verloren haben, aus Frust. Sie schlagen dann auch mit den Flossen und der Fluke auf das Wasser und sind sauer.

Unser Boot nahm Kurs auf eine Gruppe Boote, natürlich waren es schon drei, also mussten wir warten. Ich war echt überrascht, dass das so genau eingehalten wurde. Drei Boote bei den Walen, und drei, die langsam hinterherfuhren und warteten. Elvis erlaubte es, dass sich ca. 10 Leute vorne am Katamaran an die Reling setzten - da war ich schnell und hatte endlich meinen "Fensterplatz". ๐Ÿ˜‰ Der Wind ging, es fing an zu regnen, das Boot schaukelte - hurra - und ich dachte nur an die Wale. Von weitem hatten wir sie dann schon kurz gesehen und nach einer gefühlten Ewigkeit drehte endlich ein Boot ab und wir konnten nachrücken. Es war eine "Mama" mit ihrem Kalb, die da gemütlich vor sich hin schwammen. Das Kalb tauchte öfter auf und zeigte seinen kleinen Buckel. Und wenn die Mutter hochkam, war das gleich ein ganz anderes Bild - Wahnsinn, war die groß! Allein vom Buckel waren bestimmt 4 - 5 Meter zu sehen, und dann fehlten ja noch Kopf und Schwanz. Beeindruckend! Man sah auch immer wieder den Blas und hörte sie atmen.

Der Katamaran wendete dann, so dass die Leute auf der anderen Seite auch gut schauen konnten. Das war für mich von der Sicht her schlechter, so dass ich aufstand, mich an der Reling festhielt und quasi mit den Wellen ritt. Hui, hat das geschaukelt, aber war sehr lustig - meine Fotos auch. Mal der Hinterkopf meines Vordermannes, dann die Reling, auch Himmel war mal dabei und gar kein Meer zu sehen. ๐Ÿ˜€

Wir verließen die beiden, damit das nächste Boot nachrücken konnte und fuhren zu einer anderen Bootsgruppe, die etwas weiter entfernt waren. Ich war selig, wenn ich mir auch noch wünschte, dass doch ein Wal aus dem Wasser springen würde - ein fröhliches, gut gelauntes Männchen zum Beispiel. ๐Ÿ˜‰ Und wie wir so an die Bootsgruppe heranfuhren, rief Elvis plötzlich, dass dort ein Jungtier wäre, das spielt und übermütig ist. Und von ziemlich weit weg sahen wir, wie es mit den Flossen und der Fluke auf das Wasser patschte und hin und wieder sogar aus dem Wasser sprang. Aber - es waren schon drei Boote dort, so dass wir nur in zweiter Reihe waren. Ich finde diese Regelung ja super, nur scheint es keine festgelegte zu Zeit geben, die sich ein Boot dort aufhalten darf. Und jeder Anbieter will seinen Kunden ja das Beste bieten, also wird er bei einem springenden Wal nicht gleich wegfahren. Nur schade für die Wartenden, die dann wieder fahren müssen, weil die Zeit der Tour bereits rum ist - so wie wir in diesem Fall. Man muss also Glück haben, um ganz nah dran zu sein... Da vorne am Katamaran bereits die 10 Leute saßen, stand ich an meinem Sitzplatz auf, hing wieder mit links an der Reling und umkrampfte mit rechts meine Digicam. Sobald das Boot steht oder langsam fährt, ist es den Wellen hilflos ausgeliefert. Da heißt es, im Stehen richtig gut festhalten. Der Muskelkater lässt morgen bestimmt grüßen. ๐Ÿ˜› Aber mit bisschen Glück und gutem Zoom erwischte ich den kleinen Racker, der wirklich gerade Spaß zu haben schien.

 

Die Fotos als er aus dem Wasser gesprungen ist, sind leider verschwommen.๐Ÿ˜ข Aber ich habs vor meinem geistigen Auge, einfach herrlich. Und jetzt die Vorstellung, da springt ein 15 Meter großes Männchen aus dem Wasser - das war definitiv nicht meine letzte Waltour. ๐Ÿ™‚

Wir verließen das spielende Kalb und fuhren noch zur "Cayo Levantado", besser bekannt als die "Bacardi-Insel", weil dort der erste Werbespot von Bacardi gedreht wurde. Ein kleines Idyll mit einem Nobelhotel. Carlos gönnte sich eine Pina Colada. Ich durfte auch mal probieren, die war richtig lecker!

Wir hatten leider nicht mehr viel Zeit, da wir länger als geplant bei den Walen waren. Ich ging bisschen am Strand entlang und staunte nicht schlecht, als plötzlich ein Hubschrauber auf der Wiese direkt hinter dem Strand landete. Da wurde wohl eine etwas höhere Persönlichkeit abgeholt, die wahrscheinlich im Hotel residierte.

Mit den Katamaranen gings zurück zum Schiff. Schön wars!

Ach, allen, denen ich es angekündigt habe: Ich hätte dann meine Insel gefunden! ๐Ÿ˜Ž

Jamaika - Ein Blick hinter die Kulissen

Sonntag, 19.02.2017

Heute war unsere zweite Station auf Jamaika, diesmal in der Stadt Montego Bay. Wir waren ca. 50 Leute und passten alle in einen großen Bus. Begrüßt wurden wir von Peter, einem älteren Deutschen, der vor einigen Jahren mit seiner Frau nach Jamaika ausgewandert ist. Seine Frau ist Jamaikanerin, die mit 10 Jahren von ihrer Mutter nach England nachgeholt wurde und dort dann aufwuchs. Die beiden lernten sich in England kennen und nach ein paar gemeinsamen Urlauben in Jamaika wollte seine Frau nicht mehr ins graue, kalte England zurück. ๐Ÿ˜Ž

Wir fuhren zuerst in die Stadt und hatten einen kurzen Stop, wo Peter etwas über den Sklavenaufstand erzählte. Da ich lieber Fotos gemacht habe, hab ich leider nicht viel darüber mitbekommen. Nur, dass der Sklave, der den Aufstand anführte am Galgen endete und seine letzten Worte waren: "Lieber sterbe ich an diesem Galgen, als die Sklaverei noch länger zu ertragen!"

Danach ging es weiter mit dem Bus durch die Stadt zu einer Baptistischen Kirche, die extra für uns einen kleinen Gottesdienst abhielten. Am Eingang wurde jeder per Handschlag begrüßt, eine Ahnung, welche Funktionen die Männer und Frauen in der Kirche haben.

Vier Sänger standen neben dem Altar, daneben ein Keyboard und ein riesiges Schlagzeug. Sie haben toll gesungen und für uns wurde der Text auf zwei großen Leinwänden eingeblendet. Wir wurden aufgefordert, mitzusingen und mitzutanzen. Dann hat der Pfarrer (wie heißt der bei den Baptisten?) eine kleine Predigt auf englisch gehalten. Im Großen und Ganzen ging es darum, dass wir alle, egal welche Hautfarbe, der gleichen Rasse angehören, nämlich der des Menschen. Er hat uns seinen Segen ausgesprochen für unsere weitere Reise und für unser Leben. Nach ca. 15 Minuten wurden wir "hinausgesungen" und der richtige Gottesdienst für die Einheimischen begann. War beeindruckend, die Lieder und Texte verursachten Gänsehaut. Schmunzeln musste ich allerdings, als auf den beiden Leinwänden ganz groß "Herlzlich Wilkommen" stand - und zwar genau so geschrieben. ๐Ÿ˜‰

Dann gings weiter mit dem Bus zu einem tropischen Garten. Dort hielten wir uns eine ganze Weile auf, und eine Frau erklärte uns die verschiedenen Früchte und Kräuter und wir durften einiges probieren. Unter anderem hab ich zum ersten Mal ein Stück Zuckerrohr ausgekaut - war richtig lecker.

Dann ging es durch einen Fluß - in der Beschreibung von der AIDA hieß es "Flusswanderung", was etwas übertrieben ist ๐Ÿ˜€ - und wir machten uns auf einen kurzen Fußweg zu einem "Rasta-Dorf".

Uns wurde gesagt, dass wir von den Rastafari erstmal keine Fotos machen dürfen, nur vom Gelände. Wir sind ein paar Holztreppen in ein Dorf mitten im Regenwald hochgestiegen. Hinter dem Holzaun waren Holzhäuser auf Stelzen zu erkennen. Sahen ziemlich neu und gut aus. Dann kamen wir an einen größeren Platz, in der Mitte schwelte ein Feuerchen vor sich hin, und wir setzten uns in einem Halbkreis auf sonnengeschützte Bänke. Dann kam der Anführer der Rastafari und erzählte etwas über ihr Leben. Ich muss gestehen, ich wusste vorher gar nichts darüber. Man verbindet die Rastalocken mit Jamaika, was aber hinter dieser Bewegung steckt hat mich doch verblüfft. Ich kann wahrscheinlich nicht alles genauso wiedergeben, denn er hat bestimmt 10 Minuten am Stück gesprochen, aber das Hauptsächliche möchte ich kurz erzählen. Die Rastafari sehen sich nicht als Jamaikaner, sondern als Afrikaner. Man findet im Dorf auch keine einzige jamaikanische Flagge. Das Hauptziel ist es, irgendwann nach Afrika, er sprach von Äthiopien, zurückzukehren, denn sie waren als Slaven nach Jamaika gekommen. Die Farben im Camp entsprechen der, der äthiopischen Flagge. Sie verehren Haile Selassie, aber beten nicht zu einem Gott. Ihr Ziel ist es, selbst Gott zu werden. Auch er sprach von der Gleichberechtigung zwischen schwarz und weiß und auch zwischen Mann und Frau und Kind. Und er sagte, dass das keine Religion sei, sondern eine Bewegung, ein Zustand. Die Regierung von Jamaika würde wohl immer wieder versuchen, die Rastafari zu unterdrücken oder zu "zerstören". Sie würde auch vieles über die Rastafari erzählen, was nicht der Wahrheit entspricht. Das Feuerchen in der Mitte des Platzes brennt immer, denn es soll die ständige Transformation darstellen.

Während er sprach trommelten ein paar andere Rastas einen ruhigen Rhythmus. Wir wurden dann aufgefordert mitzukommen, und wir stellten uns vor den Trommlern wieder in einen Halbkreis. Sie trommelten jetzt einen flotteren Rhythmus und sangen dazu - ein Singsang ohne Text, aber ging dermaßen unter die Haut, war eine irre Stimmung. Jetzt durften wir auch Fotos machen und zwei Trommeln waren jeweils frei und ein paar von uns Touris durften abwechselnd mittrommeln. Durch die Musik werde man Eins, hatte der Anführer davor noch gesagt. Er sang aus voller Brust und lachte dazwischen so herzhaft, der hatte eine wahnsinnige Ausstrahlung. Dazwischen wehte auch immer wieder ein bestimmter Geruch vorbei... ๐Ÿ˜‰

Danach hatten wir die Möglichkeit selbstgemachte Souveniers zu kaufen oder etwas zu spenden. Es ging nochmal zurück durch den Fluss und bei den tropischen Gärten bekamen wir eine kleine Mahlzeit, bestehend aus Obst und einem Teller vielerlei: Hühnchen, Fisch, Spinat und etwas, das ich nicht kannte, war darauf. Schmeckte aber alles gut. Am Tisch saß ich mit dem Paar, mit dem ich in Cozumel in der Volleyballmannschaft war. Die waren mir bis dahin noch gar nicht aufgefallen. Wir kamen ins Gespräch und plötzlich meinte er (Name weiß ich leider nicht - mehr), dass sie dachten, dass der Arzt mein Vater wäre, weil er sich so rührend um mich gekümmert hätte. ๐Ÿ˜€๐Ÿ˜€ Ich meinte daraufhin, dass ich dachte, dass sie mit ihm befreundet wären, weil sie ständig zusammen waren. "Nein, den haben wir erst im Bus kennengelernt!" Sehr lustig, wie man so Konstellationen vollkommen falsch deuten kann. ๐Ÿ˜›

Mit dem Bus gings zurück zum Hafen. Da die Stadt etwas weiter weg war und ich nicht alleine rein wollte, habe ich den restlichen Tag gemütlich auf dem Schiff verbracht. Jetzt gehts zum Abendessen, gegen 20 Uhr ist die Seenotübung - hoffentlich schaffen es diesmal alle, pünktlich an ihren Sammelpunkten zu sein.

Morgen ist ein Seetag und dann fiebere ich schon Samana entgegen und hoffe, dass sich mein großer Wunsch erfüllt - endlich mal Buckelwale live zu sehen! ๐Ÿ™‚

AHOI!

P.S. Ich musste das für jemanden anfassen, ich denke, sie weiß, wer gemeint ist. ๐Ÿ˜‰ Aber es ist nicht ganz so flauschig, wie es aussieht:

 

Grand Cayman - Untergetaucht

Sonntag, 19.02.2017

Die heutige Station waren die Cayman Islands, wir tenderten vor der größten der drei Inseln, Grand Cayman. Columbus hatte die Insel wohl ursprünglich Tortuga Island genannt, nach den vielen Schildkröten, die hier leben. Später wurden auch Kaimane gesichtet und irgendwann wurde sie offiziell in Cayman Island umgetauft.

Diesmal tenderten wir mit den AIDA eigenen Tenderbooten, unser Schiff lag auch tatsächlich nicht weit vom Ufer entfernt. Das Riff fällt her sehr schnell steil ab, so dass sich die AIDA weit nach vorne wagen konnte.

Um 8.15 Uhr war Treffpunkt, zufällig waren der Arzt und seine Frau auch wieder mit von der Partie. ๐Ÿ™‚ "Wir haben wohl den gleichen Biorhythmus", meinte er. Wir fuhren nicht lange und waren bereis bei unserem ersten Ziel angekommen: Ein Semi-Uboot mit Glasboden, bzw. -fenstern unter Wasser. Ich wollte schon immer mal mit einem Glasbodenboot fahren, endlich hat es mal geklappt. Am Anfang war das Wasser sehr trüb, weil wir wohl noch in der Nähe der Tenderboote waren, die den Sand aufwirbelten. Bald wurde es klarer und die Korallenriffe waren gut zu erkennen. Schon bald war das erste Schiffswrack in Sicht. Es war ein Schiff, das in den 30ger Jahren (ich glaube) aus Amerika kam. Die Besatzung unterschätzte den herannahenden Hurrikan und dieser versenkte das Schiff. Alle Crewmitglieder konnten sich ans Ufer retten. Das Schiff allerdings war im Weg, da das Wasser an dieser Stelle nicht sehr tief war. Es versperrte den anderen Schiffen die Zufahrt zum Hafen. Also wollte man es sprengen, aber anstatt der geplanten 50 (sagt man Gramm bei Dynamit?) wurden aus Versehen 500 Gramm verwendet. Das Schiff wurde dadurch auf ca. 1,5 Kilometer verteilt. Das war so nicht gewollt, aber ein Positives hatte die Sache: Die nächsten Tage gab es massig Fisch zu essen, der nur gesammelt werden musste.Das Wrack liegt in der Nähe des Cheesburger Riffs. Der Name erklärt sich so, dass die Caymaner (nennt man sie so?) anfangs mit den Burgern von Burger King nichts anfangen konnten. Sie schmeckten ihnen nicht. Man sagt, dass viele deswegen hier im Riff gelandet sind. ๐Ÿ˜€

Langsam kamen dann auch die Fische in Sicht, es war wie im Aquarium. ๐Ÿ˜‰

Plötzlich gab es einen Platsch und einer unserer Crew ist ins Wasser gesprungen und mit den Fischen geschwommen. Das sah richtig toll aus:

Viele Fische und ein weiteres Wrack später, kamen wir wieder im Hafen an.

Dann ging unsere Fahrt weiter zur Schildkrötenaufzuchtstation. Die Eier der Schildkröten werden am Strand gesammelt, in der Station ausgebrütet und die Schilkröten groß gezogen und danach wieder im Meer ausgesetzt. Da Schildkrötensuppe eine Delikatesse auf der Insel ist, werden dort in der Station auch extra Schildkröten für die Restaurants gezüchtet.

Die sieht gar nicht so groß aus, aber war bestimmt einen Meter lang, wenn nicht mehr. Wir haben uns amüsiert, wie laut sie aus- und wieder eingeschnauft haben. ๐Ÿ˜€

In einem bestimmten Becken durfte man die kleineren Exemplare am Panzer aus dem Wasser heben. Ich glaub, ich hatte vorher noch nie eine Schildkröte in der Hand.

Danach ging es weiter nach "Hell". So ganz bin ich nicht durchgestiegen, ob die kleine Ortschaft so heißt oder woher der Name kommte. Auf jeden Fall gibt es dort ein kleines Postoffice und man kann quasi Grüße aus der Hölle verschicken. Hinter den Häuschen sieht man noch, wie die Insel ursprünglich auf ihrer Oberfläche aussehen würde, wenn die Menschen sie nicht bewohnbar gemacht hätte. Ein bisschen ist es auf dem Foto zu erkennen. Hier sind sie also, die Grüße aus der Hölle!

Anschließend ging es zurück zum Hafen. Die Cayman Islands zählen in der Tat zu den wohlhabenden Karibischen Inseln. Und klar, bekannt als Steuerparadies gibt es wohl rund 400 Banken dort. Ein Ein-Zimmer-Appartment mit geteilter Küche und Bad kostet im Schnitt 500 US-Dollar. Also kommt das einem WG-Zimmer in München gleich. Wenn man als Einheimischer gut verdient, bringt man in etwa 2000 Dollar im Monat nach Hause. Da die Cayman Islands jedoch alles importieren müssen, sind die Lebenshaltungskosten nicht billig. Wir sind hauptsächlich bei den Hotels und Ferienwohnungen entlang gefahren, war alles super sauber und gepflegt.

Am Hafen vertrat ich mir noch bisschen die Beine, bin zum Hard Rock Cafe geschlendert und habe noch Souveniers eingekauft. Dann gings mit dem Tender zurück zum Schiff.

Jetzt sind wir bereits unterwegs nach Jamaika, wo wir morgen sein werden. Es gibt einen großen Passagierwechsel. Knapp die Hälfte geht von Bord, darunter auch "mein Arzt" und in etwa genauso viele werden wieder aufsteigen. D. h. auch nochmal eine Seenotübung fürs gesamte Schiff.

Bis morgen, AHOI!

Belize - Mit voller Fahrt!

Freitag, 17.02.2017

Vor Belize stand zum ersten Mal "tendern" auf dem Programm. Da es keine Pier gibt, die für Kreuzfahrtschiffe ausgelegt ist, ankert die AIDA in sicherer Entfernung und man wird mit den sogenannten Tender-Booten an Land gebracht. Da die AIDA wegen dem Korallenriff sehr weit außerhalb ankern musste, kamen Schnellboote von Belize, die uns abholten, da die bordeigenen Tenderboote um einiges langsamer gewesen wären.

Schon beim Treffpunkt zum Ausflug im Theatrium musste ich schlucken.๐Ÿ˜ฎ Alles voller Leute. Insgesamt 236 waren für den Ausflug angemeldet. Positiv war, dass wir durch das Crew-Treppenhaus einen eigenen Tenderausgang hatten und somit keine Wartezeit. Warten mussten wir dafür dann an Land, bis die 236 Leute in ca. 8 Gruppen eingeteilt waren. Das war ein Zählen, in 4er-Reihen aufstellen, wieder warten, wieder zählen, wieder diskutieren, wieder zählen - und am Ende hat es doch nicht gepasst. ๐Ÿ˜› Nach weiteren Diskussionen hatte dann doch jeder einen Platz im Bus oder Boot. Geplant war eine Flußfahrt mit Mangroven und Tieren und eine Besichtigung der Mayastätte Altun Ha. Vier Gruppen fuhren zuerst mit dem Bus zur Mayastätte und dann zum Essen am Fluss. Die anderen vier zuerst über den Fluss zur Gaststätte und danach zu den Ruinen. Dann tauschten wir einfach Boot mit Bus und umgekehrt. Clever gemacht, so brauchten sie insgesamt nur vier Boote und vier Busse. Ich war zuerst im Boot und da ich als eine der Letzten einstieg waren nur noch Sonnenplätze da. Dafür aber Rand ganz vorne, also mit guter Sicht. Nachdem sich unser Guide Pedro vorgestellt hatte, düsten wir los übers Meer zur Flussmündung. Facelifting hatte ich doch erst gestern. ๐Ÿ˜‰ Nein, Spaß beiseite, so schlimm, wie auf dem Truck war es nicht, aber unser Fahrer gab mächtig Gas. Vor der Flussmündung wurden wir langsamer, der Grund waren die Manatees oder Seekühe, die dort leben. Und wir sahen auch welche. Leider nur die Schnauzen beim Luftholen und sie waren auch gleich wieder verschwunden. Aber irgendwie wars trotzdem toll und entlockten den 40 Leuten aufm Boot ein "Oooooh und AAAAh und DAAAAAA!"

Könnt ihr die Schnauze erkennen? ๐Ÿ™‚

Danach gings auf den Fluss. Mangroven, Palmen und die verschiedensten Bäume und Pflanzen säumten den Rand. Dahinter war zu erkennen, dass der Dschungel oder Regenwald mehr oder weniger undurchdringlich war. Unser Bootsmann gab wieder ordentlich Gas und wir pesten den Fluss hinunter, das Boot legte sich in die Kurven, das machte richtig Spaß! ๐Ÿ˜Ž

Immer wenn es was zu sehen gab, wurden wir langsamer, stoppten oder fuhren sogar wieder etwas zurück. Und den geübten Blicken der Guides entging nichts. Wir sahen Affen und Leguane, verschiedenste Vögel, Krokodile und Leguane. Eines meiner Lieblingsfotos will ich euch hier zeigen. Es gefällt mir besonders gut vom Zusammenspiel der Grüntöne. Zum Teil kamen wir an Grundstücken am Ufer vorbei. Dieses war besonders schön gepflegt und das gefiel scheinbar auch den Leguanen, die zu Hauf im Gras am Ufer saßen. Auch dieser hier:

Auf der Weiterfahrt entdeckten wir erst noch ein Krokodil und gleichzeitig tauchten Delfine auf. Mein Blick war natürlich bei den zwei Delfinen! ๐Ÿ˜€ Unser Bootsmann machte kehrt und gab Gas und die Delfine folgten uns, surften quasi in und auf den Wellen, die unser Boot erzeugte und sprangen sogar aus dem Wasser. Sowas hatte ich bis jetzt noch nie gesehen. Es war toll, endlich mal den viel zitierten Spieltrieb der Tiere zu beobachten - sie hätten dem Boot ja nicht folgen müssen. Leider war es jetzt ein Nachteil, dass ich vorne auf dem Boot war, so dass ich zum Teil nur graue Schatten sah - und trotzdem war es toll! Hier eines meiner besten Fotos von den Delfinen.

Dann pesten wir wieder weiter bis zur "Gaststätte", die am Fluss gelegen war. Es gab Hähnchenschenkel mit dem obligatorischen Reis-Bohnen-Mix und ein bisschen Salat. Mir hats geschmeckt.

Nach und nach kamen die Busse an und wir wurden nach Altun Ha gefahren. Natürlich fehlte jemand... Ein junger Mann war Aussagen zufolge in den Bus vor uns gestiegen. War schon schwer, sich an seine Gruppe zu halten. ๐Ÿ˜› Der Bus bretterte die Straßen entlang, quietschte und ächzte in den Kurven und man war immer wieder damit beschäftigt, sich auf den Sitzbänken zu halten um nicht unkontrolliert durch die Gegend zu rutschen.

Altun Ha war eine nette Mayastätte, da ich jedoch schon einige in Mexiko gesehen hatte, war es nichts Besonderes. Pedro erzählte, wie sie in den 60ger Jahren entdeckt und ausgegraben wurde, was für eine Bedeutung die einzelnen Gebäude hatten und was die Mayas dort so machten. Danach hatten wir noch Zeit, die Pyramiden zu erklimmen - ich hätte gern noch etwas mehr Zeit gehabt, denn es war furchtbar heiß und schwül und deshalb sehr anstrengend, nach oben zu steigen. Dennoch gönnten Carlos und ich uns eine kurze Auszeit.

Am Ausgang bekam ich zufällig mit, wie Pedro erklärte, woran man einen Mahagonibaum erkennt. Mahagoni war hier ein sehr wertvolles Gut und es wurden Sklaven nach Belize gebracht um dieses abzubauen. Es gibt aber auch einen Baum, der so ähnlich aussieht, dessen Harz aber giftig ist und Hautreizungen verursacht. Man sah immer, wer einen falschen Mahagonibaum fällen wollte. Und hier für alle, damit uns das nicht passiert ๐Ÿ˜‰:

Den echten Mahagonibaum erkennt man an seinen Blättern. Bei einem Blatt sind die beiden Hälften NIE gleich groß. Jeweils ist eine Längshälfte schmäler, als die andere. Bei einem falschen Mahagoni sind beide Hälften gleich breit. Ich finde, das ist etwas, das man wissen sollte. Hihi!

Vom Land selbst habe ich nicht viel mitbekommen. Außerhalb von Belize City kamen wir durch keine größere Ortschaft. Entlang der Straße standen immer wieder Häuser. Mal gepflegt mit Gartenzaun und ebenerdig, andere auf Stelzen. Dann wieder Holzverschläge mit Müll drumherum, dann etwas bessere aus Ziegelsteinen, aber ohne Zaun. Auch viele unfertige Häuser. Pedro erzählte, dass viele Verwandte in den USA haben, und immer wieder wenn Geld kommt, wird dieses in den Hausbau gesteckt. So dauert es aber leider manchmal bis zu 10 Jahren, bis ein Haus fertig war. An manchen sah man aber, dass überhaupt kein Geld mehr kam, denn die Natur eroberte bereits die Bauruine zurück. In erster Linie lebt Belize von der Landwirtschaft, als zweites vom Tourismus, und da hauptsächlich vom Kreuzfahrttourismus. Das begann auch erst vor ca. 20 Jahren. Da Belize noch zum Commonwealth gehört, haben sie Angst, dass sie ihre Bananen und Co nicht mehr so einfach nach Europa exportieren können, wenn die Briten endgültig aus der EU ausgetreten sind. Mittlerweile wachsen hier auch alle zweisprachig mit englisch und spanisch auf, da es vor einiger Zeit viele Flüchtinge aus dem spanischsprachigen Raum gab, die geblieben sind.

Ein Tenderboot brachte uns beim Sonnenuntergang zurück zur beleuchteten AIDA. Sah toll aus!

Beim Abendessen saß ich mit einer netten Gruppe an einem Tisch und wir hatten alle denselben Ausflug gemacht. Für den Brüller sorgte eine der Damen die fragte: "Und wie hieß die Mayastätte gleich nochmal? Alter Hahn?" ๐Ÿ˜€๐Ÿ˜€

Heute ist wieder ein Seetag und morgen sind wir auf den Cayman-Inseln. Ich kratze gerade mein Geld zusammen... ๐Ÿ˜‰

AHOI und bis morgen - wegen der Zeitverschiebung leider immer mit ein bisschen Verspätung!

Cozumel - Viva Mexico am Strand

Donnerstag, 16.02.2017

Gegen 5.30 Uhr wurde ich durch Schiffsgeräusche und Vibrationen geweckt. Ein Blick auf die Web-Cam im TV bestätigte, dass wir gerade anlegten.

Gegen 6.00 Uhr kroch ich dann aus dem Bett, da bereits um 7.15 Uhr Treffpunkt für meinen gebuchten Ausflug war. Ich freute mich sehr auf den Landgang - bin ja ein großer Mexiko-Fan. ๐Ÿ˜€

Vom Schiff liefen wir eine lange Pier entlang, danach durch einen fast noch längeren Duty-Free-Shop und dann nahm uns an Land unser Guide Mauricio entgegen. Er sprach sehr gut Deutsch und wie ich rausgehört habe, hat er eine zeitlang in Deutschland gelebt. Er führte uns durch ein künstlich erschaffenes "Laden-Dorf" - um die Uhrzeit hatte aber alles noch geschlossen - zu unserem Truck, mit dem wir an die Südspitze der Insel fahren sollten.

Ich ergatterte mir den beliebten "Fenster"-Platz - Fenster gabs ja keine, der Truck war ja nur überdacht - und hatte meine Kamera schussbereit. Wir fuhren los und der Fahrer, der uns als Speedy Gonzalez vorgestellt wurde, machte seinem Namen alle Ehre und gab dermaßen Gas, dass es einem durch den Fahrtwind buchstäblich den Atem verschlug. Ich rettete gerade noch mein Cappy, bevor es wegflog und stemmte mich gegen den Wind. In der Ausflugsbeschreibung stand gar nicht, dass Facelifting inklusive war. ๐Ÿ˜› Da die Sonne gerade noch am Aufgehen war, war es durch den Fahrtwind auch noch kalt - Jacke hatte ich allerdings keine dabei. Langsam wurde das Gesicht taub, ich fror und vor lauter Rauschen im Ohr verstand man nicht mal den Guide... ๐Ÿ˜• Das ging ja gut los.

Nach einer nicht enden wollenden Fahrt erreichten wir endlich den Eco-Park, hier war nicht geteert und Speedy musste langsamer fahren. Die Sonne war mittlerweile aufgegangen, es wurde angenehmer. Unser erster Stop war bei einer kleinen Maya-Ruine, von der allerdings nur der oberste Teil freigelegt wurde. Das Gebäude wäre wohl um die 7 m hoch, die Mexikaner befürchten aber, dass es einstürzen würde, wenn alles ausgegraben wird. Also sind nur 2-3 m zu sehen. Anschließend gingen wir über einen Steg zu einer Lagune in der viele Vögel und auch Krokodile leben.

Krokodil haben wir dort leider keines gesehen. Auf dem Rückweg zum Truck entdeckte Mauricio einen relativ großen Leguan, der auf einem Ast am Straßenrand saß und sich sonnte. Natürlich ging sofort eine große Knipserei los. Eine ganz clevere Dame ging mit ihrem Handy immer näher an den Leguan heran. Mauricio sagte mehrmals, dass man nicht so nah hingehen solle, da er schüchtern ist und sonst wegläuft. Aber das gilt ja für alle, nur nicht für diese Dame, die kann ja mit ihrem Handy gaaaanz nah dran, denn sie ist ja die beste Freundin des Leguans und vor ihr läuft er ja bestimmt nicht davon... ๐Ÿ˜ซ Und zack war er natürlich weg. Erschrocken ist sie dann auch noch und hat geschrien. Tja! Nur schade, dass die anderen Leute, die den Abstand gewahrt hatten, dann eben kein Foto mehr machen konnten. Manche könnte man einfach nur...

Auf dem Weg zu unserem Strandaufenthalt war dann doch noch ein "Cocodrilo" zu sehen:

Die werden dort wohl bis zu 4 Meter lang, ganz schön groß. Das war demnach nur ein Kleines.

Wir erreichten unser Stranddomizil und da wir so früh dran waren, waren wir die ersten und einzigen Leute dort. Essen und Getränke waren frei, ebenso die Schnorchelausrüstung und die Liegen. Ich hatte mir eine Liege gesichert und war schneller als ein Paar, das jetzt zwei Liegen hatte, die durch ein ca. 50 cm breites Tischchen getrennt waren. Ich merkte, dass das jetzt Diskussionen auslöste und bot an, die andere Liege zu nehmen, damit ihre Liegen nicht durch so einen megagroßen Tisch getrennt waren. Sie nahmen sehr dankbar an - meine Herren, das sind Probleme... ๐Ÿ˜ฌ

Der Großteil unserer Gruppe ging schnorcheln, ich schnappte mir Carlos und machte einen Strandspaziergang. Für die nächste dreiviertel Stunde war ich gaaanz alleine - und ich habe es sehr genossen. Apropos Carlos: Wer hat ihn im letzten Beitrag auf einem der Fotos entdeckt? ๐Ÿ˜‰

Ich wanderte bis "ums Eck" in die nächste Bucht, dort wurde es aber felsig am Strand, so dass ich umkehrte. Vorher verewigte ich Carlos aber noch auf einem Foto. Für alle, die ihn im letzten Beitrag nicht entdeckt haben, das ist er:

Wieder an der Strandbar angekommen, ging ich zum Buffet und traf dort den Arzt, der den "Paar-Ship"-Witz zum Besten gab. Da wir uns von einer kurzen Unterhaltung her schon kannten, setzte ich mich mit ihm und noch einem anderen Paar (auch Ärzte) an einen Tisch. War eine lustige Runde und die "Jugend", damit war ich gemeint, wurde unter die Fittiche der Ärzte genommen. Jugend - das musste an dem Facelifting von der Hinfahrt liegen. ๐Ÿ˜€ Danach spielten wir in dieser Runde noch eine Partie Volleyball, ergänzt durch ein anderes Mädel und unseren Guide Mauricio. Er "drohte", dass wenn er verliert, die Gewinner zu Fuß zurücklaufen müssten. Wir haben ihn dann gewinnen lassen! ๐Ÿ˜‰

Danach ging es noch weiter zu dem Leuchtturm der an der Südspitze der Insel steht. Zuerst gab es eine kleine Tequila Verkostung, anschließend erklimmten wir die 164 Stufen zur Aussichtsplattform. Die Farbe des Meeres war der Wahnsinn! Mauricio hatte uns 25 Minuten Zeit gegeben, also machten wir uns auf den Rückweg. Da kamen uns dann erst noch zwei Frauen aus unserer Gruppe entgegen... Ratet mal, auf wen wir im Truck warten mussten?! Aber Zeitvorgaben gelten halt wieder nicht für alle.

Leider war hier der Ausflug zu Ende und wir fuhren zurück zum Hafen - ein zweites Facelifting inklusive.

Ich machte mich dann noch auf die Suche nach dem Bacardi Solera, den es nur in Mexiko zu kaufen gibt und der einfach bombastisch schmeckt. Ich wurde tatsächlich im Duty-Free-Laden fündig - hab ich mich gefreut! ๐Ÿ™‚๐Ÿ™‚

Mittlerweile hatte die AIDA Gesellschaft bekommen und es lagen noch vier (!) weitere Schiffe im Hafen. An unserer Pier waren es zwei Ami-Schiffe und das merkte man auch am Publikum, das mir laut lärmend entgegen strömte. Ich war froh, dass ich zur AIDA abbiegen konnte.

Wahnsinn, wie viele Leute da am Hafen für Ausflüge abgefertigt werden können. Mauricio hatte erzählt, dass Cozumel zu 100% vom Tourismus lebt. Es gibt keine Industrie und auch keine Landwirtschaft auf der Insel. Die freuen sich natürlich, wenn fünf Schiffe im Hafen liegen!

Um 19.45 Uhr haben wir wieder abgelegt. Vorher bot sich uns dieser mal etwas andere Sonnenuntergang:

Schön wars! Adios, Mexiko, ich komme wieder!!!

Jamaika - No problem!

Dienstag, 14.02.2017

Hier kommt der nächste Bericht, diesmal mit Fotos! Wenn man auf sie klickt, werden sie vergrößert dargestellt.

Mein erster Landgang war gestern auf Jamaika. Ich war gespannt, was mich erwarten würde. Ich hatte den Ausflug über AIDA gebucht und als wir mit unserer Gruppe den Hafen betraten, war ich darüber auch echt froh. So ein Durcheinander hatte ich auch noch in keinem Hafen erlebt. Gefühlt 100 Busse drängten sich auf einer kleinen Fläche, die Jamaikaner riefen wild durcheinander und rangierten immer wieder, damit ein Bus abfahren konnte. In diesem Gedränge einen geeigneten Ausflug zu finden - wenn man vorher nicht gebucht hatte - schien mir fast unmöglich. ๐Ÿ˜›

Wir durften dann endlich einsteigen und wurden vom Busfahrer Franky begrüßt. Und dann stieg unsere Reiseleiterin in den Bus ein. Es war ein junges Mädel namens Chantal Krueger, eine Weißhäutige. Als wir losfuhren plapperte sie munter auf Deutsch drauf los, hatte etwas Akzent und tat sich schwer mit den Artikeln, ich meinte aber da schon, ein paar bayerische Brocken rauszuhören. ๐Ÿ™‚ Und tatsächlich: Ihre Eltern, zwei Münchner, waren vor 30 Jahren nach Jamaika ausgewandert, sie wurde hier geboren und ist zweisprachig aufgewachsen. Sie hat beide Staatsangehörigkeiten und bezeichnet sich selbst als "Ger-maikanerin". Sie ist jetzt 24 und macht den Job als Reiseleiterin seit 4 Jahren. Im Bus vor uns wäre ihre Mami. ๐Ÿ˜‰ Warum erzähle ich so viel über dieses Mädel? Ihre frische lustige Art riss einfach mit und zauberte wirklich jedem von uns ca. 20 Teilnehmern ein Lächeln ins Gesicht. Sie erzählte zum Beispiel, dass es in der Früh, als sie mit dem Auto von der Hauptstadt zum Hafen kam, "total schiffte". Alle lachten über den Ausdruck. Sie meinte, dass die Leute immer lachen, wenn sie ihre wohl bairischen Worte sagte, aber für sie wäre das ja ganz normal, sie kennt kein anderes Deutsch. Lediglich mit "der/die/das" hatte sie ihre Probleme - es war tatsächlich (fast) nie richtig. ๐Ÿ˜€ Sie könnte sich einfach nicht vorstellen bzw. merken, warum ein Baum männlich sein sollte. Für sie war es eben "das Baum". Aber das machte ihr Auftreten nur noch sympathischer.

Landschaftlich war auf unserer Fahrt zu den "Green Grottos", ein Höhlensystem, viel grün, viele Bäume und auch gleich viele Berge in Sicht. Rechts begleitete uns die Karibische See. Verarmte Hütten standen neben etwas besseren Häusern, in den Bergen sah man auch vereinzelt Villen stehen. Chantal zeigte uns ein kaputtes Buswartehäuschen. Was da passiert sei? Da wären Autos reingefahren! Viele Straßen auf Jamaika sind erst in der Vergangenheit ausgebessert und geteert worden, jetzt fahren die Einheimischen einfach zu schnell, weil sie die guten Straßen sonst nicht gewöhnt waren. Es passieren wohl täglich viele, zum Teil schlimme Unfälle deswegen... Am Straßenrand weideten wilde Ziegen. Hier schien alles recht sauber, aber Chantal erzählte, dass es ein großes Müllproblem gibt, viel einfach in den Abwasserkanal geschmissen wird, weswegen es immer wieder Überschwemmungen gibt. Da hörte man die deutsche Mentalität ein bisschen raus, aber danach kam gleich: "Aber in Jamaika ist alles "no problem". Dann haben wir eben eine Überschwemmung, das Wasser läuft schon wieder ab!" Sie erzählte auch, dass sie versucht hat, nach Deutschland auszuwandern, ihre Großeltern leben ja noch dort. "Aber wie sie sehen, es hat super geklappt, ich bin wieder hier. ๐Ÿ˜› Mir war es zu kalt in Deutschland und ich kam dort mit den starren Systemen und der ganz anderen Mentalität überhaupt nicht klar. Mir fehlte eben genau dieses "No problem". Mobbing gibt es bei uns jamaikanischen Kindern und Jugendlichen nicht. Wir sind hier eher wie eine große Familie. Auch wenn wir feiern, betrinken wir uns nicht so, wie die deutschen Jugendlichen. Glauben Sie mir, es ist anders, ich kann es sagen, ich habe es erlebt - ich kenne beides!" Sie erzählte auch, dass sie an der Uni in Kingston Architektur studiert, das aber furchtbar teuer wäre. Für ein Semester müsste man ca. 2000 Euro bezahlen. Sie arbeitet viel dafür, dass sie sich das leisten kann. Wenn man es sich nicht leisten kann, muss man eben einen Kredit aufnehmen oder ein Semester pausieren. Die USA bietet jamaikanischen Studenten ein Arbeitspropramm für die Semesterferien an. Sie gehen ca. 3 Monate in die USA und können dort Geld verdienen. Um das machen zu dürfen, muss man vorab aber bereits 1000 Dollar bezahlen. Die muss man erstmal wieder reinarbeiten. Chantal hatte das gemacht. Sie hatte drei Jobs gleichzeitig (Burger King, Subway, den dritten hab ich leider vergessen), hat 4 Std die Nacht geschlafen und konnte am Ende gerade mal ein Semester davon bezahlen. ๐Ÿ˜•

Am Höhleneingang bekamen wir einen Guide zugewiesen - Chantals Lieblingsguide, das merkte man auch gaaar nicht, die beiden kabbelten sich die ganze Zeit - wir durften ein Haarnetz und darüber einen Helm aufsetzen und dann ging es los. Der Eingangsbereich war früher eine Höhlendisco, aber da sich zu viele Jugendliche alkoholisiert in den weitläufigen Gängen verlaufen hatten, wurde die Disco geschlossen. Am Eingang sagte Chantal, dass es in der Höhle auch Schlangen gäbe, mal würde man sie sehen, mal nicht... Keine Angst, sind nicht giftig, man erschrickt halt. Wir hatten "Glück":

Ansonsten war es spannend, durch die Höhlen zu laufen: einem von uns lief eine riesige Kakerlake über den Fuß und über uns fiepten Fledermäuse. Insgesamt haben wir drei Schlangen gesehen. So viele "Viehcher", wie Chantal sie bezeichnete, sind mir in einer Höhle noch nie begegnet...

Anschließend ging es weiter zu den "Dunns River Wasserfällen". Als wir dort ankamen, waren wir nicht die Einzigen. Gefühlt alle Passagiere der AIDA und der MSC, die in der Früh neben uns anlegte, wollten zu den Wasserfällen. ๐Ÿ™ Das Besondere hier war, dass man von unten vom Meer die Wasserfälle hochklettern kann. Für die Abenteuerlustigen ein Highlight, für die Fotografen, wie mich, ein Alptraum. Ich ging erstmal die Stufen runter an den Strand und dort erstmal weg von den ganzen Massen. Da war es auch richtig ruhig und idyllisch.

Ich setzte mich eine Weile auf einen Felsen und genoss die Ruhe. Etwas weiter hinter mir kam ein typischer jamaikanischer "Rasta-Man", mit der bekannten Mütze und den Rastalocken. Und kurze Zeit später kam mir ein nicht verkennbarer Duft in die Nase. Er drehte sich gerade einen Joint... Wie geil! Kein Klischee, harte Wirklichkeit! Ich habe mich nicht getraut, so offensichtlich ein Foto von ihm zu machen, also bin ich etwas weiter weg gewandert und habe meinen Superzoom benutzt. Ist ganz gut geworden! ๐Ÿ™‚

Danach habe ich mich dann doch zu den Wasserfällen aufgemacht. Das wäre wirklich ein Fotomotiv vom Feinsten, aber durch die vielen Leute fast unmöglich, ein schönes Foto zu schießen. Ein paar Mal hat es dann doch geklappt. Hier ist eines davon.

Ganz oft sah es so aus: 

Nach 1,5 Stunden war Treffpunkt am Bus. Eine Familie kam ganze 20 Minuten zu spät - irgendwie hat man immer solche dabei - und sie hatten es nicht mal nötig, sich zu entschuldigen. Vor mir sagte eine Frau, dass sowas normalerweise eine Flasche Sekt kostet, aber auch darauf reagierten sie nicht. ๐Ÿ˜›

Als wir wieder am Hafen angekommen waren, war ich mal wieder entsetzt, wie viele Leute ohne Trinkgeld für Chantal und den Busfahrer ausgestiegen sind... Und das, obwohl sie echt super war.

Ich bin anschließend noch allein in den Ort "Ocho Rios" reingewandert und habe mich einfach nicht wohl gefühlt. Ich kenne ja doch schon ein bisschen was vom lateinamerikanischen Raum, aber ich glaube, Jamaika wäre kein Urlaubsland für mich. In der halben Stunde wurde mir zweimal Marihuana angeboten, und das Städtchen hatte auch einfach nichts Nettes. Schade... Wir haben ja noch eine Station auf Jamaika nächste Woche, mal sehen, ob sich mein Eindruck dann noch revidiert.

Ein Foto möchte ich euch nicht vorenthalten: Chantal hat ein Foto von ihrem "Papi" gezeigt, der sich seit 30 Jahren die Haare wachsen lässt und ein richtiger Rasta ist. ๐Ÿ˜€

Pünktlich um 16 Uhr legten wir ab, mit dreimal Hupen und den Liedern - immer wieder schön. Der Kapitän erzählte noch, dass an unserer Pier Szenen des ersten James Bond Filmes gedreht wurden. Wem kommts bekannt vor?

Heute ist wieder ein Seetag und ich werde mich jetzt langsam zum Frühstücken begeben.

AHOI, bis bald! ๐Ÿ™‚

Ein kรผhler Flug und neue Eindrรผcke

Sonntag, 12.02.2017

Die Condor startete pünktlich um 9.35 Uhr. Ich hatte mir einen Platz am Notausgang reserviert, da ich schon die übelsten schmerzlichen Erfahrungen gemacht habe, wenn zwischen meine Knie und den Sitz des Vordermannes nicht mal mehr ein Blatt Papier gepasst hat. Neben mir saß ein älterer Herr, hinter uns seine Frau plus Enkelchen. Die Beinfreiheit hatte nur einen Nachteil: In diesem Bereich des Flugzeugs war es eiskalt. Ich habe die ganzen elf Stunden nur gefroren, mal mehr mal weniger. Da halfen auch meine Jacke und die Decke nichts. Immer wieder kamen Leute im T-Shirt vorbei und kurzzeitig stellte ich mir die Frage, ob ich krank werde. Als ich aber mal in den hinteren Teil des Flugzeugs bin, um mir was zum Trinken zu holen, erklärten sich die T-Shirts. Da war es wunderbar warm.  Auf dem Rückweg stellte ich fest, dass es ca. 3 Reihen vor meinem Sitzplatz eisig wurde. Für den Rückflug werde ich gerüstet sein.

Was ich auch noch nie auf einem Langstreckenflug hatte: Das Entertainment-Programm, sprich die Spielfilme und Serien, die einem die Zeit verkürzen, hätte man für 8 Euro kaufen müssen. Kostenlos standen nur zwei Spielfilme und eine Folge „Dr. House“ zur Verfügung. Ich versuchte den kostenlosen Zeichentrickfilm und der war auch ganz nett. Danach war mir eh nicht mehr nach TV, so dass ich mir die 8 Euro sparte.

Um 15 Uhr in La Romana angekommen, wurden wir fast schon wie VIPs empfangen. Freundliche Dominikaner leiteten uns mit AIDA-Schildern direkt am Terminal vorbei zu den Bussen, die uns sofort zum Hafen brachten. Nicht mal um das Gepäck mussten wir uns kümmern. Das käme automatisch im Laufe des Nachmittags auf die Kabine. Das nenn ich Service und kannte ich bis jetzt nicht. Sonst hatten wir die Kreuzfahrt nicht pauschal gebucht.

Im Hafen von La Romana, blieb mir erstmal der Mund offenstehen. Ich war das letzte Mal vor genau zehn Jahren hier gewesen. Damals wurden wir in einem aufgestellten Zelt eingecheckt. Jetzt stand da ein richtiger Terminal vor mir, daneben kleine Restaurants und Souvenirläden und eine echt große Halle, über deren Eingang ein „Duty Free“-Schild hing. Da haben die Dominikaner die Profitmöglichkeit erkannt. Seit ca. drei Jahren soll es den Terminal erst geben, wie ich später erfahren habe.

Meine Kabine war schon bezugsfertig, also erstmal frisch gemacht und dann gleich nochmal los in den nahegelegenen Supermarkt, um Wasser zu kaufen. AIDA verlangt für einen Liter Wasser in der Flasche 2,50 Euro…

Gleich außerhalb des Hafens wurde ich nicht nur einmal gefragt, ob ich mit dem Taxi fahren will – irgendwann leg ich mir doch mal so ein „I need no Taxi“-Shirt zu. Ich bevorzugte aber zu laufen und bekam von einem Taxi-Fahrer den Weg gezeigt. Und es fasziniert mich doch immer wieder: 11 Stunden Flug und man ist in einer komplett anderen Welt. Die Dominikaner sitzen immer noch – wie vor zehn Jahren – auf ihren Plastikstühlen vor ihren Häuschen und plauschen. Niemanden stört der Müll, der um sie herumliegt, dafür wird freundlich gegrüßt und gewunken, wenn man des Weges kommt. Vor einem kleinen Restaurant hat sich unter ein paar Bäumen ein Friseur niedergelassen und schnitt gerade einem Kunden die Haare. Die Steckdosen, bzw. die Verlängerungskabel, hingen daneben am Baum. Verrückte Welt!

Mir fiel auf, dass sehr viele Polizisten am Straßenrand standen. Da stellt sich schon die Frage, ob das vorsorglich ist oder ob wirklich so viel passiert ist oder passieren würde…

Vor dem Wasserregal erkennen sich wohl die „gemeinen Kreuzfahrer“, denn ich bin von einem Ehepaar auf Deutsch und mit „Du“ angeredet worden, ob ich den Umrechenkurs vom Dominikanischen Peso zum US-Dollar wüsste. Leider nein. Aber ich zahlte für meine drei 1,5-Liter-Flaschen nicht mal 2 US-Dollar. Der Spaziergang hatte sich also rentiert. Der Chico, der mir an der Kasse die Flaschen in eine Tüte packte, wollte mir diese dann persönlich aufs Schiff bringen. In Sachen „Machismos“ hat sich also nach zehn Jahren auch nichts verändert.

Mit dem Ehepaar vom Wasserregal schlenderte ich plauschend zurück zum Schiff. Die Polizisten, die im Auto an uns vorbeifuhren, grüßten und winkten.

Nach einer erfrischenden Dusche und dem ersten Abendessen an Bord, machten sich um 21 Uhr alle Passagiere auf zur Seenotübung. Man geht mit seiner Schwimmweste zu dem Sammelplatz auf Deck 5, wo man im Notfall in das Rettungsboot steigen muss. Niemand ist von dieser Übung ausgenommen, und man steht da so lange, bis wirklich jeder auf den Listen abgehakt ist. Irgendwer fehlt aber immer – diesmal war es Kabine 4224. Peinlich.

Danach teilte uns der Kapitän mit, dass wir nicht wie geplant um 22 Uhr auslaufen könnten. Das Flugzeug aus Frankfurt musste in Manchester wegen eines technischen Defekts zwischenlanden und wurde dort repariert. Gerade sei der Flieger noch mitten über dem Atlantik. Da ca. 60 Gäste an Bord waren, dazu Crew-Mitglieder und Gast-Künstler wurde beschlossen, auf diese zu warten. Ausgelaufen sind wir letztendlich um 5.30 Uhr morgens und jetzt pflügen wir mit Höchstgeschwindigkeit ca. 19 Knoten (ca. 35 km/h) durch das Wasser, um morgen früh pünktlich in Jamaica zu sein. So erleben wir das erste „richtige“ Auslaufen mit Schiffshorn und Musik erst morgen Abend. Bisschen schade war es schon, dass das gestern nicht geklappt hat, denn es zaubert doch immer Gänsehaut und Urlaubsgefühl.

Meine Nacht war sehr unruhig. Um 3.00 Uhr sollten die Uhren auf 2.00 Uhr zurückgestellt werden, da wir am nächsten Tag in eine neue Zeitzone einfahren würden. Ich machte dies gleich, als ich ins Bett ging, so gegen 23.30 Uhr. Irgendwann schreckte ich auf, weil ich im Gang Leute hörte und sah auf die Uhr: 14.25 Uhr. WAS?! Da ich ja eine Innenkabine habe, machte ich schnell den TV an, um den Kanal mit der Schiffs-Webcam anzuwählen. Puh, es war dunkel draußen. Die blinkenden Lichter verrieten auch, dass wir noch im Hafen waren. Und der von der AIDA eingeblendete Infobalken zeigte 2.25 Uhr. In meiner Müdigkeit hatte ich meinen Wecker wohl nicht auf 22.30 Uhr, sondern auf 10.30 Uhr gestellt. In der Früh musste ich dann aber allerdings feststellen, dass die Uhrzeit trotzdem nicht stimmte und ich nochmal eine Stunde zurückstellen musste. Gut, dass heute ein Seetag ist und ich nicht ein oder zwei Stunden zu früh am Treffpunkt für meinen Ausflug gestanden bin.

Als ich heute Mittag in der Bibliothek saß und in Fahrtrichtung aus dem Fenster schaute, fand neben mir das „Ärztetreffen“ statt. Dazu lädt der Schiffsarzt alle Ärzte an Bord ein, für einen kurzen Austausch. Ich hörte ein wenig zu und der Arzt erzählte, dass auch immer drei Krankenschwestern mit an Bord wären. Und dass es komisch ist, aber dass meistens eine dieser Krankenschwestern mit dem Kapitän verbandelt ist. Worauf einer der Gast-Ärzte meinte: „Da bekommt der Name „Paar-Ship“ ja eine ganz andere Bedeutung!“

In diesem Sinne sende ich euch ein fröhliches AHOI von der Karibischen See!

Reisefieber

Freitag, 10.02.2017

Morgen ist es endlich soweit. Gegen 9.30 Uhr startet mein Flugzeug in Richtung Westen. Ich fliege direkt nach La Romana, Dominikanische Republik. Gegen 16.00 Uhr Ortszeit werden wir landen, danach geht es direkt zum Schiff, der AIDAluna.

Der Koffer ist gepackt (nur 19 kg, ich bin ganz stolz), der letzte Akku für die Digi-Cam lädt noch, Rucksack und Tasche stehen bereit - und Carlos ist auch schon ganz aufgeregt. ๐Ÿ˜€

Wer ist Carlos? Nun, er ist etwas schüchtern und will sich noch nicht zu erkennen geben, aber im Laufe der Reise werdet ihr ihn kennenlernen.

Jetzt wartet die Wohnung noch auf den letzten Schliff und dann heißt es heute früh ins Bett! ๐Ÿ™‚

Ich freu mich sehr und bin schon gespannt, was mich die zwei Wochen erwarten wird - und wie ich mich so schlage, ganz allein in der weiten Welt. ๐Ÿ˜‰๐Ÿ˜›๐Ÿ˜Ž